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Danke - ChorPfalz online

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- nicht nur Gutes tun, sondern<br />

auch darüber reden bzw. sachgerecht<br />

berichten, lautete schon<br />

immer die Devise. Bereits im<br />

November 1911 erschienen die<br />

vom Bundesvorstand herausgegebenen<br />

„Mitteilungen des<br />

Pfälzischen Sängerbundes“, aus<br />

denen sich 1927 „Der Pfälzische<br />

Sänger“ entwickelte, schließlich<br />

hieß das Monatsblatt nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg „Pfälzer<br />

Sänger“, der Vorgänger der heutigen<br />

„<strong>ChorPfalz</strong>“, wie das Blatt<br />

sich seit 2004 nennt. Um diese<br />

Zeitschrift den Erfordernissen<br />

einer zeitgemäßen Verbandspublizistik<br />

und den optischen<br />

Erwartungen der heutigen Leserschaft<br />

anzupassen, wurde<br />

das Journal im Januar 2006<br />

völlig neu als Farbillustrierte im<br />

Verlag Edition Omega konzipiert.<br />

Daneben wird auf eine aktuelle<br />

Präsenz im Internet („www.chorverband-der-pfalz.de“)<br />

wie auf<br />

die schnelle Unterrichtung von<br />

Mitgliedern und Öffentlichkeit<br />

mittels Newsletters wert gelegt:<br />

Provinz muss ja nicht unbedingt<br />

provinziell sein.<br />

Damit dies alles organisiert werden<br />

kann, hat der Chorverband<br />

im Jahre 1999 in Essingen eine<br />

Immobilie erworben und 2003<br />

als Geschäftsstelle eingeweiht.<br />

Auf diese Weise wurden die Voraussetzungen<br />

für ein modernes<br />

Chor- und Vereinsmanagement<br />

ermöglicht.<br />

Dem Chorverband der Pfalz gehören<br />

zur Zeit 23.406 Singende<br />

an - davon 2.536 Kinder und Jugendliche<br />

-, die in 801 Chören und<br />

Gruppen aktiv sind. Hinzu kommen<br />

56.338 fördernde Mitglieder,<br />

so dass dem CVdP insgesamt<br />

79.744 Menschen angehören<br />

(Stand: Ende 2008).<br />

Die Gründung<br />

des Pfälzischen<br />

Sängerbundes<br />

(1860)<br />

Aus Kaiserslauterer Sicht ...<br />

1860. - Dies Jahr ist nicht nur<br />

für den Musikverein, sondern<br />

für alle Männergesangvereine<br />

der Pfalz bemerkenswert, da das<br />

erste pfälzische Sängerfest hier<br />

am 26. und 27. August abgehalten<br />

wurde. In unserer Pfalz,<br />

wo Mitte der vierziger Jahre sich<br />

reiches Sangesleben zu entfalten<br />

begonnen hatte, konnten<br />

sich die Vereine der politischen<br />

Verhältnisse wegen während<br />

der fünfziger Jahre nicht so wie<br />

anderwärts zusammenschließen.<br />

Erst als die reaktionäre Zwangsjacke<br />

in dem Plunderschrank<br />

einer abgethanen wurmstichigen<br />

Periode verschwand, regte<br />

sich der Wunsch nach einem<br />

geschlossenen Ganzen und kam<br />

bei dem Stiftungsfest der Speierer<br />

Liedertafel am 14. Januar 1860<br />

zur Aussprache. Am 18. März<br />

fand daraufhin zu Kaiserslautern<br />

im Lokale unseres Musikvereins<br />

eine Tagung sämtlicher Männergesangvereine<br />

der Pfalz statt,<br />

und wurde die Abhaltung des<br />

ersten pfälzischen Sängerfestes<br />

beschlossen. Dasselbe brachte<br />

glänzende Tage, wie sie die zu<br />

einem schönen Morgen nach<br />

langer Nacht erwachte Pfalz,<br />

unsere geliebte Heimat, noch<br />

nicht gesehen hatte. Die Stadt<br />

hatte sich herrlich geschmückt,<br />

und unendlicher Jubel empfing<br />

den Zug der Vereine, deren 36<br />

mit wehenden Fahnen und 908<br />

Sängern die Feststadt begrüßten.<br />

Auf dem Maxplatz empfing sie<br />

der Männerchor des Musikvereins<br />

mit einem Begrüßungslied.<br />

Im überfüllten Fruchthallsaale<br />

begann nach dem Festzuge das<br />

Konzert um 12 Uhr, das unter<br />

der Leitung des Dr. Emanuel Faißt<br />

aus Stuttgart, des Dirigenten des<br />

schwäbischen Sängerbundes, einen<br />

vortrefflichen Verlauf nahm.<br />

Neun Gesamt- und Einzelchöre<br />

gelangten zur Aufführung, unter<br />

denen die „Liedertafel Speyer“<br />

hervorragte mit Kückens „Wachet<br />

auf!“ und die Zweibrücker mit<br />

Reissigers „Blücher am Rhein“.<br />

Bei den Gesamtchören waren<br />

Nägeli, Marschner, Kreutzer,<br />

Otto, Mendelssohn, Weber, Abt<br />

vertreten, und während die entzückten<br />

Hörer dem „Schottischen<br />

Bardenchor“ Silchers lauschten,<br />

entschlief in derselben Stunde<br />

dieser Altmeister des Volksliedes<br />

zu Tübingen am 26. August 1860.<br />

Die Eintrittspreise hatten 36<br />

Kreuzer à Person, für reservierte<br />

Plätze 1 Gulden betragen. - Am<br />

Abend vereinigte ein Bankett<br />

Sänger und Gastgeber bei fröhlichen<br />

Gesängen und kernigen<br />

<strong>ChorPfalz</strong> November/Dezember 2009 Seite 125<br />

Reden, und der Mittag des folgenden<br />

Tages führte eine unabsehbare<br />

Menschenmenge in den<br />

Tannengarten, wo sich ein frohbewegtes<br />

Leben entfaltete. Noch<br />

heute erzählen viele auswärtige<br />

Teilnehmer gerne von den frohen<br />

Stunden und köstlichen kleinen<br />

Abenteuern, welche die Sangesbrüder<br />

hier erlebten. Der Haupterfolg<br />

dieses ersten Festes aber<br />

war, daß sich eine Vereinigung der<br />

pfälzischen Sangesgenossen zu<br />

einem wohlgeordneten Ganzen<br />

und zu schönem musikalischen<br />

Zusammenwirken erhoffen ließ.<br />

Die Generalversammlung der<br />

Gesangvereine beschloß daher<br />

nach dem Vorgange anderer<br />

landsmannschaftlichen Sängerverbände<br />

die Gründung eines<br />

Pfälzischen Sängerbundes am<br />

17. November 1861 auf Heydenreichs,<br />

des Vorstandes und Dirigenten<br />

der Speierer Liedertafel,<br />

Antrag, dem alle Mitglieder des<br />

Männerchors des Musikvereins<br />

am 22. November einstimmig<br />

beitraten (Geschichte des Musikvereins<br />

Kaiserslautern 1895,<br />

in: Gerd Nöther, Die Geschichte<br />

des Pfälzischen Sängerbundes<br />

1999).<br />

... und aus Speyerer Sicht<br />

Die Generalversammlung der<br />

„Liedertafel“ berät am 27. Dezember<br />

1859 das im folgenden<br />

Monat anstehende Stiftungsfest.<br />

Hierbei regt Heydenreich an, „zur<br />

Anbahnung eines freundlichen<br />

Verhältnisses die bekannteren Gesangvereine<br />

der Pfalz zu den geplanten<br />

Festlichkeiten einzuladen,<br />

wodurch möglicher Weise auch<br />

die ersten Schritte zur Abhaltung<br />

eines pfälzischen Sängerfestes<br />

eingeleitet werden können“. Der<br />

Vorschlag findet Zustimmung, und<br />

so treffen sich am 14. Januar 1860<br />

nach einem Konzert im Speyerer<br />

„Lyceumssaal“ zum Stiftungsfestbankett<br />

im „Wittelsbacher Hof“ 19<br />

Vereinsdelegierte aus Edenkoben<br />

(4), Frankenthal (4), Kaiserslautern<br />

(3), Zweibrücken (3), Bergzabern<br />

(2), Otterberg (2) und Landstuhl<br />

(1) zu einem ersten Gespräch.<br />

Sie verabreden, einen „Verband<br />

pfälzischer Gesangvereine“ ins<br />

Leben zu rufen und ein erstes gemeinsames<br />

Sängerfest abzuhalten.<br />

Noch einmal begegnen sich<br />

die Vereinsvertreter am 18. März<br />

1860 im Lokal des „Musikvereins“<br />

in Kaiserslautern und legen den<br />

Sängerfesttermin fest: 26. und 27.<br />

August 1860 in der Fruchthalle<br />

Kaiserslautern. Der Ausschuß der<br />

„Liedertafel“ Speyer (und mit ihm<br />

Ludwig Heydenreich) bekommt<br />

den Auftrag, die organisatorischen<br />

Vorbereitungen zu treffen; die<br />

Genehmigung zur Durchführung<br />

des Festes sollen „Musikverein“<br />

und „Liedertafel“ Kaiserslautern<br />

als Veranstalter vor Ort einholen.<br />

Diese beiden Vereine suchen am<br />

2. April bei der Königlichen Regierung<br />

der Pfalz in Speyer gnädigst<br />

um Erlaubnis zur Abhaltung des<br />

Sängerfestes nach, die dann „Auf<br />

seiner Königlichen Majestät allerhöchsten<br />

Befehl“ am 21. April vom<br />

Münchener Staats-Ministerium<br />

des Innern erteilt wird. Ganz so<br />

wohl ist dabei den bayerischen<br />

Statthaltern nicht: Die schlechten<br />

Erfahrungen mit dem „Hambacher<br />

Fest“, obschon 28 Jahre zurück,<br />

sind der Staatsgewalt noch in<br />

bester Erinnerung. 908 Sänger<br />

in 36 Vereinen wirken beim 1.<br />

Pfälzischen Sänger(bundes)fest,<br />

der Geburtsstunde des Pfälzischen<br />

Sängerbundes, am 26./27. August<br />

1860 in Kaiserslautern mit - der<br />

Traum Ludwig Heydenreichs ist<br />

in Erfüllung gegangen. Die Abgesandten<br />

von 34 Vereinen, die beim<br />

Kaiserslauterer Fest mitwirkten,<br />

diskutieren am 16. Dezember<br />

1860 in Neustadt den Erfolg der<br />

musikalischen Veranstaltung, die<br />

sogar einen Überschuß von 579<br />

Gulden erwirtschaftet hat. Man<br />

befürwortet übereinstimmend,<br />

die formelle Gründung eines<br />

Pfälzischen Sängerbundes in die<br />

Wege zu leiten und erklärt den<br />

Ausschuß der Speyerer „Liedertafel“<br />

zum „Ausschuß der Vereinigten<br />

Pfälzischen Sängervereine“,<br />

der innerhalb eines Jahres die<br />

entsprechende Satzung vorzulegen<br />

hat (Gerd Nöther, Ludwig<br />

Heydenreich - Der Wegbereiter<br />

des Pfälzischen Sängerbundes,<br />

in: Die Geschichte des Pfälzischen<br />

Sängerbundes 1999)<br />

Erstes Pfälzisches<br />

Sängerfest zu<br />

Kaiserslautern<br />

Auf den folgenden drei Seiten<br />

finden Sie einen Nachdruck des<br />

Festprogramms vom 26. August<br />

1860.

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