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ÜBER RELIGION INS GESPRÄCH KOMMEN - Religionslehrer im ...

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eteiligten Subjekte als „selbstständige und kreative Produzenten religiösen<br />

Denkens“ 20 anerkennt:<br />

Religiöse Tradition wird deshalb keineswegs bedeutungslos, nur die<br />

Beziehung zu ihr ändert sich:<br />

„Aus einer ungebrochenen Lenkung durch Tradition wird ein reflektiertes<br />

Verhältnis zur Tradition (...). Religion ist nun mehr auf das „Dabei-sein-<br />

Können“ der Subjekte angewiesen“. 21<br />

Henning Luther bezeichnet die Einbeziehung aller in die praktischtheologische<br />

Reflexion als „Laienperspektive“:<br />

„Theologie kann nicht länger als normative Lehre verstanden werden, die<br />

verbindlich erklärt, was und wie die Einzelnen zu glauben haben. Wenn<br />

Theologie Reflexion des Glaubens ist, dann „produziert“ jeder, der über<br />

Religion und Glauben nachdenkt, so etwas wie Theologie.“ 22<br />

Der praktischen Theologie – und damit auch dem Religionsunterricht als<br />

einem Praxisfeld – kommt nun die Aufgabe zu, „die durch die<br />

Individualisierung der Religion bedingte Pluralisierung kommunikativ<br />

fruchtbar zu machen“, 23 mit anderen Worten Bedingungen zu schaffen,<br />

unter denen eine Verständigung der Subjekte, was denn nun Religion und zu<br />

glauben sei in der Auseinandersetzung mit der Tradition möglich wird; und<br />

all das <strong>im</strong> Horizont der Erfahrungswelt aller Beteiligten, die jetzt auf<br />

entscheidende Weise ins Spiel kommt und vorschnelle Antworten zu<br />

verhindern weiß.<br />

Eine praktische Theologie<br />

„gleichsam von unten (...) wird versuchen, dem spezifischen Eigensinn der<br />

Alltagskommunikation gerecht zu werden und gerade die darin enthaltenen<br />

virulenten und latenten Fragen, Widersprüche und kritischen Einsprüche<br />

gegen religiös – ideologische Gewißheiten und dogmatische Behauptungen<br />

aufzuschlüsseln suchen. Sie wird also mit der Zumutung brechen, dass es<br />

„zum Wesen einer Theologie gehöre“, dass in ihr nicht alle Fragen gestellt<br />

werden können“. 24<br />

20 A.a.O. Luther 1992, S.13.<br />

21 Ebd. S.24.<br />

22 Ebd. S.13.<br />

23 Ebd. S.13.<br />

24 Ebd. S.16.<br />

Christina Fabian-Heidrich, Über Religion ins Gespräch kommen, 2002 16

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