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ÜBER RELIGION INS GESPRÄCH KOMMEN - Religionslehrer im ...

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Langmaack präzisiert das Bild des Menschen, von dem die TZI ausgeht. Es<br />

ist das Bild eines Menschen, der<br />

• „an seiner Vergangenheit interessiert ist,<br />

• seine Zukunft entwickelt,<br />

• in der Gegenwart handelt,<br />

• der die Interessen anderer Menschen und die der Umwelt wahrn<strong>im</strong>mt<br />

und einbezieht,<br />

• der Andersartigkeit akzeptiert,<br />

• der die Chance, voneinander zu lernen nutzt und<br />

• der nicht stehen bleibt, wenn es Entwicklungsmöglichkeiten gibt, die<br />

mehr Freiraum und Eigenentscheidung bedeuten“. 187<br />

Deutlich ist zum einen die konstitutive Bezogenheit des Menschen auf den<br />

anderen Menschen (vgl. Buber), die Ausrichtung auf Solidarität, die bereits<br />

erwähnte Perspektive des Wachstums und ein Verständnis von Zeit, das<br />

ohne geschichtslos oder hedonistisch zu sein, <strong>im</strong> Hier-und-Jetzt dem Kairos,<br />

dem glücklich geschenkten Moment, verpflichtet ist:<br />

„Im Hier-und-Jetzt liegt aber auch der Ansatz zu einer echten Bewusstseinsund<br />

Handlungserweiterung, ein Angebot zur Bejahung des Schöpferischen,<br />

des menschlich Sozialen, des transzendierend Religiösen in Freiheit und<br />

Bindung.“ 188<br />

Aus diesen Grundeinstellungen heraus formulierte Ruth C. Cohn die<br />

Axiome der TZI, die <strong>im</strong> folgenden kurz benannt werden sollen.<br />

„Das erste Axiom: Ganzheitlichkeit des Menschen<br />

Der Mensch ist eine psycho-biologische Einheit. Er hat physische,<br />

emotionale, intellektuelle und spirituelle Bedürfnisse, Erfahrungen und<br />

Antriebe.“ 189<br />

„Living-learning“ versucht auf diese verschiedenen Aspekte des<br />

Menschseins einzugehen, sie miteinander ins Spiel zu bringen, und so zur<br />

vollen Entfaltung der menschlichen Möglichkeiten beizutragen.<br />

„Das zweite Axiom: Freiheit und Verantwortung<br />

Der Mensch ist autonom und interdependent, eigenständig und<br />

allverbunden. Er ist Teil des Universums. Freie Entscheidung geschieht<br />

187 Ebd. S. 89.<br />

188 A.a.O. Schmid 1994, S. 217.<br />

189 A.a.O. Langmaack 2000, S. 94.<br />

Christina Fabian-Heidrich, Über Religion ins Gespräch kommen, 2002 73

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