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Zentrale Kohärenz bei Menschen mit Autismus

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<strong>Zentrale</strong> Kohärenz <strong>bei</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Autismus</strong><br />

zug gegenüber Details („local bias“) zu verstehen ist (s.a. MÜLLER &<br />

NUSSBECK 2005; 2006). Die spontane Aufmerksamkeit wird demnach<br />

auf Details von Informationen gelegt, obwohl auch global verar<strong>bei</strong>tet<br />

werden kann.<br />

Bisher liegen kaum Studien vor, in denen diese neue Hypothese eines<br />

lokalen Wahrnehmungsvorzugs überprüft wurde. Erste Hinweise<br />

liefert eine Studie von MÜLLER & NUSSBECK (2005; 2006) in der <strong>mit</strong><br />

einem Puzzle-ähnlichen Versuchsdesign gezeigt werden konnte, dass<br />

sich Kinder <strong>mit</strong> <strong>Autismus</strong>, im Gegensatz zu nicht autistischen Kindern,<br />

spontan an Details orientieren, wenn sie <strong>mit</strong> widersprüchlichen<br />

Lösungsmöglichkeiten konfrontiert sind. Beispielsweise setzten sie an<br />

das Bild einer Lokomotive in Abbildung 3 eher einen Fischkopf (richtig<br />

im Übergang der Bemalung, falsch in der Bedeutung) als einen<br />

nicht genau passenden Anhänger (falsch im Übergang der Bemalung,<br />

richtig in der Bedeutung) an.<br />

Abb. 3: Versuchsdesign zum Wahrnehmungsvorzug von MÜLLER &<br />

NUSSBECK (2005; 2006)<br />

In Kontrollaufgaben wurde sichergestellt, dass alle Probanden die<br />

richtigen Bedeutungszusammenhänge kannten. Dies ist ein Hinweis<br />

- 18 -<br />

Heilpädagogik online 02/ 07

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