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Zentrale Kohärenz bei Menschen mit Autismus

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<strong>Zentrale</strong> Kohärenz <strong>bei</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Autismus</strong><br />

rung und die Asperger Störung ohne weitere Komorbiditäten (z.B.<br />

geistige Behinderung, ADHD) verstanden.<br />

Ursächlich für <strong>Autismus</strong> sind zu einem Großteil genetische Veränderungen,<br />

die zu bestimmten neurologischen Auffälligkeiten führen<br />

(Überblick TAGER-FLUSBERG et al. 2001). Die Besonderheiten im<br />

Aufbau des Gehirns sind die physiologische Grundlage für die veränderten<br />

psychischen Funktionen <strong>bei</strong> <strong>Autismus</strong>, welche zumindest<br />

teilweise die Verhaltensauffälligkeiten autistischer <strong>Menschen</strong> erklären<br />

können (MINSHEW et al. 2001). Der Schwerpunkt der psychologisch<br />

orientierten <strong>Autismus</strong>forschung liegt auf dem Versuch, die kognitiven<br />

Auffälligkeiten autistischer <strong>Menschen</strong> zu beschreiben und da<strong>mit</strong> die<br />

Frage nach dem „Warum“ der oft fremdartig erscheinenden Verhaltensweisen<br />

autistischer <strong>Menschen</strong> zu ergründen. Dieses Wissen kann<br />

eine Basis für das bessere Verständnis autistischer <strong>Menschen</strong> sein<br />

und Hinweise für eine erfolgreiche pädagogische und therapeutische<br />

Begleitung geben.<br />

Psychologische Erklärungsmodelle des <strong>Autismus</strong><br />

Bis in die 1970-er Jahre sorgten psychoanalytische Modelle zur Erklärung<br />

des <strong>Autismus</strong> für Missverständnisse. Eltern autistischer Kinder<br />

wurde da<strong>bei</strong> Gefühlskälte vorgeworfen, die zu dem <strong>Autismus</strong><br />

führen würde. Vor allem durch die Ar<strong>bei</strong>ten von HERMELIN & O´<br />

CONNOR (1970) wurden diese Vermutungen jedoch überwunden und<br />

eine Wende der Forschung in Richtung empirisch überprüfbarer Modelle<br />

einer veränderten Kognition autistischer Kinder eingeleitet. Aus<br />

diesen Entwicklungen sind im Wesentlichen vier Erklärungsmodelle<br />

des <strong>Autismus</strong> hervorgegangen: Die Theorie einer Störung der sozialen<br />

Kognition (z.B. BARON-COHEN et al. 1985) basiert auf der Annahme,<br />

dass Kinder <strong>mit</strong> <strong>Autismus</strong> Schwierigkeiten im Bereich der gemeinsamen<br />

Aufmerksamkeitsausrichtung auf einen Gegenstand und<br />

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Heilpädagogik online 02/ 07

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