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Zentrale Kohärenz bei Menschen mit Autismus

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<strong>Zentrale</strong> Kohärenz <strong>bei</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Autismus</strong><br />

aufgefordert, sich intensiv <strong>mit</strong> den Erkenntnissen zur kognitiven<br />

Grundlage des <strong>Autismus</strong> auseinanderzusetzen.<br />

In diesem Beitrag wird <strong>mit</strong> der Theorie der schwachen zentralen Kohärenz<br />

ein Erklärungsmodell vorgestellt, <strong>bei</strong> dem ein veränderter<br />

Wahrnehmungsstil <strong>bei</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Autismus</strong> im Vordergrund steht.<br />

Im Folgenden wird als erstes auf grundlegende Informationen zu <strong>Autismus</strong><br />

und die verschiedenen psychologischen Erklärungsmodelle<br />

eingegangen. Anschließend werden die Befunde zur visuellen Wahrnehmung<br />

autistischer <strong>Menschen</strong> vor dem Hintergrund der Wahrnehmungspsychologie<br />

dargestellt. Im Ausblick werden die neueste Überar<strong>bei</strong>tung<br />

der Theorie der schwachen zentralen Kohärenz von HAPPÉ<br />

& FRITH (2006) und die Relevanz der Befunde für die Heilpädagogik<br />

diskutiert.<br />

Grundlegendes zu <strong>Autismus</strong><br />

<strong>Autismus</strong> ist eine Tiefgreifende Entwicklungsstörung, die <strong>mit</strong> Beeinträchtigungen<br />

im Bereich der Kommunikation, der sozialen Interaktion<br />

und <strong>mit</strong> repetitiven und stereotypen Verhaltensweisen einhergeht<br />

(DSM-IV). Als „Kernsyndrom“ der Tiefgreifenden Entwicklungsstörungen<br />

gilt die Autistische Störung, die von Kanner entdeckt<br />

wurde und lange den Begriff des Frühkindlichen <strong>Autismus</strong> trug. Die<br />

Diagnose der Autistischen Störung lässt sich in der Forschungspraxis<br />

weiter in den sogenannten High-functioning und Low-functioning <strong>Autismus</strong><br />

aufgliedern. Während der High-functioning <strong>Autismus</strong> <strong>mit</strong> mindestens<br />

durchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten einhergeht,<br />

zeigen <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Low-functioning <strong>Autismus</strong> eine zusätzliche<br />

geistige Behinderung. Diese geistige Behinderung wird getrennt diagnostiziert.<br />

Das Asperger Syndrom grenzt sich von der Autistischen<br />

Störung vor allem durch intakte sprachliche Fähigkeiten ab. Im Folgenden<br />

werden unter dem Begriff des <strong>Autismus</strong> die Autistische Stö-<br />

- 4 -<br />

Heilpädagogik online 02/ 07

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