Novemberpogrom - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />
Innenpolitik<br />
Energiebilanz 2012<br />
Energetischer Endverbrauch leicht rückläufig – Anteil<br />
der erneuerbaren Energieträger steigt auf 32,2 %<br />
23<br />
Gemäß aktuellen Berechnungen von Statistik<br />
Austria zur endgültigen Energiebilanz<br />
fiel der energetische Endverbrauch im<br />
Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um etwa<br />
0,7 % auf 1.096 Petajoule (PJ) und erreichte<br />
damit annähernd das Niveau von 2008<br />
(1.109 PJ). Dieser Rückgang wurde trotz der<br />
im Vergleich zu 2011 kälteren Temperaturen<br />
erzielt – die Heizgradsumme stieg gegenüber<br />
2011 um 5 % an. Im Industriesektor sank<br />
der Energieverbrauch um etwa 1,7 % auf<br />
332 PJ, im Verkehrssektor fiel er um 1,6 %<br />
auf 352 PJ. Im Gegensatz dazu stieg der<br />
Energiekonsum der privaten Haushalte um<br />
4,7 % auf 275 PJ.<br />
Der energetische Endverbrauch zeigte<br />
2012 bei allen fossilen Energieträgern einen<br />
deutlichen Rückgang gegenüber 2011: Kohle<br />
-8,9 % auf 20 PJ, Erdölprodukte -2,5 %<br />
auf 404 PJ, Erdgas -3,0 % auf 190 PJ, brennbare<br />
Abfälle -17,2 % auf 12 PJ. Bei Fernwärme<br />
(+2,9 % auf 76 PJ), elektrischem<br />
Strom (+1,2 % auf 224 PJ) sowie erneuerbaren<br />
Energieträgern (+5,3 % auf 170 PJ) stieg<br />
der Endverbrauch hingegen an.<br />
Anstieg bei der Stromproduktion aus<br />
erneuerbaren Energieträgern um ein<br />
Drittel<br />
Der stärkste Produktionsanstieg von 2011<br />
auf 2012 wurde bei Windkraftwerken und<br />
Photovoltaik-Anlagen mit 32,8 % auf 10 PJ<br />
verzeichnet, gefolgt von Wasserkraft mit<br />
einem Plus von 27,9 % auf 158 PJ. Die Erzeugung<br />
aus Windkraft- und Photovoltaik-<br />
Anlagen betrug somit nur etwa 6,3 % von<br />
jener aus Wasserkraft. Dies ist auf die deutlich<br />
höheren installierten Kapazitäten bei Wasserkraft<br />
– ca. 13 Gigawatt (GW) gegenüber<br />
rd. 1 GW bei Windkraft – zurückzuführen.<br />
Aufgrund der Normalisierung laut Berechnungsvorschriften<br />
der EU-Richtlinie<br />
2009/28/EG *) ergab sich für das Berichtsjahr<br />
*) Methodische Informationen, Definitionen: Die endgültige<br />
Energiebilanz für Österreich wird im Auftrag<br />
des Wirtschaftsministeriums (BMWFJ) sowie<br />
des Lebensministeriums (BMLFUW) erstellt, die<br />
Bundeslandenergiebilanzen im Auftrag der Bundesländer.<br />
Die Normalisierung der Stromproduktion<br />
aus Wasser- und Windkraft ist die zeitliche Glättung<br />
der Erzeugung aus Wasserkraft durch die Berücksichtigung<br />
der Durchschnittswerte der aktuellsten<br />
15 Jahre sowie bei Windkraft durch die Berücksichtigung<br />
der aktuellsten 5 Jahre.<br />
Foto: BMWFJ/HopiMedia/Holzner<br />
Umweltminister Niki Berlakovich (l.) und Wirtschafts- und Energieminister Reinhold<br />
Mitterlehner<br />
2012 gegenüber 2011 nur ein moderater Anstieg<br />
(0,8 %) der anrechenbaren Stromproduktion<br />
aus erneuerbaren Quellen (Wasserkraft,<br />
Biomasse, Windkraft, Photovoltaik und<br />
Geothermie). Der Anstieg des energetischen<br />
Endverbrauchs bei Fernwärme um 2,9 % auf<br />
76 PJ entsprach ungefähr der Hälfte der<br />
Entwicklung der Heizgradsumme. Die Produktion<br />
von Fernwärme aus erneuerbaren<br />
Energieträgern (Biomasse, Erdwärme und<br />
Solarwärme) betrug 2012 45,0 % der Gesamterzeugung<br />
und sank somit um 0,5 % gegenüber<br />
dem Vorjahr.<br />
Endverbrauch: Erneuerbare und Fernwärme<br />
ersetzen Kohle, Öl und Gas bei<br />
privaten Haushalten<br />
Der Anstieg des energetischen Endverbrauchs<br />
der Haushalte um 4,7 % entsprach<br />
weitgehend der Entwicklung der Heizgradsummen<br />
(+5 %). Dabei wurde der Rückgang<br />
bei Kohle (-22,8 %) und Öl (-2,4 %) durch<br />
moderate Anstiege bei Erdgas (+1,2 %) bzw.<br />
durch überproportionale Zunahmen bei den<br />
erneuerbaren Energieträgern (+12,9 %) und<br />
der Fernwärme (+13,4 %) ausgeglichen. Der<br />
Stromverbrauch der privaten Haushalte stieg<br />
um 0,8 %<br />
»Österreich <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
Der Anteil anrechenbarer erneuerbarer<br />
Energie (am Bruttoendenergieverbrauch gemäß<br />
EU-Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung<br />
der Nutzung von Energie aus erneuerbaren<br />
Quellen) lag im Jahr 2012 bei 32,2 %<br />
und erhöhte sich somit gegenüber 2011<br />
(30,7 %) um 1,5 Prozentpunkte.<br />
Eine Detailanalyse der erneuerbaren<br />
Energieträger für 2012 zeigt, daß der erneuerbare<br />
Strom (aus Wasserkraft, Wind,<br />
Photovoltaik, Erdwärme und Biomasse) mit<br />
65,3 % den höchsten Anteil am Gesamtstromverbrauch<br />
hat, gefolgt von der erneuerbaren<br />
Fernwärme aus Biomasse, Solar- und<br />
Erdwärme mit 45,0 %, vom direkten Einsatz<br />
erneuerbarer Wärme im energetischen Endverbrauch<br />
(Biowärme, Umgebungswärme,<br />
Erdwärme und Solarwärme) mit 29,6 % und<br />
von den nachhaltig produzierten Biotreibstoffen<br />
(Biodiesel und Bioethanol) mit 6,6 %<br />
an den Treibstoffen insgesamt.<br />
Mitterlehner/Berlakovich: Erstmals<br />
mehr als drei Viertel der Energieproduktion<br />
aus Erneuerbaren Energien<br />
Die von der Statistik Austria im Auftrag<br />
des Wirtschaftsministeriums und des Umweltministeriums<br />
erstellte Energiebilanz für