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Novemberpogrom - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />

Film<br />

97<br />

keinen Geringeren als John Turturro in<br />

„Fading Gigolo“ (USA 2013). Auch in diesem<br />

Film Turturros spielt die Musik eine<br />

wichtige Rolle, dennoch sind es diesmal<br />

zwei schon ältere Herren, die uns durch die<br />

Gassen führen und Schauplatz ist nicht<br />

Neapel, sondern Brooklyn. Murray (Woody<br />

Allen) wird von seiner Dermatologin gefragt,<br />

ob er nicht zufällig jemanden kenne,<br />

der für (viel) Geld die sexuellen Bedürfnisse<br />

einer (oder zwei) Frau erfüllen kann. Und da<br />

fällt Murray niemand anderer als der Blumengärtner<br />

Fioravente und wird somit zu<br />

dessen Zuhälter. Da Fioravente (alias Virgil)<br />

auch wirklich gut bei Frauen ankommt, floriert<br />

das Geschäft.<br />

„Blue Jasmine“ (USA 2013) wird als<br />

Allens bester Film seit „Match Point“ bezeichnet.<br />

Doch wenn auch die Geschichte<br />

brillant und die Pointe überraschend ist, so<br />

ist doch Cate Blanchet in ihrer Rolle als<br />

Jasmine so überzeugend, daß man kaum den<br />

Blick von ihr abwenden kann. Es ist die Geschichte<br />

der Gattin eines Multimillionärs,<br />

eines „Investment-Genies“, wie er von vielen<br />

bezeichnet wird, der jedoch aufgrund<br />

seiner finanziellen Machenschaften plötzlich<br />

verhaftet wird und schließlich Selbstmord<br />

begeht. Jasmine ist auf einmal völlig auf sich<br />

allein gestellt, denn der Staat hat das ganze<br />

Vermögen konfisziert. In mehreren Rückblenden<br />

wird die Vorgeschichte erzählt, doch<br />

warum Hal (Alec Baldwin) eigentlich überhaupt<br />

verhaftet wird, erfährt das Publikum<br />

erst zum Schluß.<br />

„Återträffen“ (S 2013) hat die 39jährige<br />

schwedische Künstlerin Anna Odell gedreht,<br />

nachdem sie erfahren hat, daß sie als einzige<br />

zu einem Klassentreffen nicht eingeladen<br />

wurde. Im Film stellt sie sich vor, wie das<br />

Treffen wohl abgelaufen wäre, wenn man sie<br />

doch eingeladen hätte und spielt sich dabei<br />

selbst. Im zweiten Teil dieses Experiments<br />

konfrontiert sie ihre ehemaligen Mitschüler<br />

mit diesem Werk und der Vergangenheit, denn<br />

anscheinend hat sie, wie sie sagt, ganz andere<br />

Erinnerungen an die gemeinsame Schulzeit<br />

als ihre damaligen Klassenkameraden.<br />

Der französische Regisseur Arnaud de<br />

Pallières sagte während des Publikumsgesprächs<br />

nach der Vorstellung von „Michael<br />

Kohlhaas“ (F/D 2013), einer recht frei gehaltenen<br />

Adaption der Novelle von Heinrich<br />

von Kleist, daß Mads Mikkelsen wohl für<br />

diese Rolle geboren wurde, denn obwohl<br />

Mikkelsen seinen dänischen Akzent nicht<br />

ganz verlieren konnte, was sich der Regisseur<br />

bis zum Schluß insgeheim erhoffte, gelang<br />

es ihm, sowohl Stärke und Härte als<br />

Fotos: Viennale<br />

»Fading Gigolo« (USA 2013)<br />

»Återträffen« (S 2013)<br />

»Michael Kohlhaas« (F/D 2013)<br />

»Österreich <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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