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Novemberpogrom - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

5<br />

tausch in den Bereichen Bildung und Kultur<br />

sowie im Rahmen des Europarates.<br />

Die Nationalratspräsidentin würdigte<br />

ihrerseits die Reformleistung Kiews insbesondere<br />

in Sachen Rechtsstaatlichkeit und<br />

unterstrich vor allem auch die Rolle der<br />

Ukraine für Österreich im Rahmen der Östlichen<br />

Partnerschaft. Sie begrüßte die Annäherung<br />

der Ukraine an die Europäische<br />

Union und bezeichnete die aktuelle Entwicklung<br />

im Zusammenhang mit der ehemaligen<br />

Regierungschefin als bedauerlich. Prammer<br />

drückte ihre Hoffnung auf eine konstruktive<br />

Lösung im Fall Timoschenko aus, die es ermöglicht,<br />

Grünes Licht für die Unterzeichnung<br />

des Assoziierungsabkommens zu geben.<br />

Prammer sprach Janukowytsch gegenüber<br />

aber auch das Problem der ukrainischen<br />

Atomreaktoren an und drängte auf eine Berücksichtigung<br />

der fachlichen Stellungnahmen<br />

Österreichs in dieser Frage.<br />

An dem Treffen nahmen auch die Abgeordneten<br />

Josef Cap (SPÖ), Heinz-Christian<br />

Strache (FPÖ), Tanja Windbüchler-Souschill<br />

(Grüne), Waltraud Dietrich (Team Stronach)<br />

und Christoph Vavrik (NEOS) teil, die übereinstimmend<br />

die Öffnung der Ukraine in<br />

Richtung EU begrüßten.<br />

3,3 Milliarden Euro Investitionen<br />

Am 22. November eröffnete dann Viktor<br />

Janukowytsch gemeinsam mit Heinz Fischer<br />

und mit dem Präsidenten der Wirtschaftskammer<br />

Österreich (WKÖ), Christoph Leitl,<br />

ein österreichisch-ukrainisches Wirtschaftsforum<br />

im Haus der Wirtschaft in Wien. Leitl<br />

wies in seiner Eröffnungsrede auf die guten<br />

Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich<br />

und der Ukraine hin. Das bilaterale<br />

Handelsvolumen macht 1,5 Milliarden Euro<br />

aus, österreichische Unternehmen investierten<br />

bisher rund 3,3 Milliarden Euro und gehören<br />

mit einem Anteil von sechs Prozent<br />

aller ausländischen Investitionen zu den<br />

größten Investoren in der Ukraine.<br />

Leitl: „Die guten Wirtschaftsbeziehungen<br />

zwischen unseren Ländern sind ein positiver<br />

Beitrag für die politischen Beziehungen<br />

auch auf europäischer Ebene.“ Leitl sieht für<br />

österreichische Firmen vor allem in den Bereichen<br />

Landwirtschaft, erneuerbare Energien,<br />

Bergbau sowie im Tourismus viele<br />

Möglichkeiten, um die Wirtschaftsbeziehungen<br />

noch auszubauen, „da gerade diese Bereiche<br />

von großer Bedeutung für die Ukraine<br />

sind, und Österreich genau da mit seinen<br />

Unternehmen und deren Expertise einen<br />

Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Ukraine leisten kann“. Bundespräsident<br />

Foto: Parlamentsdirektion / HBF / Flora<br />

Scheibenbauer<br />

Foto: WKÖ/Schnarr<br />

Präsident Viktor Janukowytsch überreicht Nationalratspräsidentin Barbara Prammer<br />

einen Blumenstrauß zur Begrüßung im Hohen Haus.<br />

v.l.: Gennadiy Chyzhykov, Präsident der ukrainischen Wirtschaftskammer, Präsident<br />

Viktor Janukowytsch, Bundespräsident Heinz Fischer und der Präsidenten der<br />

Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl<br />

»Österreich <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

Fischer wies in diesem Zusammenhang darauf<br />

hin, daß österreichische Unternehmen<br />

sehr angesehen seien, weil „wir eines der<br />

ersten Länder waren, die sich sofort mit der<br />

Unabhängigkeit der Ukraine in diesem Land<br />

engagiert haben“. Fischer betonte auch, daß<br />

das im Raum stehende mögliche Freihandelsabkommen<br />

zwischen der EU und der<br />

Ukraine nicht nur die bilateralen Beziehungen<br />

fördern, sondern auch die Ukraine in<br />

ihrer wirtschaftlichen Entwicklung schneller<br />

voran bringen würde. Die Ukraine habe in<br />

den letzten Jahren diesbezüglich einige Strukturreformen<br />

umgesetzt, die wichtige Schritte<br />

für die Verbesserung der Beziehungen zwischen<br />

der Ukraine und der EU, vor allem in<br />

wirtschaftlicher Hinsicht, bedeuteten.<br />

Janukowytsch betonte in seiner Festrede,<br />

daß „es keine Alternative zum eingeschlagenen<br />

Reformweg der Ukraine, wie auch zur<br />

Annäherung an die EU“ gebe: „Wir werden<br />

diesen Weg konsequent weitergehen.“ Der<br />

eingeschlagene Reformprozeß werde auch<br />

international honoriert, wie die stetig besseren<br />

Wertungen in entsprechenden Rankings<br />

etwa der Weltbank beweisen.<br />

Bei den österreichischen Exporten in die<br />

Ukraine gab es nach dem leichten Rückgang<br />

im Jahr 2012 im ersten Halbjahr 2013 einen<br />

erfreulichen Anstieg um 11 Prozent auf über<br />

342 Mio. Euro. Besonders beachtlich war<br />

der Aufwärtstrend bei den Lieferungen von<br />

pharmazeutischen Erzeugnissen um 35 Prozent.<br />

Auch bei elektrischen Maschinen, Apparaten<br />

und elektrotechnischen Waren gab es<br />

einen Zuwachs um fast 30 Prozent. Die Importe<br />

aus der Ukraine machten im ersten<br />

Halbjahr 2013 325,7 Mio. Euro aus.

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