Novemberpogrom - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
Starkes Signal für alle<br />
Minderheiten weltweit<br />
Außenminister Spindelegger zur konsensualen Annahme der österreichischen<br />
Resolutionsinitiative durch die UNO-Generalversammlung und zum Weltkindertag<br />
Die österreichische Initiative zum weltweiten<br />
Schutz von Minderheiten wurde<br />
am 19. November im Konsens vom Dritten<br />
Komitee der UNO-Generalversammlung in<br />
New York angenommen. Insgesamt haben<br />
68 Staaten den von Österreich präsentierten<br />
Resolutionsentwurf mit eingebracht. „Die<br />
große Anzahl an Unterstützern zeigt, daß nur<br />
durch gemeinsame internationale Anstrengung<br />
der weltweite Schutz von Minderheiten<br />
garantiert werden kann“, so Außenminister<br />
Michael Spindelegger.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt wurde diesmal<br />
auf die effektive Umsetzung der UNO-<br />
Deklaration zum Schutz von Minderheiten<br />
gelegt. Diese enthält klare Vorgaben an Staaten,<br />
um die Situation von Minderheiten zu<br />
verbessern. Dabei konnten klare Referenzen<br />
zur verstärkten Umsetzung dieses wichtigen<br />
Dokuments in der Resolution dauerhaft verankert<br />
werden. „Gerade in Zeiten wachsender<br />
Diskriminierung und Repressalien gegenüber<br />
Minderheiten, ist die effektive Implementierung<br />
dieses wichtigen UNO-Textes<br />
als ein weiteres starkes Signal an alle Minderheiten<br />
weltweit zu sehen“, so Spindelegger.<br />
Neben diesen Referenzen konnten ebenfalls<br />
Paragraphen zur wichtigen Rolle der<br />
Unabhängigen Expertin für Minderheitenfragen<br />
sowie zur nicht zu unterschätzenden<br />
Bedeutung von interkulturellem und interreligiösem<br />
Dialog in die Resolution eingebracht<br />
werden. „Dialog zwischen und mit<br />
allen Seiten ist unabdingbar, um den Schutz<br />
von Minderheiten zu garantieren. Dies insbesondere<br />
im Hinblick auf die Situation von<br />
religiösen Minderheiten, vor allem in Nahen<br />
Osten. Es freut mich, daß Österreich sich<br />
hierbei besonders aktiv engagiert“, so der<br />
Außenminister.<br />
Besonders erfreulich sei die erstmalige<br />
Erwähnung von multiplen, erschwerenden<br />
und intersektoriellen Formen von Diskriminierung<br />
im Text. „Besonders viele Frauen<br />
und Kinder, die Minderheiten angehören,<br />
sind weltweit täglich mehrfacher Diskriminierung<br />
ausgesetzt. Es ist daher unsere Aufgabe<br />
sowohl auf nationaler als auch auf<br />
internationaler Ebene, darauf aufmerksam<br />
Foto: BMeiA / Dragan Tatic<br />
Außenminister Michael Spindelegger bei einer Pressekonferenz in Brüssel<br />
zu machen und ein deutliches Zeichen dagegen<br />
zu setzen“, betonte der Außenminister.<br />
Die Durchsetzung und der Schutz der<br />
Menschenrechte sind Kernanliegen der österreichischen<br />
Außenpolitik. Der Schutz von<br />
ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten<br />
im Besonderen stellt einen Schwerpunkt<br />
der österreichischen Menschenrechtsarbeit<br />
dar und ist während der österreichischen<br />
Mitgliedschaft im UNO-Menschenrechtsrat<br />
eine der Prioritäten des österreichischen<br />
Arbeitsprogramms. „Wir werden diese<br />
sehr erfolgreiche Initiative konsequent vorantreiben.<br />
Dem Schutz von religiösen Minderheiten<br />
weltweit muß dabei weiterhin besondere<br />
Beachtung zukommen“, so Spindelegger.<br />
Starke Kinderrechte für<br />
starke Menschenrechte<br />
„Die Bedürfnisse von Kindern zu sichern,<br />
ihnen Schutz zu bieten und ihre Anliegen<br />
ernst zu nehmen – das sind die Grundanliegen<br />
der vor genau 24 Jahren beschlossenen<br />
Kinderrechtskonvention. Der Weltkindertag<br />
erinnert uns an die großen Herausforderungen<br />
im Hinblick auf die tatsächliche<br />
Umsetzung dieser Rechte, mit denen wir<br />
heute konfrontiert sind und die Verantwortung,<br />
die wir als Staaten dabei tragen“, so der<br />
Außenminister zum Weltkindertag am 20. November.<br />
2,2 Milliarden Kinder und Jugendliche<br />
unter 18 Jahren leben auf diesem Planeten.<br />
»Österreich <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
In zahlreichen Staaten stellen junge Menschen<br />
sogar die Bevölkerungsmehrheit. „Nur<br />
wenn wir die Rechte der Kinder ernstnehmen<br />
und wahren, können wir auch die Menschenrechte<br />
aller Menschen langfristig stärken.<br />
Ob der Schutz vor körperlicher und seelischer<br />
Gewalt, Zugang zu angemessener Ernährung<br />
und Trinkwasser oder die Möglichkeit<br />
einer Berufsausbildung, wir müssen Kindern<br />
die Möglichkeit geben in einem sicheren<br />
Umfeld aufzuwachsen, in dem sie die<br />
Möglichkeit haben, ihre Talente zu entfalten<br />
und wo ihre Anliegen ernst genommen werden“,<br />
betonte Spindelegger.<br />
Diesen Ansatz verfolgt auch die Österreichische<br />
Entwicklungszusammenarbeit seit<br />
einigen Jahren mit Erfolg in vielen Projekten,<br />
beispielsweise durch die Förderung<br />
von Kindern in Südosteuropa, die der Gemeinschaft<br />
der Roma angehören. Gemeinsam<br />
mit UNICEF unterstützt Österreich Familien<br />
dabei, ihren Kindern die notwendige<br />
gesundheitliche Versorgung und eine Ausbildung<br />
zu ermöglichen. In Albanien, Mazedonien<br />
und Serbien arbeitet die Austrian Development<br />
Agency, die Agentur der Österreichischen<br />
Entwicklungszusammenarbeit, eng<br />
mit den zuständigen Ministerien, Gemeinden,<br />
Schulen und Gesundheitseinrichtungen<br />
zusammen und will so eine Änderung im Bewußtsein<br />
der Institutionen und der Gesellschaft<br />
erreichen.<br />
•<br />
http://hub.coe.int<br />
http://www.entwicklung.at<br />
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