Novemberpogrom - Österreich Journal
Novemberpogrom - Österreich Journal
Novemberpogrom - Österreich Journal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />
»Burgenland <strong>Journal</strong>«<br />
Gedenkfeier in Lackenbach<br />
Bundespräsident Heinz Fischer: »Nie wieder<br />
Wahnideen von Ausgrenzung und Vernichtung!«<br />
41<br />
Fotos: HBF / Peter Lechner<br />
Am 16. November vor der Gedenkstätte in Lackenbach (v.l.): Rudolf Sarközi, LR Peter Rezar, Lantagspräsident Gerhad Steier,<br />
Margit und Bundespräsident Heinz Fischer, Landeshauptmann Hans Niessl, und Landeshauptmann-Stv. Franz Steindl<br />
Bundespräsident Heinz Fischer<br />
bei seiner Rede in Lackenbach<br />
»Österreich <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
Beim Mahnmal für die von den Nationalsozialisten<br />
verfolgten und ermordeten<br />
Roma und Sinti in Lackenbach (Bezirk<br />
Oberpullendorf) hat am Vormittag des 16.<br />
November die alljährliche Gedenkfeier stattgefunden.<br />
Unter den rund 200 Gästen waren<br />
Bundespräsident Heinz Fischer, die Spitzen<br />
der burgenländischen Landesregierung sowie<br />
diplomatische Vertreter aus England und<br />
Osteuropa.<br />
Der Bundespräsident betonte in seiner<br />
Rede, daß Wahnideen verbunden mit dem<br />
Ziel der Ausgrenzung und der Vernichtung<br />
nie wieder Einzug halten dürften. „Kulturelle<br />
Leistungen, die sich in Andersheit und<br />
Verschiedenheit ausprägen, stellen eine Bereicherung<br />
für unsere Gesellschaft dar und<br />
keine Bedrohung. Diese Erkenntnis muß in<br />
Österreich zur eindeutig vorherrschenden<br />
Auffassung werden“, forderte Fischer.<br />
Im November 1940 hatten die Nationalsozialisten<br />
in einem Gutshof in Lackenbach<br />
ein „Zigeunerlager“ eingerichtet, in dem Roma<br />
und Sinti unter unmenschlichen Bedingungen<br />
interniert wurden. Von rund 4000<br />
dort Festgehaltenen erlebten nur 300 bis 400<br />
die Befreiung des Lagers im Jahr 1945.<br />
Ein Überlebender von damals ist der im<br />
Lager geborene Rudolf Sarközi, heute Obmann<br />
des Kulturvereins Österreichischer<br />
Roma. In seiner Rede sprach Sarközi das 20-<br />
Jahr-Jubiläum der Anerkennung der Roma<br />
als Volksgruppe an. Vieles habe sich seither<br />
zum Besseren gewendet, vor allem im Bereich<br />
Soziales und Bildung.<br />
Es gebe aber noch viel zu tun, vor allem<br />
im Hinblick auf den zunehmenden Rassismus<br />
bedingt durch die Armutswanderung<br />
aus Osteuropa, so Sarközi. Einmal mehr forderte<br />
der Obmann des Kulturvereins der<br />
Roma, die Minderheiten-Thematik auf EU-<br />
Ebene aufzuwerten und ein eigenes Kommissariat<br />
für Volksgruppenminderheiten zu<br />
installieren.<br />
•<br />
http://www.kv-roma.at<br />
Quelle: Hofburg/mmi/ham/APA