Novemberpogrom - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />
Europa<br />
Europäische Haushaltsüberwachung<br />
auf vollen Touren<br />
Im Rahmen ihrer Haushaltsüberwachungstätigkeiten hat die Europäische<br />
Kommission am 15. November ein umfassendes Paket vorgelegt, das 13 Mitgliedsstaaten<br />
des Euroraums und drei nicht dem Euro-Währungsgebiet<br />
angehörende Mitgliedsstaaten abdeckt.<br />
52<br />
Ihr besonderes Augenmerk liegt dabei auf<br />
dem Euroraum als eigenständiger wirtschaftlicher<br />
Einheit. Erstmals gibt die EU-<br />
Kommission Stellungnahmen zu den Übersichten<br />
über die Haushaltsplanung der Mitgliedsstaaten<br />
des Euro-Währungsgebiets ab,<br />
die der Kommission ab diesem Jahr jeweils<br />
bis zum 15. Oktober vorzulegen sind, also<br />
zum selben Zeitpunkt, zu dem die Haushaltsplanentwürfe<br />
den nationalen Parlamenten<br />
übermittelt werden. Gleichzeitig werden<br />
Bewertungen veröffentlicht, die die Befolgung<br />
der Ratsempfehlungen im Rahmen des<br />
Verfahrens bei einem übermäßigen Defizit,<br />
etwaige Verstöße gegen das Schuldenstandsund<br />
das Defizitkriterium im Sinne des Stabilitäts-<br />
und Wachstumspakts sowie die<br />
Strukturreformpläne mit Haushaltauswirkungen<br />
zum Gegenstand haben, die bestimmte<br />
Mitgliedsstaaten in ihren Wirtschaftspartnerschaftsprogrammen<br />
aufgeführt haben.<br />
Dazu der für Wirtschaft, Währung und<br />
den Euro zuständige Vizepräsident der Europäischen<br />
Kommission Olli Rehn: „Wir haben<br />
einen Wendepunkt in der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung erreicht. Der heutige Tag<br />
markiert zudem einen Meilenstein in der<br />
verstärkten wirtschaftspolitischen Steuerung<br />
in Europa. Die heute vorgelegten Stellungnahmen<br />
der Kommission zu den nationalen<br />
Übersichten über die Haushaltsplanung sollen<br />
die Mitgliedsstaaten des Euroraums in<br />
ihren Bestrebungen unterstützen, ein kräftigeres<br />
Wachstum zu erzielen und langfristig<br />
tragfähige öffentliche Finanzen zu gewährleisten.<br />
Schließlich können einzelstaatliche<br />
Haushaltsentscheidungen in einer Wirtschaftsund<br />
Währungsunion Auswirkungen haben,<br />
die weit über die nationalen Grenzen hinausreichen.<br />
Die Mitgliedsstaaten haben der Kommission<br />
die Befugnis übertragen, entsprechende<br />
Stellungnahmen abzugeben, und ich<br />
vertraue darauf, daß die nationalen Entscheidungsträger<br />
ihnen auch gebührend Rechnung<br />
tragen werden.“<br />
Das von der Kommission vorgelegte Paket<br />
besteht aus vier Teilen:<br />
Foto: European Union, 2013<br />
Vizepräsident der Europäischen Kommission Olli Rehn<br />
1. Stellungnahmen zu den Übersichten<br />
über die Haushaltsplanung<br />
Kernstück des Pakets sind die erstmals<br />
formulierten Stellungnahmen zu den Übersichten<br />
über die Haushaltsplanung für das<br />
Jahr 2014, die von jenen 13 Euro-Ländern<br />
vorgelegt wurden, für die kein wirtschaftliches<br />
Anpassungsprogramm aufgelegt wurde<br />
(d. h. allen Euro-Ländern außer Zypern, Griechenland,<br />
Irland und Portugal). Zweck der<br />
Stellungnahmen ist es, frühzeitig – also vor<br />
der Verabschiedung im innerstaatlichen parlamentarischen<br />
Haushaltsverfahren – zu signalisieren,<br />
ob die zugrunde liegenden Haushaltspläne<br />
den Anforderungen des Stabilitäts-<br />
und Wachstumspakts genügen.<br />
2. Bewertung der Umsetzungsmaßnahmen<br />
Die Kommission hat die Maßnahmen von<br />
sieben Mitgliedsstaaten beurteilt, die diese<br />
in Reaktion auf die jüngsten Ratsempfehlungen<br />
vom Juni dieses Jahres – mit neuer<br />
Fristsetzung für die Korrektur der übermäßigen<br />
Defizite – getroffen haben. Bei den betreffenden<br />
Ländern handelt es sich um Bel-<br />
»Österreich <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
gien, Spanien, Frankreich, Malta, die Niederlande,<br />
Polen und Slowenien.<br />
3. Bewertung der Wirtschaftspartnerschaftsprogramme<br />
Nachdem in diesem Jahr an Spanien,<br />
Frankreich, Malta, die Niederlande und Slowenien<br />
neue Empfehlungen im Rahmen des<br />
Verfahrens bei einem übermäßigen Defizit<br />
gerichtet wurden, unterbreiteten die genannten<br />
Länder Wirtschaftspartnerschaftsprogramme,<br />
in denen sie die von ihnen geplanten<br />
Strukturreformen mit Haushaltsauswirkungen<br />
darlegten. Auch diese Programme<br />
hat die Kommission analysiert.<br />
4. Berichte zur Analyse der Gründe für<br />
eine Nichteinhaltung des Schuldenstands-<br />
bzw. des Defizitkriteriums<br />
Schließlich übermittelte die Kommission<br />
dem Rat Berichte zu Kroatien, Litauen und<br />
Finnland, in denen die Gründe für eine bereits<br />
vorliegende bzw. eine prognostizierte<br />
Nichteinhaltung der durch den Stabilitätsund<br />
Wachstumspakt vorgegebenen Richtwerte<br />
analysiert wurden.