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Novemberpogrom - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />

Innenpolitik<br />

24<br />

das Jahr 2012 bestätigt mehrere positive<br />

Trends. So decken Wasserkraft und sonstige<br />

Erneuerbare Energien gemeinsam bereits<br />

75,4 % der gesamten heimischen Energieproduktion<br />

ab, was einem Plus von 1,7<br />

Prozentpunkten gegenüber 2011 entspricht.<br />

„Österreich setzt mehr denn je auf den zügigen<br />

Ausbau Erneuerbarer Energien. Das<br />

schafft eine Win-Win-Situation für Wirtschaft,<br />

Umwelt und Klima“, sagen Wirtschafts-<br />

und Energieminister Reinhold Mitterlehner<br />

und Umweltminister Niki Berlakovich<br />

zu den am 27. November veröffentlichten<br />

aktualisierten Zahlen.<br />

Laut Statistik Austria war 2012 ein<br />

besonders starkes Jahr der Wasserkraft,<br />

deren Stromerzeugung um 28 Prozent gestiegen<br />

ist – zusammengefaßt: Mit einem Plus<br />

von 27 % bzw. 94 % sind aber auch Wind<br />

und Photovoltaik rasant gewachsen. „Unser<br />

Ökostromgesetz wirkt, die Maßnahmen zum<br />

Abbau der Warteliste und die aufgestockten<br />

Förderungen greifen“, so Mitterlehner. „Einen<br />

Hattrick hat die Sonnenseite der Energiegewinnung<br />

2012 erzielt. Zum dritten Mal in<br />

Folge hat sich die Stromproduktion durch<br />

Photovoltaik gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.<br />

Heute kann der Verbrauch von<br />

100.000 Haushalten mit Sonnenstrom abgedeckt<br />

werden. Maßgeblicher Rückenwind<br />

dafür kam zusätzlich zum Ökostromgesetz<br />

durch die PV-Förderung des Klima- und<br />

Energiefonds“, erklärt Berlakovich. Durch<br />

die gestiegene heimische Erzeugung aus Erneuerbaren<br />

ist zudem der Eigenversorgungsgrad<br />

von 34,1 auf 38,1 Prozent gestiegen.<br />

eine positive Entwicklung ausgelöst. Während<br />

die fossilen Energieträger im Verbrauch<br />

einen Rückgang verzeichnen, liegen die Erneuerbaren,<br />

Biomasse, Wasser, Wind und<br />

Sonne, auf der Überholspur“, so Berlakovich.<br />

Trotz der im Vergleich zum Vorjahr deutlich<br />

kälteren Temperaturen (Zahl der Heizgradtage<br />

stieg um 4,6 Prozent) und einer<br />

positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />

(BIP real +0,9 Prozent) war 2012 sogar<br />

ein leichter Rückgang des Bruttoinlandsverbrauchs<br />

(-0,2 Prozent) zu verzeichnen.<br />

Verbrauchsmindernd wirkten die stark gesunkenen<br />

Umwandlungsverluste in der Stromerzeugung,<br />

da durch die guten Bedingungen<br />

für Wasserkraft der Einsatz der Wärmekraftwerke<br />

zurückgefahren werden konnte. Deutliche<br />

Rückgänge gab es bei Kohle, Gas und<br />

Öl sowie bei den Stromimporten, die mengenmäßig<br />

um knapp sieben Prozent abgenommen<br />

haben. Damit gingen auch der<br />

Graustromanteil und somit der rechnerische<br />

Atomstromanteil im Jahr 2012 weiter zurück.<br />

„Durch die verpflichtende Stromkennzeichnung<br />

und den weiteren Ausbau der<br />

Erneuerbaren Energien wird Österreich<br />

bereits 2014 auch bilanziell unabhängig von<br />

Atomstrom sein“, so Mitterlehner.<br />

Energieverbrauch langfristig vom<br />

Wirtschaftswachstum entkoppelt<br />

Der Endenergieverbrauch liegt mit 1.096<br />

Petajoule weiterhin sehr gut im Rahmen des<br />

Ziels der Energiestrategie, den Verbrauch bei<br />

jenem des Jahres 2005 mit 1.100 PJ zu stabilisieren.<br />

Die Energieeffizienz – bezogen auf<br />

den Energieverbrauch je Einheit gesamtwirtschaftlicher<br />

Produktion – konnte im Vorjahr<br />

um weitere 1,0 Prozent gesteigert werden.<br />

Der langfristige Vergleich mit 2005 zeigt die<br />

deutliche Entkoppelung zwischen Energieverbrauch<br />

und Wirtschaftswachstum: Während<br />

der Bruttoinlandsverbrauch in den vergangenen<br />

acht Jahren um zwei Prozent rückgängig<br />

ist, stieg das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

in diesem Zeitraum um 10,7 %.<br />

„Diese Zahlen zeigen, daß wir den Energieverbrauch<br />

vom Wirtschaftswachstum entkoppeln<br />

konnten und damit schonend mit<br />

den Ressourcen für die nachkommenden Generationen<br />

umgehen. Diesen Trend müssen<br />

wir in Zukunft durch weitere Maßnahmen<br />

verstärken“, so Mitterlehner.<br />

„Erneuerbare Technologien in Verbindung<br />

mit Energieeinsparung schaffen green jobs<br />

und bringen Wertschöpfung bei gleichzeitigem<br />

Schutz von Klima und Umwelt. Die Wirkungskraft<br />

von Erneuerbaren und Energieeffizienz<br />

läßt sich auch anhand von wirtschaftlichen<br />

Zahlen belegen. Derzeit werden im<br />

Umweltsektor knapp 33 Milliarden Euro<br />

erwirtschaftet, davon entfällt etwa die Hälfte<br />

auf das Management der Energieressourcen.<br />

Etwa 63.500 Beschäftigte sind in diesem<br />

Sektor in Österreich tätig“, unterstreicht<br />

Berlakovich. Ein weiterer positiver Effekt<br />

ist, daß die Auslandsabhängigkeit der heimischen<br />

Energieversorgung im Jahr 2012 deutlich<br />

abgenommen hat und laut Statistik<br />

Austria nun statt 70,1 Prozent bei 63,7 %<br />

liegt.<br />

•<br />

Verbrauch: Erneuerbare<br />

auf der Überholspur<br />

Der Anteil der Erneuerbaren Energien am<br />

Bruttoendenergieverbrauch (gemäß EU-<br />

Richtlinie) ist auf Basis der neuen Daten um<br />

1,5 Prozentpunkte gestiegen und lag bei 32,2<br />

Prozent. „Wir sind daher weiter optimistisch,<br />

das an die EU gemeldete 2020-Ziel<br />

von 34 Prozent übertreffen zu können. Nur<br />

drei Länder sind noch ambitionierter als<br />

Österreich, der EU-Schnitt liegt bei einem<br />

Ziel von 20 Prozent“, sagt Mitterlehner. Den<br />

positiven Trend zeigt auch der langfristige<br />

Vergleich: Im Basisjahr 2005 lag dieser Erneuerbaren-Wert<br />

in Österreich nur bei<br />

23,9 %, im Jahr 2008 bei 28,3 Prozent.<br />

„Auch die Struktur des Bruttoinlandsverbrauches<br />

hat sich mit einem Anteilsgewinn<br />

von fast vier Prozentpunkten zugunsten der<br />

erneuerbaren Energien und zulasten der fossilen<br />

Energieträger verschoben“, so Mitterlehner.<br />

„Generell haben unsere Bemühungen<br />

Liebe Leserinen und Leser,<br />

Seit mittlerweile rund fünf Wochen gibt es<br />

nun Koalitionsgespräche zwischen SPÖ<br />

und ÖVP. Die beiden Parteien haben<br />

gleich zu Beginn vereinbart, aus den Verhandlungen<br />

nichts nach außen dringen zu<br />

lassen – was leider, mit wenigen Ausnahmen,<br />

hervorragend funktioniert. Nur<br />

vereinzelt geben Verhandlungsteilnehmer<br />

Interviews, deren Zusammenfassungen<br />

dann unmittelbar danach in den anderen<br />

Medien, ergänzt durch Informationen aus<br />

den „gut informierten Kreisen“, die tägliche<br />

Berichterstattung ausmachen.<br />

So können auch wir nur vermelden, daß<br />

man sich in manchen Punkten nähergekommen<br />

ist, beim Thema Finanzen gehen die<br />

Standpunkte aber diametral auseinander:<br />

Geeinigt hat man sich zwar darüber, daß<br />

zusätzlicher Finanzbedarf in einer Größenordnung<br />

von rund 24 Mrd. Euro besteht.<br />

Während die SPÖ davon ausgeht, daß kein<br />

für den Großteil der Bevölkerung spürbares<br />

Sparpaket notwendig sei, sieht die ÖVP<br />

dringenden Handlungsbedarf, es würde an<br />

massiven Einsparungen kein Weg vorbeiführen.<br />

Ganz oben steht nun Potential, das<br />

sich durch eine möglichst rasche Annäherung<br />

von faktischem und gesetzlichem Pensionsantrittsalter<br />

ergeben würde.<br />

Dem Vernehmen nach könnte es noch<br />

vor Weihnachten eine neue Regierung geben,<br />

andererseits hört man von seiten der<br />

ÖVP, die Wahrscheinlichkeit einer Großen<br />

Koalition mit der SPÖ liege bei 50:50 –<br />

was nun wieder nicht eben nach einer<br />

schnellen Lösung aussieht. Vielleicht können<br />

wir ja in unserer nächsten Ausgabe<br />

schon Konkretes berichten…<br />

Inzwischen liebe Grüße<br />

Michael Mössmer<br />

»Österreich <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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