Novemberpogrom - Österreich Journal
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Foto: Parlamentsdirektion/WILKE<br />
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />
Hinsichtlich der temporären Absiedelung<br />
während einer Sanierung definiert die Entscheidungsgrundlage<br />
grundlegende Alternativen,<br />
zwischen denen ebenfalls im ersten<br />
Quartal 2014 entschieden werden muß:<br />
Vollabsiedelung<br />
Eine vollständige Absiedelung des Betriebs<br />
im Parlamentsgebäude während der<br />
Sanierung stellt eine ungestörte Weiterführung<br />
des Parlamentsbetriebs in einer Interimslokation<br />
sowie eine optimale und ökonomische<br />
Bauabwicklung mit kürzest möglicher<br />
Bauzeit sicher.<br />
Teilabsiedelung<br />
Die teilweise Aufrechterhaltung des Betriebs<br />
im Gebäude während eines Umbaus<br />
wäre mit höheren Kosten, Unsicherheiten und<br />
Risiken verbunden. Neben der Störung und<br />
Gefährdung des Betriebs durch Schmutzund<br />
Lärmbelastung, erhöhter Brandgefahr<br />
und arbeitsrechtlichen Einschränkungen<br />
wäre die Bauführung bei dieser Absiedelungsvariante<br />
u. a. aufgrund der Verlängerung<br />
der Bauzeit deutlich unwirtschaftlicher.<br />
Entscheidungsgrundlage<br />
definiert Baukostenziele<br />
Für die nun vorgelegte Entscheidungsgrundlage<br />
wurden die bisherigen Kostenschätzungen<br />
hinsichtlich etwaiger Optimierungspotentiale<br />
untersucht. Darauf aufbauend wurde<br />
für alle Sanierungsvarianten ein Baukostenziel<br />
(Instandsetzung: 122,8 Mio. €;<br />
Grundsanierung: 144,3 Mio. €; Nachhaltige<br />
Innenpolitik<br />
Am Fahrplan zur Vorbereitung der Sanierung des Parlamentsgebäudes wird festgehalten.<br />
Das stellten Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (im Bild) sowie<br />
Zweiter Präsident Karlheinz Kopf und Dritter Präsident Norbert Hofer am 14. November<br />
in einer gemeinsamen Erklärung fest.<br />
Sanierung: 154,1 Mio. €; Architektonisches<br />
Zeichen: 182,9 Mio. €) definiert, das den<br />
weiteren Planungsphasen zugrunde gelegt<br />
werden soll.<br />
Inklusive Honoraren, Nebenkosten, Sicherheitsreserven,<br />
Valorisierung und Steuern<br />
werden die Gesamtkosten bei einer Instandsetzung<br />
auf 280,7 Mio. €, bei einer Grundsanierung<br />
auf 329,8 Mio. €, bei einer nachhaltigen<br />
Sanierung auf 352,2 Mio. € und bei<br />
der Variante „Architektonisches Zeichen“<br />
auf 418,0 Mio. € geschätzt.<br />
Die Entscheidungsgrundlage weist auch<br />
die Kosten für sogenannte „Notmaßnahmen“<br />
aus – jene dringlichen Reparaturen und sonstigen<br />
Vorkehrungen, die bis zum Beginn der<br />
Sanierungsarbeiten jedenfalls erforderlich<br />
sind, um den Gebäudebetrieb vorläufig zu<br />
sichern.<br />
Die Gesamtkosten für eine Vollabsiedelung<br />
(inkl. Interimslokation, Betriebskosten,<br />
Valorisierung und Steuern) werden je nach<br />
Ausweichquartier zwischen 41,4 und 54,2<br />
Mio. € geschätzt. Der Kostenrahmen der<br />
Teilabsiedelung liegt bei bis zu 96,9 Mio. €.<br />
Eine Teilabsiedelung käme deswegen erheblich<br />
teurer, weil damit eine deutlich längere<br />
Bauzeit, Provisorien und umfassende Sicherheitsmaßnahmen<br />
für die Aufrechterhaltung<br />
des Betriebs notwendig wären.<br />
ExpertInnen empfehlen nachhaltige<br />
Sanierung und Vollabsiedelung<br />
Auf Basis der nun vorliegenden Gegenüberstellung<br />
aller Entscheidungsalternativen<br />
geben die Projektsteuerung, das zuständige<br />
Projektteam der Parlamentsdirektion unter<br />
Einbeziehung der Begleitenden Kontrolle<br />
und der Lenkungsausschuß eine gemeinsame<br />
Empfehlung an die Präsidentin und die<br />
Mitglieder der Präsidiale ab. Die damit befaßten<br />
ExpertInnen empfehlen die Variante<br />
der sogenannten „nachhaltigen Sanierung“<br />
und eine Vollabsiedelung des Parlamentsgebäudes<br />
während der Sanierung. Wie oben<br />
beschrieben, sieht die „nachhaltige Sanierung“<br />
vor, nicht nur den gesetzmäßigen Gebäudezustand<br />
nach dem „Stand der Technik“<br />
herzustellen, sondern auch Verbesserungen<br />
im Betrieb, den Abläufen und den Funktionen<br />
zu schaffen, vorhandene Raumreserven<br />
zu nutzen und die Energieeffizienz zu steigern.<br />
Bei der Variante der nachhaltigen Sanierung<br />
liegt das Baukostenziel bei 154,1<br />
Mio. € bzw. bei einer Gesamtsumme von<br />
352,2 Mio. € inkl. Honoraren, Nebenkosten,<br />
Reserven, Valorisierung und Steuern. Der<br />
Mehraufwand für die „nachhaltige Sanierung“<br />
würde sich nach den vorliegenden Berechnungen<br />
der Lebenszykluskosten – je nach<br />
Vergleichsvariante – innerhalb von fünf bis<br />
15 Jahren aufgrund der Effizienzsteigerungen<br />
und der zusätzlich gewonnen Büroflächen<br />
im Betrieb amortisieren. Darüber hinaus ermöglicht<br />
diese Sanierungsvariante eine Öffnung<br />
des Gebäudes für die BürgerInnen und<br />
einen zeitgemäßen Parlamentarismus entsprechend<br />
den in zahlreichen anderen<br />
Ländern bereits bestehenden Standards.<br />
Entscheidung im ersten<br />
Quartal 2014 notwendig<br />
Um Projektverzögerungen und daraus<br />
resultierende Haftungs- und Rechtsprobleme<br />
wie auch verlorene Aufwände vermeiden zu<br />
können, wird eine Grundsatzentscheidung<br />
zur Sanierung des Parlamentsgebäudes im<br />
ersten Quartal 2014 benötigt. Auf Basis dieser<br />
Grundsatzentscheidung soll jener Generalplaner,<br />
der im Rahmen des derzeit laufenden<br />
Vergabeverfahrens Mitte 2014 ausgewählt<br />
wird, mit den entsprechenden Detailplanungen<br />
(Vorentwurf bis Mitte 2015,<br />
Entwurf bis Mitte 2016) beauftragt werden.<br />
Darüber hinaus ist die Grundsatzentscheidung<br />
hinsichtlich der Absiedelungsvariante<br />
notwendig, um die erforderlichen Vereinbarungen<br />
hinsichtlich des benötigten Ausweichquartiers<br />
treffen zu können. Der derzeitige<br />
Terminplan führt als frühestmöglichen<br />
Baubeginn Mitte 2017 an. Eine Sanierung<br />
wird nach derzeitigem Planungsstand<br />
mindestens drei Jahre dauern. •<br />
http://www.parlament.gv.at<br />
Quelle: Parlamentskorrespondenz<br />
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»Österreich <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at