Die Osterweiterung der Euopaeischen Union (OcP 22) - Universität ...
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<strong>Die</strong> <strong>Osterweiterung</strong> <strong>der</strong> EU 101<br />
fahren als vollwertige Partner werden einfügen können, von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.<br />
<strong>Die</strong>s erfor<strong>der</strong>t teilweise erhebliche Verän<strong>der</strong>ungen im hierarchischen Gefüge<br />
<strong>der</strong> Polizeidienste, neue Kriterien bei <strong>der</strong> Personalauswahl, kontinuierliches<br />
Training, verstärkte internationale Zusammenarbeit und den Einsatz mo<strong>der</strong>ner<br />
Technologie. Kaum weniger wichtig ist <strong>der</strong> generelle Übergang zu elektronischen<br />
Fahndungssystemen, <strong>der</strong> die Grundvoraussetzung für die Integration <strong>der</strong><br />
Beitrittskandidaten in das Europol-System und das SIS bildet. Mit <strong>der</strong> bereits<br />
erwähnten Einrichtung <strong>der</strong> zentralen nationalen Kontaktstellen für die europäische<br />
polizeiliche Zusammenarbeit, <strong>der</strong> Aufnahme einer steigenden Anzahl von<br />
Verbindungsoffizieren aus den Mitgliedstaaten und verbesserten Ausbildungsmaßnahmen<br />
konnten hier in Ungarn in den vergangenen zwei Jahren einige<br />
Fortschritte erzielt werden. Von Bedeutung ist auch, dass Ungarn im letzten Jahr<br />
gesetzliche Regelungen zum Datenschutz einführte, die eine wichtige Vorstufe<br />
zu seiner Einglie<strong>der</strong>ung in das Europol-System bilden. Zu einer umfassenden<br />
Aufrüstung mit mo<strong>der</strong>nstem technischen Gerät fehlt es jedoch an den notwendigen<br />
finanziellen Mitteln.<br />
3. <strong>Die</strong> Evaluierung <strong>der</strong> Probleme auf Seiten <strong>der</strong> EU<br />
<strong>Die</strong> im vorangegangenen Abschnitt entwickelte grobe Übersicht <strong>der</strong> Problemfel<strong>der</strong><br />
macht deutlich, dass die Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Integration Ungarns und<br />
an<strong>der</strong>er MOEL in den RFSR nicht nur zahlreich, son<strong>der</strong>n auch vielgestaltig und<br />
komplex sind. Um so wichtiger ist es für die EU, zu einer adäquaten Evaluierung<br />
des Entwicklungsstandes <strong>der</strong> Beitrittskandidaten und <strong>der</strong>en Defizite in den<br />
verschiedenen Bereichen zu gelangen, ohne die we<strong>der</strong> die „Beitrittsreife“ <strong>der</strong><br />
einzelnen MOEL hinsichtlich des RFSR eingeschätzt noch wirksame Strategien<br />
zu <strong>der</strong>en Beitrittsvorbereitung entwickelt werden können.<br />
Seit <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte 1997 zeigten sich die Mitgliedstaaten dann zunehmend<br />
beunruhigt über die bestehenden Informations- und Evaluierungsdefizite.<br />
Grund hierfür war zum einen die durch den Amsterdamer Vertrag im Rahmen<br />
des RFSR vorgenommene enorme Aufwertung <strong>der</strong> Bereiche Inneres und Justiz,<br />
die damit eine neue Bedeutung im Beitrittsprozess erlangten, zum an<strong>der</strong>en aber<br />
auch <strong>der</strong> Eindruck, dass die von <strong>der</strong> Kommission im Rahmen <strong>der</strong> Agenda 2000<br />
Stellungnahmen vorgenommenen Evaluierungen nicht ausreichend waren. Tatsächlich<br />
hatten sich die Bewertungen <strong>der</strong> Kommission im Rahmen <strong>der</strong> Stellungnahmen<br />
zu den Beitrittskandidaten in erster Linie auf die Fähigkeit dieser konzentriert,<br />
den rechtlichen Besitzstand in den Bereichen Justiz- und Inneres zu<br />
übernehmen, wobei auf die Frage <strong>der</strong> Fähigkeit <strong>der</strong> MOEL, diesen Besitzstand<br />
nach <strong>der</strong> Übernahme auch wirksam umzusetzen, nur in sehr begrenztem Maße<br />
eingegangen worden war.