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Die Osterweiterung der Euopaeischen Union (OcP 22) - Universität ...

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<strong>Die</strong> <strong>Osterweiterung</strong> <strong>der</strong> EU 117<br />

werden in einer Übersicht die theoretisch möglichen und die wahrscheinlichen<br />

Wirkungen <strong>der</strong> drei Faktoren Handel, Kapitalbewegungen (Direktinvestitionen)<br />

und Migration auf die Arbeitsmärkte <strong>der</strong> EU dargestellt. Der Schwerpunkt dieses<br />

Beitrages befasst sich mit den möglichen Arbeitskräftewan<strong>der</strong>ungen im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Arbeitskräftefreizügigkeit: Einer kurzen<br />

theoretischen Erörterung <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungsdeterminanten folgen einige Hinweise<br />

und Schlussfolgerungen aus den bisherigen Wan<strong>der</strong>ungsprozessen innerhalb <strong>der</strong><br />

EU im Rahmen des europäischen Integrationsprozesses. Schließlich werden die<br />

bis heute vorliegenden Schätzungen zu den Migrationspotentialen im Falle <strong>der</strong><br />

<strong>Osterweiterung</strong> diskutiert.<br />

2. Ausgangslage: Derzeitige Beschäftigung von MOE-Arbeitskräften in <strong>der</strong><br />

EU<br />

Zehn Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs kann festgestellt werden, dass<br />

es keine Massenerscheinungen im Bereich <strong>der</strong> Ost-Westmigration gegeben hat –<br />

im Gegensatz zu manchen Befürchtungen, wie sie nach den beeindruckenden<br />

politischen Ereignissen von 1989 und 1990 und <strong>der</strong>en Nachwirkungen geäußert<br />

worden waren. <strong>Die</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Migrationsbewegungen von Ost nach<br />

West und ihrer Effekte auf die Bevölkerungs- und Arbeitsmarktentwicklung 2<br />

zeigt im Rückblick, dass es bisher nicht zu dramatischen Erscheinungen gekommen<br />

ist. <strong>Die</strong> Größenordnungen <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungen (insgesamt wie auch <strong>der</strong><br />

Arbeitskräftewan<strong>der</strong>ungen) liegen nach einigen wenigen Jahren intensiverer<br />

Bewegungen auf einem relativ niedrigen Niveau. Der Anteil von Personen aus<br />

den MOE-Län<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Bevölkerung ist in allen EU-Mitgliedslän<strong>der</strong>n weiterhin<br />

eher gering o<strong>der</strong> gar vernachlässigbar. Und auch den Arbeitsmarkt betreffend,<br />

sind die Wan<strong>der</strong>ungen von MOE-Arbeitskräften in die EU im wesentlichen<br />

unter Kontrolle, auch wenn fortdauernde Schwierigkeiten in einzelnen<br />

Sektoren, insbeson<strong>der</strong>e im Baubereich (wo noch illegale Aktivitäten hinzukommen),<br />

und ihre kritische Wahrnehmung in bestimmten Regionen (wie etwa in<br />

Berlin o<strong>der</strong> auch in Wien) die Diskussion beeinflussen.<br />

<strong>Die</strong> Ost-West-Migration in die EU konzentriert sich auf die Län<strong>der</strong> Österreich<br />

und Deutschland. 3 Drei Viertel aller MOE-Beschäftigten <strong>der</strong> EU arbeiten in diesen<br />

beiden Län<strong>der</strong>n. Dominantes Herkunftsland ist den vorliegenden Statistiken<br />

zufolge Polen. Stehen die Arbeitskräfte aus den MOE-Län<strong>der</strong>n tatsächlich mit<br />

den Inlän<strong>der</strong>n im Wettbewerb? <strong>Die</strong>s dürfte sicher im Baubereich <strong>der</strong> Fall sein.<br />

In Deutschland hatte die Beschäftigung von MOE-Arbeitern (zusammen mit<br />

2<br />

3<br />

Für Details wird hier auf den Bericht von Hönekopp (1999) verwiesen.<br />

vgl. Tabelle 1.

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