Die Osterweiterung der Euopaeischen Union (OcP 22) - Universität ...
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60 EZFF Occasional Papers Nr. <strong>22</strong><br />
Initiativen zu grenzüberschreiten<strong>der</strong> Zusammenarbeit sollten deutliche Unterstützung<br />
durch Mittel <strong>der</strong> Gemeinschaft erhalten. Um EU-Haushaltsgrenzen einzuhalten<br />
und zusätzliche Finanzmittel zu aktivieren, ist hier – wie auch beim Ausbau<br />
<strong>der</strong> Infrastruktur über PHARE – die verstärkte Nutzung von Krediten und<br />
privaten Finanzierungsquellen notwendig.<br />
Aufgrund organisatorischer Probleme und begrenzter Absorptionsfähigkeit <strong>der</strong><br />
betreffenden Volkswirtschaften wurden in Einzelfällen nicht alle verfügbaren<br />
Finanzmittel <strong>der</strong> EU von den Beitrittskandidaten abgerufen. Vor diesem Hintergrund<br />
sollten diese, gemeinsam mit <strong>der</strong> Wirtschaft in <strong>der</strong> EU und den Beitrittslän<strong>der</strong>n,<br />
verstärkt für ertragreiche und finanzierbare Projekte Sorge tragen.<br />
10. Auch die Europäische <strong>Union</strong> muss dauerhaft wirksame Reformen<br />
durchführen<br />
<strong>Die</strong> Europäische <strong>Union</strong> muss sich ihrerseits umfassend auf die anstehende Erweiterung<br />
vorbereiten. Beitrittsfähigkeit <strong>der</strong> Kandidaten und Erweiterungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Gemeinschaft sind zwei Seiten <strong>der</strong> selben Medaille.<br />
Beschlüsse über institutionelle Reformen <strong>der</strong> EU sollen bis zum Ende <strong>der</strong> französischen<br />
Ratspräsidentschaft in Nizza gefasst werden. <strong>Die</strong> deutsche Industrie<br />
for<strong>der</strong>t die Regierungen nachdrücklich auf, mit diesen Reformen die Handlungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Europäischen <strong>Union</strong> nach innen und außen langfristig zu sichern.<br />
Zugleich sollte Bestrebungen entgegengewirkt werden, die Beratungen zu überfrachten<br />
und so zur Verzögerung des Beitrittsprozesses beizutragen. Ziel <strong>der</strong><br />
Konferenz muss die Schaffung transparenter, effizienter und effektiver Institutionen<br />
und Entscheidungsstrukturen auf europäischer Ebene sein, die auch auf<br />
Dauer Bestand haben. <strong>Die</strong> Regierungen sollten darauf hinarbeiten, den bereits<br />
beim Europäischen Rat in Köln vorgezeichneten Zeitplan für die Beratungen<br />
einzuhalten und auch die Wirtschaft einzubeziehen. Zugleich unterstützt die Industrie<br />
Bestrebungen, in einer nachfolgenden Regierungskonferenz über die<br />
Kompetenzabgrenzung in <strong>der</strong> EU zu beraten. Das darf aber nicht als Vorwand<br />
für eine Verzögerung des Erweiterungsprozesses dienen.<br />
Mit dem Kompromiss zur Agenda 2000 hat <strong>der</strong> Europäische Rat in Berlin erste<br />
Schritte zur Reform <strong>der</strong> Agrar-, Struktur- und Haushaltspolitik eingeleitet. <strong>Die</strong><br />
Ergebnisse können jedoch nicht in vollem Maß zufrieden stellen. Weitergehende<br />
Reformen in <strong>der</strong> Agrarpolitik sind, allein mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen<br />
im Rahmen <strong>der</strong> WTO, unabweisbar. <strong>Die</strong> Konzentration <strong>der</strong> Mittel<br />
für die Strukturpolitik geht in die richtige Richtung, ist aber auf mittlere Sicht<br />
nicht ausreichend. Zu erwartende Ansprüche <strong>der</strong> Beitrittslän<strong>der</strong> aufgrund des<br />
hohen Wohlstandsgefälles und das Beharren einzelner EU-Län<strong>der</strong> auf unvermin<strong>der</strong>te<br />
Fortsetzung <strong>der</strong> Struktur- und Kohäsionsför<strong>der</strong>ung dürfen die EU nicht