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Die Osterweiterung der Euopaeischen Union (OcP 22) - Universität ...

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<strong>Die</strong> <strong>Osterweiterung</strong> <strong>der</strong> EU 63<br />

wird, in dem die zu erwartenden Gewinne für die Län<strong>der</strong> Ostmitteleuropas einseitig<br />

auf Kosten Westeuropas gehen. Augenscheinlich findet sich hier eine weit<br />

verbreitete Skepsis wie<strong>der</strong>, welche auch die Globalisierung als Null-Summen-<br />

Spiel betrachtet. Dabei ist es wohl richtig, dass die <strong>Osterweiterung</strong> eine Art <strong>der</strong><br />

Globalisierung darstellt. Verlagerung von Produktionsstätten, Öffnung <strong>der</strong><br />

Märkte, zunehmen<strong>der</strong> Wettbewerb und erwartete Migration sind Phänomene,<br />

die auch den Globalisierungsprozess weltweit prägen. Demzufolge lässt sich die<br />

<strong>Osterweiterung</strong> nicht nur als ein Integrationsprozess interpretieren, son<strong>der</strong>n auch<br />

als eine spezifische Form <strong>der</strong> Globalisierung. Allerdings erscheint vor diesem<br />

Hintergrund die gegenwärtige Praxis des Verhandlungsprozesses umso verfehlter.<br />

Falls die <strong>Osterweiterung</strong> als eine Art <strong>der</strong> Globalisierung einzustufen ist,<br />

sollte sie vorwiegend auch als ein ökonomischer Prozess behandelt werden.<br />

Stattdessen versucht aber die Europäische <strong>Union</strong>, diesen ökokomischen Prozess<br />

über Verhandlungen zu regeln, die starken administrativen Restriktionen unterworfen<br />

sind.<br />

2. Chancen für ein gemeinsames Wachstum<br />

Bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Risiken und Ängste, die mit <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> <strong>Osterweiterung</strong><br />

verbunden sind, müssen mindestens drei Überlegungen berücksichtigt<br />

werden. Zum einen werden die Mitgliedstaaten und ihre Regionen durch die<br />

<strong>Osterweiterung</strong> regional sehr unterschiedlich betroffen sein. Beispielsweise<br />

werden Deutschland und Österreich als unmittelbare Nachbarlän<strong>der</strong> ökonomisch<br />

wohl am meisten profitieren, obwohl sie auch den Großteil <strong>der</strong> Konsequenzen<br />

im Alltag tragen werden. <strong>Die</strong> Län<strong>der</strong> Skandinaviens werden dagegen eindeutig<br />

nur die positiven Effekte <strong>der</strong> <strong>Osterweiterung</strong> genießen. <strong>Die</strong> Südlän<strong>der</strong> <strong>der</strong> Europäischen<br />

<strong>Union</strong> werden wahrscheinlich eine Reduzierung <strong>der</strong> bisherigen För<strong>der</strong>ungen<br />

erfahren, obwohl auch sie von <strong>der</strong> Erschließung <strong>der</strong> neuen Märkte in<br />

Ostmitteleuropa recht gut profitieren können.<br />

In ähnlicher Weise müssen wir zur Beurteilung <strong>der</strong> Ängste zwischen verschiedenen<br />

Zeithorizonten unterscheiden. <strong>Die</strong> Auswirkungen <strong>der</strong> <strong>Osterweiterung</strong><br />

werden zum erwarteten Zeitpunkt des Beitritts <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> „ersten Welle“<br />

vollkommen an<strong>der</strong>s sein als die Auswirkungen gegen Ende des ersten Jahrzehnts<br />

nach <strong>der</strong> <strong>Osterweiterung</strong>. Langfristig rechnen die Wirtschaftsexperten ohne<br />

Ausnahme mit positiven Effekten.<br />

Drittens sollten die Risiken <strong>der</strong> <strong>Osterweiterung</strong> von den Auswirkungen <strong>der</strong> Globalisierung<br />

geson<strong>der</strong>t betrachtet werden. <strong>Die</strong> Globalisierung führt zur Marktverzerrung<br />

und zur Segmentierung <strong>der</strong> Märkte – insbeson<strong>der</strong>e des Arbeitsmarktes.<br />

Folglich entsteht in einigen Segmenten des Arbeitsmarktes bereits dadurch<br />

weltweite Konkurrenz, dass die nationalen Teilmärkte sich im Zuge <strong>der</strong> Globali-

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