Die Osterweiterung der Euopaeischen Union (OcP 22) - Universität ...
Die Osterweiterung der Euopaeischen Union (OcP 22) - Universität ...
Die Osterweiterung der Euopaeischen Union (OcP 22) - Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
40 EZFF Occasional Papers Nr. <strong>22</strong><br />
mit dem Großteil in Höhe von rund <strong>22</strong>0.000 Menschen (335.000 für die EU insgesamt)<br />
im ersten Jahr bei dann jährlich sinkenden Zuwan<strong>der</strong>ungen.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> Schätzungen liegt die große Unsicherheit u. a. darin, dass die<br />
Werte nicht unabhängig von dem erreichten ökonomischen Konvergenzgrad und<br />
den vereinbarten Übergangsbestimmungen sind, auf die in diesem Bereich evt.<br />
die EU-Mitglie<strong>der</strong> und weniger die Kandidaten bestehen werden. <strong>Die</strong> Wan<strong>der</strong>ungen<br />
hängen zudem wesentlich, und dies wird zumeist vernachlässigt, von<br />
dem Vertrauen in die zukünftige heimische wirtschaftliche Entwicklung, d.h.<br />
den Erwartungen in die ökonomische Zukunft <strong>der</strong> Beitrittslän<strong>der</strong> und ihrer<br />
Grenzregionen sowie von <strong>der</strong> kulturellen Distanz ab. So sind die Wan<strong>der</strong>ungen<br />
umso geringer, je größer die Direktinvestitionen sind. Zumeist wurde die faktische<br />
Wan<strong>der</strong>ungsbereitschaft in Europa überschätzt, wie es sich u. a. angesichts<br />
<strong>der</strong> relativ geringen Wan<strong>der</strong>ungen von Sachsen nach Bayern o<strong>der</strong> von Ost- nach<br />
Westungarn o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> letzten Erweiterung (o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sü<strong>der</strong>weiterung) <strong>der</strong> EU<br />
von Österreich o<strong>der</strong> Finnland nach Deutschland (von Spanien nach Frankreich)<br />
gezeigt hat. Entsprechend liegt die Problematik <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungen eher im Bereich<br />
<strong>der</strong> mitwan<strong>der</strong>nden Familienangehörigen und damit im sozialen und gesellschaftlichen<br />
Bereich. 4<br />
3. Bewertungsfragen<br />
Für jede Art von ökonomischer Bewertung <strong>der</strong>artiger Wan<strong>der</strong>ungen (von Humankapital<br />
ebenso wie von Direktinvestitionen o<strong>der</strong> Finanzkapital über EU-<br />
Fonds, die Europäische Investitionsbank EIB usw.) gilt es grundsätzlich zu beachten:<br />
(a) <strong>Die</strong> Intensivierung des Standortwettbewerbes ist letztlich keine Frage einer<br />
EU-<strong>Osterweiterung</strong>, son<strong>der</strong>n sie ist die Folge des Eintritts einer Vielzahl von<br />
Staaten (von <strong>der</strong> ehemaligen DDR über Ungarn bis hin zu Kasachstan und<br />
China) in die Weltwirtschaft und damit die Folge einer geografischen Globalisierung.<br />
In einem weiten Sinne gilt auch, dass die EWG, dass die sog. Nord- und<br />
Sü<strong>der</strong>weiterungen <strong>der</strong> EG, dass die EWWU, und dass auch die künftigen <strong>Osterweiterung</strong>en<br />
die Folgen eines fortschreitenden, umfassenden Prozesses <strong>der</strong> Internationalisierung<br />
und Globalisierung bzw. <strong>der</strong> Ökonomisierung sind. Dabei<br />
war die Gründung von Freihandelszonen wie <strong>der</strong> EFTA o<strong>der</strong> von Zollunionen<br />
wie <strong>der</strong> EWG auf Grund von Ausnahmeregelungen, insbeson<strong>der</strong>e bezüglich <strong>der</strong><br />
Meistbegünstigungsverpflichtung, konform mit den Bestimmungen des GATT<br />
bzw. <strong>der</strong> WTO, da man über ökonomische Rück- bzw. Wechselwirkungen von<br />
vorausschreitenden regionalen Integrationsräumen Sogwirkungen und eine Be-<br />
4<br />
Es können Akzeptanzprobleme ebenso auftreten wie Belastungen <strong>der</strong> Sozialsysteme usw.