26.11.2014 Aufrufe

Arbeitsbericht für das Jahr 2003 - Thüringer Landtag

Arbeitsbericht für das Jahr 2003 - Thüringer Landtag

Arbeitsbericht für das Jahr 2003 - Thüringer Landtag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Als Lied der Deutschen wurde es am 5. Oktober 1841 aus Anlass der Ehrung des badischen<br />

Liberalen Karl Welcker in Hamburg uraufgeführt. Erstmals offiziell gesungen wurde <strong>das</strong><br />

Deutschlandlied 1890, als Helgoland im Tausch gegen die afrikanische Insel Sansibar wieder<br />

zu Deutschland gehörte.<br />

Zur Nationalhymne wurde <strong>das</strong> Lied der Deutschen - genau 81 <strong>Jahr</strong>e nach seiner Entstehung -<br />

erst in der Weimarer Republik am 11. August 1922 von der ersten sozialdemokratischen Regierung<br />

erhoben und blieb es – wenn auch auf fatale Weise umgedeutet – im Dritten Reich.<br />

Mit dem Untergang des Dritten Reiches geriet auch <strong>das</strong> Deutschlandlied auf den Index und<br />

der Gesang wurde von den Alliierten unter Strafe gestellt.<br />

Bei der Gründung der Bundesrepublik 1949 wurde zunächst keine Nationalhymne benannt;<br />

vielfach wurde Beethovens Ode an die Freude als Ersatzhymne eingesetzt. Auf Vorschlag des<br />

damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss, sollte die von Rudolf Alexander Schröder gedichtete<br />

und von Hermann Reutter vertonte "Hymne an Deutschland" als Nationalhymne<br />

verwendet werden. Sie wurde Silvester 1950 uraufgeführt, konnte sich aber nicht durchsetzen.<br />

Im Oktober 1951 beschloss der Karlsruher CDU-Parteitag, Bundespräsident Heuss zu bitten,<br />

den Bann vom Deutschlandlied zu nehmen. Erst für den Auftritt zu den Olympischen Spielen<br />

1952 entschied man sich für <strong>das</strong> Deutschlandlied und bestimmte die dritte Strophe als zu singenden<br />

Text.<br />

Für die Transformation des Deutschlandliedes zur Nationalhymne der Bundesrepublik<br />

Deutschland werden die Schriftwechsel zwischen dem Bundespräsidenten Theodor Heuss und<br />

Bundeskanzler Konrad Adenauer vom 29. April und 2. Mai 1952 als entscheidend angesehen.<br />

An diese Korrespondenz anschließend einigten sich im August 1991 der damalige Bundespräsident<br />

Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl in einem Briefwechsel,<br />

die dritte Strophe des Deutschlandliedes auch zur Hymne der wieder vereinten Republik zu<br />

deklarieren.<br />

11.11.3 Blut – Das Ende einer Petition<br />

Eine Justizvollzugsanstalt leitete dem Petitionsausschuss ein Schreiben eines Strafgefangenen<br />

in einem Schutzumschlag zu und teilte dazu mit, <strong>das</strong>s sich der Gefangene eine Wunde beigebracht<br />

und mit dem Blut <strong>das</strong> Schreiben sowie den Umschlag beschmiert habe. Es sei daher<br />

angebracht, bei der Berührung des Schreibens Schutzhandschuhe zu tragen. Der Gefangene<br />

werde sowohl vom Anstaltsarzt als auch vom Psychiater behandelt.<br />

Der Ausschuss leitete den Brief des Gefangenen ungeöffnet zurück. Der Ausschuss ging davon<br />

aus, <strong>das</strong>s dieser <strong>das</strong> Schreiben bewusst beschmiert hatte. Er teilte ihm deshalb mit, <strong>das</strong>s<br />

diese Form der Petition nicht den Anforderungen entspricht, die an eine Eingabe zu stellen<br />

sind. Auch wenn Petitionen grundsätzlich formlos eingereicht werden können, gibt es Grenzen,<br />

an denen die Befassungs- und Erledigungspflicht endet. Der Petent wurde darauf hingewiesen,<br />

<strong>das</strong>s er jederzeit eine inhaltsgleiche Petition in angemessener Form einreichen kann.<br />

68

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!