Ausgabe 05/2011 Wirtschaftsnachrichten Donauraum
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WIRTSCHAFT & POLITIK<br />
„Zurück zum Ursprung“<br />
Während viele Unternehmen<br />
den Schritt der Expansion wagen,<br />
geht M-TRON zurück zur<br />
Region. Die Mühlviertler Metallbauspezialisten<br />
wollen sich<br />
ganz auf ihre Stärken<br />
konzentrieren.<br />
Nimm dich in Acht vor jemandem, der einen<br />
Schritt zurückgeht. Er könnte nur<br />
Anlauf nehmen.“ So in etwa könnte<br />
man die aktuelle Firmenphilosophie von M-<br />
TRON kurz umreißen. Es mag für manchen<br />
Unternehmer unverständlich sein, wenn man<br />
sich aus einem boomenden internationalen<br />
Markt zurückzieht, um sich wieder auf die<br />
Regionalität zu konzentrieren. M-TRON ist<br />
diesen Weg erfolgreich gegangen. „Wir hatten<br />
Baustellen in Dubai oder Saudi Arabien<br />
und hätten dort sicher noch einige Jahre gut<br />
verdienen können, doch wir hätten Personal<br />
aufstocken müssen, und dann hätte unser<br />
Unternehmen den familiären Charakter verloren“,<br />
erzählt M-TRON-Geschäftsführer<br />
Bernhard Löffler. M-TRON war dick im Geschäft<br />
mit der Montage von Aufzugsanlagen.<br />
Vom Palace Hotel in St. Moritz über die Aufzüge<br />
der Prager U-Bahn bis hin zum BMW<br />
Formel-1-Forschungszentrum reicht die Referenzliste.<br />
Der Schritt „zurück zum Ursprung“<br />
bringt etwas „Ur-Mühlviertlerisches“<br />
zu Tage – die Verbundenheit mit der<br />
Region und die Handschlagqualität. „Es<br />
Fotos: M-TRON<br />
Ehrliche Arbeit, Ausdauer und Handschlagqualität: Diese „Ur-Mühlviertler“ Qualitäten hat M-<br />
TRON verinnerlicht. Geschäftsführer Bernhard Löffler sieht darin den Erfolg begründet.<br />
drängen immer mehr Billiganbieter aus der<br />
Ukraine, Russland oder Kroatien in den<br />
Markt. Wir wollen aber unseren Qualitätsstandards<br />
stets treu bleiben.“<br />
Mühlviertler Diskretion<br />
Löffler hat sich mit seinen Mitgründern 20<strong>05</strong><br />
einen Traum erfüllt. Ursprünglich selbst Aufzugsmonteur,<br />
hat er das Potenzial schnell erkannt.<br />
Gemeinsam mit Kindergartenfreund<br />
und Monteurskollegen Andreas Keplinger<br />
machte er sich selbstständig. „Wir haben unsere<br />
Leute von der Aufzuganlagenmontage<br />
intern in den Metallbau umgeschichtet, was<br />
heute der deutlich größere Geschäftsbereich<br />
ist.“ M-TRON stellt<br />
Metallkonstruktionen<br />
auf höchstem Niveau<br />
her. „Wir arbeiten<br />
ausschließlich für<br />
das Hochpreissegment.“<br />
Zahlreiche<br />
Villen und prominente<br />
Adressen wurden<br />
mit Sonderanfertigungen<br />
aus Bad Leonfelden<br />
bestückt.<br />
Wer sich hinter den<br />
Auftraggebern verbirgt,<br />
verrät Löffler<br />
nicht. Diskretion<br />
oder gar eitle Selbstbeweihräucherung<br />
ist<br />
für einen gestandenen<br />
Mühlviertler nichts. „Mühlviertler gelten<br />
als loyale und zähe Arbeiter. Wenn etwas<br />
zum Fertigmachen ist, dann wird es eben fertig<br />
gemacht.“ Trotz Facharbeitermangel<br />
kann das Unternehmen aufgrund seines soliden<br />
Rufes immer wieder gute Leute für die<br />
meist sehr aufwendige und präzise Arbeit<br />
finden. „Wir haben so viele Bewerbungen<br />
von wirklich guten Lehrlingen, dass es fast<br />
im Herz weh tut, wenn wir nicht alle anstellen<br />
können.“<br />
Elitäre Gartenmöbel<br />
Derzeit tut sich einiges in der Leonfeldener<br />
Zentrale. Der Baubeginn des neuen M-<br />
TRON Gebäudes in Vorderweissenbach steht<br />
an, und ein neues, drittes Standbein soll ab<br />
Herbst für Furore sorgen. „Wir sind dabei,<br />
eine Gartenmöbelkollektion aus nanobeschichtetem<br />
Edelstahl zu entwickeln. Garnituren<br />
im absoluten Top-Segment. Die ersten<br />
Möbel wechselten schon vor dem geplanten<br />
Markteintritt ihren Besitzer. Die erlauchte<br />
Klientel schätzt das handwerkliche Können<br />
und das Streben nach Perfektion. „Husch-<br />
Pfusch“ oder gar filigraner Billigkitsch passen<br />
so gar nicht in das Bild der ehrlichen<br />
Handwerker. Damit folgt man den globalen<br />
Trends: Neben Diskont-Ramsch wird sich<br />
immer mehr das Streben nach höchster Perfektion<br />
durchsetzen. Und wer weiß, vielleicht<br />
geht man damit wieder einen Schritt<br />
vorwärts und liefert exklusive Gartengarnituren<br />
wieder in die Golfregion. Ü<br />
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>