Ausgabe 05/2011 Wirtschaftsnachrichten Donauraum
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WIRTSCHAFT & POLITIK<br />
Wiener Kleinkredit-Initiative<br />
stärkt Wirtschaftsstandort<br />
Die erfolgreiche Zusammenarbeit der<br />
Stadt Wien, der Wirtschaftskammer<br />
Wien und der fünf größten Wiener Banken,<br />
die Wiener KMUs rasch und unbürokratisch<br />
Fremdmittel zur Verfügung stellen,<br />
wird verlängert. „Vergeben werden Investitions-<br />
und Betriebsmittelkredite bis zu<br />
10.000 Euro“, erklärt WKW-Präsidentin Brigitte<br />
Jank, die diese Kleinkredit-Initiative als<br />
wichtige Initialzündung sieht, um Betriebe<br />
wieder in Schwung zu bringen. In den vergangenen<br />
15 Monaten konnten im Rahmen<br />
dieser Aktion bereits 8,9 Millionen Euro vergeben<br />
werden, und kein einziges Darlehen<br />
wurde notleidend, berichtet Erwin Hameseder,<br />
GD der Raiffeisen Landesbank Niederösterreich-Wien.<br />
Den Wiener Betrieben stehen über diese Kreditschiene<br />
heuer fünf Millionen Euro zur Verfügung.<br />
„Das heißt nicht, dass alle Probleme<br />
gelöst sind, denn die Wirtschaftsdaten sind<br />
nach wie vor volatil“, so Wirtschaftsstadträtin<br />
Renate Brauner. Zur Durchführung notwendiger<br />
Investitionen, zur Finanzierung von Betriebsmitteln<br />
und zur Überbrückung vorübergehender<br />
Illiquidität können zum Fixzinssatz<br />
von drei Prozent p.a. diese Kredite direkt bei<br />
den beteiligten Banken beantragt werden.<br />
Unternehmen können dabei eine Kreditsumme<br />
von bis zu 8.000 Euro in Anspruch<br />
nehmen, für JungunternehmerInnen stehen<br />
bis zu 10.000 Euro zur Verfügung.<br />
Wiener Kleinkreditaktion ohne Haftung<br />
Die „Wiener Kleinkreditaktion ohne Haftung“<br />
– eine Art Überziehungsrahmen – stellt<br />
ein besonderes Engagement der BAWAG<br />
PSK, der Erste Bank, der Raiffeisenlandesbank<br />
Niederösterreich-Wien, der UniCredit<br />
Bank Austria und der Volksbanken dar. Die<br />
Aktion richtet sich an Wiener Kleinstbetriebe<br />
mit bis etwa 150.000 Euro Umsatz, die mindestens<br />
ein Jahr am Markt sind und die Kredite<br />
bis 5.000 Euro als interne Überziehung<br />
benötigen. Der Unternehmer wendet sich in<br />
diesem Fall direkt an seine Hausbank. Das<br />
Risiko dabei tragen die Banken.<br />
Kleinkredit mit Haftung<br />
Beim zweiten Angebot im Rahmen der<br />
„Wiener Kleinkreditaktion“ ermöglicht<br />
die Wiener Kreditbürgschaftsgesellschaft<br />
„Nach den wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
muss wieder investiert werden. Die Wiener<br />
Kleinkreditaktion hilft KMUs dabei“, blickt<br />
WKW-Präsidentin Brigitte Jank optimistisch<br />
in die Zukunft.<br />
Foto: Gerhard Schlögl<br />
(WKBG) Kreditvergaben der Banken speziell<br />
für KMUs der gewerblichen Wirtschaft<br />
dadurch, dass sie bei fehlenden bzw. nicht<br />
ausreichenden Sicherheiten Haftungen übernimmt.<br />
Um den aktuellen Betriebsmittelund<br />
Investitionsbedürfnissen besonders flexibel<br />
zu entsprechen, hat die WKBG im<br />
Zuge der „Wiener Kleinkreditaktion“ vergangenes<br />
Jahr die Untergrenze für solche<br />
verbürgten Kredite auf 5.000 Euro gesenkt –<br />
wodurch erstmals eine Unterstützung auch<br />
für Kleininvestitionen bis zu 10.000 Euro<br />
möglich wurde. Gleichzeitig wurde der Haftungssatz<br />
auf 60 Prozent erhöht. Ü<br />
22<br />
Neuer General<br />
Alles neu macht der Mai – nein, in diesem<br />
Fall der April. Nach dem Rücktritt von<br />
Parteiobmann und Finanzminister Josef<br />
Pröll musste sein Nachfolger Außenminister<br />
Michael Spindelegger ein neues Team aufstellen.<br />
Neben neuen Ministern präsentierte<br />
Spindelegger auch einen neuen Generalsekretär<br />
für die Bundes-ÖVP, den Tiroler Mag.<br />
Johannes Rauch. „Ich freue mich, dass wir<br />
mit Johannes Rauch einen Mann als Generalsekretär<br />
gefunden haben, der die nötige<br />
Erfahrung und Kompetenz für diese wichtige<br />
Aufgabe besitzt“, so der designierte ÖVP-<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong><br />
ÖVP-Generalsekretär Johannes Rauch (r.)<br />
mit Bundesparteiobmann und Außenminister<br />
Michael Spindelegger bei der Bekanntgabe<br />
seiner neuen Aufgabe.<br />
Foto: APA<br />
Bundesparteiobmann Dr. Michael Spindelegger.<br />
„Ich bin stolz, zum ,Team-Spindelegger‘<br />
zu gehören und sehe es als meine Aufgabe,<br />
die Organisationskraft der ÖVP zu<br />
stärken“, betont der neue ÖVP-Generalsekretär<br />
Hannes Rauch, der es sich zum Ziel<br />
gesetzt hat, an die Arbeit seines Vorgängers<br />
anzuknüpfen, aber auch „neue Akzente“ zu<br />
setzen. „Ankündigungen machen andere, wir<br />
setzen um“, betont der neue ÖVP-General,<br />
für den sich Gesprächsbereitschaft und Konfliktfreude<br />
nicht ausschließen. Ü<br />
CURRICULUM VITAE<br />
Mag. Johannes Rauch<br />
Geboren am 3. August 1971 in Innsbruck.<br />
Nach der Matura 1989 absolvierte<br />
Rauch zunächst ein Studium<br />
der Rechtswissenschaften (1989-<br />
2000) und danach Politikwissenschaftsstudium<br />
(2000-2002) an der<br />
Universität Innsbruck. Rauch<br />
schloss sein Studium 2002 mit dem<br />
akademischen Grad Mag. phil. ab.<br />
Bis 2001 war Johannes Rauch als<br />
Pressesprecher der Tiroler VP tätig.<br />
Danach erfolgte ein Wechsel nach<br />
Wien, wo er von 2002 bis 2006 als<br />
Pressesprecher des Innenministers<br />
– zunächst unter Ernst Strasser und<br />
dann unter Liese Prokop – tätig war.<br />
Bis 2007 war Rauch Sektionschef-<br />
Stv. im BMI. Nach seinem Rückgang<br />
nach Innsbruck war der heutige Generalsekretär<br />
von 2007 bis <strong>2011</strong><br />
Hauptgeschäftsführer der Tiroler<br />
ÖVP. Am 19. April <strong>2011</strong> ereilte ihn<br />
erneut der Ruf nach Wien. Unter<br />
Bundesparteiobmann und Außenminister<br />
Michael Spindelegger wurde<br />
Johannes Rauch Generalsekretär<br />
der ÖVP.