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Ausgabe 05/2011 Wirtschaftsnachrichten Donauraum

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Wissen<br />

sichern<br />

Wissensmanagement und<br />

die längere Beschäftigung<br />

erfahrener Mitarbeiter: Das<br />

sind die Antworten auf die<br />

rasche Alterung der Beschäftigtenstruktur.<br />

Von Heinrich Mathis<br />

Wie dramatisch die Situation<br />

der Alterung<br />

der Mitarbeiter<br />

ist, zeigt eine Studie<br />

des Ministeriums für<br />

Arbeit, Integration<br />

und Soziales in<br />

Nordrhein-Westfalen,<br />

deren Zahlen 1:1<br />

für Österreich gelten.<br />

Demnach ist in vier<br />

Jahren jeder dritte Erwerbsfähige<br />

über 50<br />

Jahre alt: Diese<br />

Gruppe wird dann<br />

Wissensmanagement<br />

sollte alle wichtigen<br />

Informationen<br />

Einzelner allen Mitarbeitern<br />

zugänglich machen,<br />

die diese für ihre Arbeit benötigen.<br />

etwa doppelt so groß sein wie die Zahl der<br />

20-bis 29-Jährigen, das heißt jene der „jungen“<br />

Erwerbsfähigen.<br />

Die Folgen für Unternehmen und Beschäftigte<br />

sowie das gesamte Sozialsystem sind<br />

eklatant: Die Unternehmen haben Schwierigkeiten,<br />

junge Beschäftigte und Fachkräfte<br />

zu finden, und ein hoher und teilweise dominierender<br />

Anteil „älterer Beschäftigter“ in<br />

den Belegschaften führt zu einer höheren<br />

Belastung des Sozial- und Gesundheitswesens.<br />

Vorgelegt hat diese Zahlen die Österreichische<br />

Akademie für Arbeitsmedizin,<br />

die sich damit beschäftigt, wie ältere Arbeitnehmer<br />

im Arbeitsprozess gehalten werden<br />

können.<br />

Dem arbeitsmedizinischen Aspekt kommt<br />

besondere Bedeutung zu, weil ausscheidende<br />

Mitarbeiter angesichts des Fachkräftemangels<br />

nicht mehr ohne Weiteres ersetzbar<br />

sind.<br />

Derzeit erfolgt jede dritte Invaliditätspension<br />

aufgrund einer psychischen Erkrankung. In<br />

effektiven Zahlen sind dies 10.000 Menschen<br />

pro Jahr, was sich für den österreichischen<br />

Steuerzahler jährlich mit rund 120<br />

Millionen Euro zu Buche<br />

schlägt. Laut einer Studie<br />

des ÖGB sind<br />

rund 1,5 Millionen<br />

Österreicher burnout-gefährdet.<br />

Arbeitsmedizin befasste<br />

sich vorrangig<br />

mit Einflussfaktoren,<br />

wie Lärm,<br />

Chemikalien oder dem<br />

Heben und Tragen von<br />

Lasten, die auf die körperliche<br />

Gesundheit des einzelnen<br />

arbeitenden Menschen<br />

wirken.<br />

Um den Anforderungen der Wirtschaft und<br />

den damit verbundenen neuen Belastungen<br />

gerecht zu werden, steht im Mittelpunkt der<br />

modernen Arbeits- und Wirtschaftsmedizin<br />

nunmehr der ganzheitliche Ansatz. So<br />

schließt moderne Arbeits- und Wirtschaftsmedizin<br />

neben physischen Einflüssen auch<br />

psycho-soziale Einflussfaktoren, die sich auf<br />

Gesundheit und Leistungsfähigkeit auswirken,<br />

mit ein. Diese resultieren vorrangig aus<br />

Führungsstrukturen, der Organisation und<br />

der Unternehmenskultur.<br />

Eine umfassende arbeitsmedizinische Betreuung<br />

wird auch in den Betrieben für wertvoll<br />

erachtet. Bei den Unternehmen mit mehr<br />

als 50 Mitarbeitern sprechen sich 89 Prozent<br />

dafür aus, während es bei den Kleinstbetrieben<br />

mit weniger als fünf Arbeitnehmern lediglich<br />

36 Prozent sind. Je höher die Mitarbeiterzahl,<br />

desto höher die Einschätzung des<br />

Werts der Arbeitsmedizin für das Unternehmen.<br />

Der Grund dafür liegt auf der Hand:<br />

Dauer und Häufigkeit des Einsatzes der Arbeitsmediziner<br />

orientieren sich bei größeren<br />

Betrieben (mit mehr als 50 Mitarbeitern) an<br />

Es muss festgelegt werden, was wichtig ist<br />

und was nicht, um nicht in der Informationsflut<br />

unterzugehen<br />

der Anzahl der Arbeitnehmer, der arbeitsmedizinische<br />

Einsatz bei geringerer Mitarbeiterzahl<br />

erfolgt jedoch nur einmal jährlich<br />

oder noch seltener in Form einer Begehung.<br />

Die arbeitsmedizinische Betreuung kann<br />

dem Unternehmen aber natürlich nur die nötige<br />

Zeit verschaffen, sich mit der Frage des<br />

Wissensmanagements zu befassen, das sicherstellt,<br />

dass das Wissen ausscheidender<br />

Mitarbeiter auf deren Ersatz übertragen wird.<br />

Tatsächlich ist das Wissensmanagement aber<br />

natürlich viel breiter angesetzt, weil es darum<br />

geht, vorhandenes Wissen Einzelner allen<br />

jenen zugänglich zu machen, die dieses<br />

Wissen für den Betrieb auch benötigen.<br />

Dazu sollte jedes Unternehmen seine eigenen<br />

Wissensmanagement-Ziele definieren.<br />

Beispielsweise:<br />

Schaffung von Mehrwert im Unternehmen<br />

durch die intensive Nutzung des Wissens aller<br />

Mitarbeiter und Partner:<br />

Effizienzsteigerung durch oftmaliges<br />

1. Benutzen und Weiterentwickeln von<br />

Best-Practice-Beschreibungen<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong><br />

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