Ausgabe 05/2011 Wirtschaftsnachrichten Donauraum

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SERVICE Baumhaus 2.0 Die Holzforschung Austria zeigt im neuen Forschungshaus in Stetten bei Korneuburg, was alles mit moderner Technik und Holz als Grundbaustoff Fotos: Holzforschung Austria möglich ist. 64 Nachhaltig!“, man kann es nicht mehr hören. Einer, den die inflationäre Verwendung des Begriffes in den Medien ein Lächeln kostet, ist DI Dr. Manfred Brandstätter, Institutsleiter der Holzforschung Austria. „In der Forstwirtschaft spricht man schon seit 200 Jahren von nachhaltiger Nutzung.“ Dennoch räumt Brandstätter ein, dass der Begriff seine Berechtigung hat, denn sein Institut schlägt eine Brücke zwischen der traditionell nachhaltigen Forstwirtschaft und der in „Mode“ kommenden Nutzung in Form von konkreten Produkten. Holz ist schließlich der Naturbaustoff schlechthin, und die Ressourcen wachsen nach. Von Raubbau wie bei anderen Rohstoffen aus der Natur keine Spur. Ende 2009 wurde an der HFA in Folge des industriellen Kompetenzzentrums Holztechnologie das Comet-Projekt HFA-TiM- BER eingerichtet. In den zwei Themenschwerpunkten „Scanning & Processing“ und „Building & Living“ werden dabei insgesamt fünf Einzelprojekte – etwa zur Qualitätsbestimmung von Rund- und Schnittholz oder zur Energieeffizienz – betreut. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> Unschlagbare Ökobilanz Die Holzforschung Austria setzt ihr geballtes Know-how ein, um den Stoff, aus dem die Wälder sind, weiter zu forcieren. „Der überwiegende Gebäudebestand in Österreich ist über 30 Jahre alt. Die Sanierung dieser Gebäude ist daher im Sinne der Nachhaltigkeit von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Ein innovativer Ansatz – nämlich die Sanierung durch vorgefertigte Bauteile – wird derzeit erforscht.“ Dazu helfen auch die Gebäudezertifzierungen, in denen Holz eine unschlagbare Ökobilanz aufweist. Hand und Fuß bekommt die Forschungs- und Entwicklungsarbeit durch das HFA-Forschungshaus, das bauphysikalische Versuche im Maßstab 1:1 ermöglicht. Im niederösterreichischen Stetten, nahe Korneuburg, wird gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft im Rahmen des COMET-Programms HFA-TiMBER der innovative Einsatz von Holz als Baustoff näher betrachtet und ergründet. Da man bei der Planung eines Hauses nicht von Jahren, sondern von Jahrzehnten spricht, bedarf es groß angelegter Langzeitstudien, die durch das Forschungshaus nun ermöglicht werden. Perfektes Zusammenspiel „Die Bauphysik ist eine verhältnismäßig junge Wissenschaft. Seit nicht einmal 100 Jahren wird das Zusammenspiel von Materialien und Bauweise in einer eigenen Disziplin betrachtet und erforscht“, schreibt Mag. Johann Rabitsch über das neue Forschungshaus. Schon bisher untersuchte die Holzforschung Austria äußerst erfolgreich den Brand- und Schallschutz sowie das Feuchteverhalten von Flachdächern. Das Zusammenspiel von Holz mit anderen Baustoffen kann im Stettner-Haus aber praxisnahe unter die Lupe genommen werden. „Es finden aber auch andere verwandte Projekte wie zur Integration und Weiterentwicklung von Photovoltaikanlagen ihren Platz im Haus.“ Bis zu 61 verschiedene Wandaufbauten können auf ihr thermisches Verhalten überprüft werden, um die ultimative Lösung zu finden. Das Zusammenspiel verschiedener Dämmstoffe oder mineralischer Baustoffe wird ebenso untersucht. Dazu wird moderne Haustechnik kombiniert, die über ein BUS- System ideale Lüftung und Beschattung des Hauses ermöglichen soll. 200 Messfühler zeichnen alle relevanten Daten auf, aus denen schließlich optimale Ergebnisse errechnet werden. Sogar das „empfundene Raumklima“ wird erhoben, um die Resultate perfekt auf den Menschen abzustimmen. „Das Haus ist ein ideales Anschauungsobjekt für unsere Kunden und Partner, an dessen Beispiel leicht gezeigt werden kann, was nach dem aktuellen Stand der Technik alles möglich ist.“ Ü Dr. Manfred Brandstätter: „Nachhaltiges Bauen und Wohnen werden in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.
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