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Ausgabe 05/2011 Wirtschaftsnachrichten Donauraum

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s dem <strong>Donauraum</strong><br />

er auf Vor-Krisen-Niveau<br />

COVERSTORY<br />

China der viertwichtigste Handelspartner<br />

Österreichs außerhalb Europas“, sieht<br />

WKW-Präsidentin Brigitte Jank die Chancen<br />

für österreichische Unternehmen gerade im<br />

Infrastruktur- und Dienstleistungsbereich<br />

und warb deshalb jüngst mit einer Wirtschaftsmission<br />

vor Ort für Know-how „made<br />

in Vienna“. Denn „allein in den vergangenen<br />

fünf Jahren stiegen die Exporte nach Brasilien<br />

um mehr als 200 Prozent“, nennt sie ein<br />

wesentliches Indiz.<br />

Im Vorjahr erreichten die heimischen Ausfuhren<br />

nach Brasilien knapp 844 Millionen<br />

Euro, was im Vergleich zum Jahr davor einer<br />

Steigerung von 34 Prozent entspricht. 170<br />

österreichische Unternehmen sind bereits im<br />

fünftgrößten Land der Erde mit Niederlassungen<br />

vertreten. Der dynamisch wachsende<br />

Markt des 190-Millionen-Einwohnerstaates<br />

setzt nun zum Sprung in die wirtschaftliche<br />

Top-Liga an. Im Vorjahr schaffte Brasilien<br />

eine Million neuer Jobs und senkte damit die<br />

Arbeitslosigkeit auf acht Prozent. Mit seiner<br />

erfolgreichen Wirtschaftspolitik und vorausschauenden<br />

Sozialpolitik könnte Brasilien<br />

seinem Ziel, bis 2020 zu den größten Wirtschaftsmächten<br />

der Welt zu zählen, einen<br />

Schritt nähergekommen zu sein. Investitionen<br />

von über 200 Millionen Euro, vornehmlich<br />

in den Infrastruktur- und Energiesektor,<br />

die Austragung der Fußball-WM 2014 sowie<br />

der Olympischen Sommerspiele 2016 machen<br />

Brasilien als Hoffnungsmarkt für ausländische<br />

Investoren attraktiv.<br />

„Allein für die Fußball-WM plant Brasilien<br />

Gesamtinvestitionen in der Höhe von 35 Milliarden<br />

Euro“, wittert Jank gute Geschäfte für<br />

heimische Unternehmer. Davon sollen allein<br />

sechs Prozent, also zwei Milliarden Euro, in<br />

die Sanierung der Stadien fließen und der<br />

Rest von 33 Milliarden in die Verbesserung<br />

der Verkehrsinfrastruktur, der Erweiterung<br />

des Hotelangebots sowie in die Modernisierung<br />

und Erweiterung von Flughäfen. Private<br />

Investoren planen, zwei Milliarden Euro für<br />

den Ausbau der Telekommunikation, des Versicherungssektors,<br />

der Hotellerie und der<br />

Energieversorgung aufzuwenden. Mit weiteren<br />

neun Milliarden Euro sollen rund um die<br />

Olympischen Spiele 2016 das Transportwesen,<br />

das Eisenbahnnetz, die Straßenverbindungen,<br />

das Verkehrsmonitoring modernisiert<br />

und in Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Sicherheit investiert werden.<br />

„Unsere Unternehmen zeichnen sich durch<br />

besondere Innovationskraft aus, wenn es um<br />

nachhaltige und umweltgerechte Lösungen<br />

geht“, ist Brigitte Jank überzeugt. „Heimischen<br />

Anbietern im Bereich von Umwelt-,<br />

Kommunikations- und Infrastrukturtechnologien<br />

bieten sich hervorragende Chancen,<br />

die es zu nutzen gilt.“ Durch das Zusammenführen<br />

von österreichischen und brasilianischen<br />

Unternehmen sowie das Ermöglichen<br />

von wertvollen Kontakten auf Regierungsund<br />

Verwaltungsebene konnten österreichischen<br />

Betrieben konkrete Geschäftsperspektiven<br />

eröffnet werden. Unter dem Motto<br />

„Vom Kontakt zum Kontrakt“ besuchte<br />

WKW-Präsidentin Jank die Städte Joinville,<br />

Sao Paolo und Rio de Janeiro.<br />

Eine „perfect marriage“<br />

Das Simmeringer Familienunternehmen<br />

Dietzel Univolt, bereits seit über 70 Jahren<br />

mit flexiblen Kunststoff-Rohren erfolgreich<br />

am österreichischen und internationalen<br />

Markt platziert, startete nun ein Joint Venture<br />

am südbrasilianischen Standort Joinville gemeinsam<br />

mit dem dort ansässigen Aluminium-<br />

und Elektronik-Unternehmen Wetzel.<br />

Der Zufall führte dabei Regie, denn kennengelernt<br />

haben sich Dietzel-Geschäftsführer<br />

Michael Pöcksteiner und André Luis Wetzel<br />

da Silva bereits vor fast 20 Jahren bei einer<br />

Messe in Hannover, wobei die Ähnlichkeit<br />

der beiden Namen Dietzel und Wetzel ausschlaggebend<br />

für ein längeres Gespräch war.<br />

Und vor drei Jahren „hat’s dann auch gefunkt“.<br />

Während eines Brasilien-Urlaubs<br />

stattete Pöcksteiner seinem Unternehmerkollegen<br />

einen Besuch ab und war von Betrieb<br />

und Umgebung positiv beeindruckt.<br />

„Es ist für mich eine Grundprämisse, einen<br />

Partner zu finden, mit dem ich mich gut verstehe<br />

und wo es möglich ist, kurzfristig Projekte<br />

per Telefon zu klären. Braucht man<br />

überall notariell beglaubigte Verträge, ist der<br />

Kunde meist schon wieder weg, bevor der<br />

Ein Joint Venture des Simmeringer Familienunternehmens<br />

Dietzel Univolt und des brasilianischen<br />

Elektronikunternehmens Wetzel wurde<br />

von den beiden Geschäftsführern Dr. Michael<br />

Pöcksteiner (li.) und André Luis Wetzel feierlich<br />

eröffnet.<br />

Foto: WKW/Pippan<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 9

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