Ausgabe 05/2011 Wirtschaftsnachrichten Donauraum
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Land über<br />
<strong>2011</strong> wird in den Linzer Hafen<br />
kräftig investiert. Neben der<br />
Adaptierung der ehemaligen<br />
Kulturhauptstadt-Spielstätte<br />
„Hafenhalle“ wird ein Hafenbecken<br />
„verlandet“. Der neu geschaffene<br />
Platz soll die zum<br />
Bersten vollen Läger entlasten.<br />
Wo 2009 die „subversiv Messe“ im Rahmen<br />
des Kulturhauptstadtjahrs „Linz<br />
2009“ stattfand, werden schon bald<br />
Tiefkühlprodukte gelagert. Die nachhaltige<br />
Nutzung stand im Zeichen des Kulturevents,<br />
und die Hafenhalle ist dafür das beste Beispiel.<br />
Doch das Switchen von Kunst zu Kühlung<br />
ist nur ein Beispiel der zahlreichen Aktivitäten,<br />
die im Hafen Linz derzeit gestartet<br />
werden. Jeder Winkel in jeder Halle des Hafengeländes<br />
im Besitz der LINZ AG wird<br />
vermietet. Da ist es kein Wunder, wenn man<br />
über „Verlandung“ nachdenkt. „Das Projekt<br />
wird Ende 2012, Anfang 2013 fertig sein“,<br />
erklärt Mag. Harald Kronsteiner, Geschäftsführer<br />
der österreichischen Donaulager<br />
GmbH. Dabei werden Teile des Hafenbeckens<br />
zugeschüttet. Das schafft zum einen<br />
Platz für weitere Läger, zum anderen wird<br />
Nachhaltige Nutzung:<br />
Wo 2009 das Linzer<br />
Kulturhauptstadtjahr einen<br />
seiner Spielplätze hatte,<br />
werden demnächst<br />
Tiefkühlwaren gelagert.<br />
Foto: Hafen Linz<br />
eine Vervielfachung des<br />
derzeitigen Wasserumschlages<br />
möglich. „Zusätzlich<br />
werden durch dieses Projekt<br />
auch die Voraussetzungen<br />
für eine künftige überdachte<br />
Umschlagmöglichkeit für den Wasserumschlag<br />
im Handelshafen geschaffen.“<br />
Verlandung<br />
10,6 Millionen Euro investiert der Hafen in<br />
die verbesserte Infrastruktur und begegnet<br />
damit der verstärkten Nachfrage. So stieg der<br />
Wasserumschlag von 2009 auf 2010 um 44,7<br />
Prozent, der Landumschlag gar um 57,5 Prozent.<br />
Die Nachfrage an weiteren Lagermöglichkeiten<br />
wird durch die Verlandung befriedigt.<br />
„Nach den Grundstücken und Hallen<br />
im Linzer Hafen herrscht rege Nachfrage.“<br />
Aus dem Hafen soll ein Logistikpark werden.<br />
Das liegt zu einem großen Teil an der<br />
Diversifikation der Flächen. „Wir haben<br />
nicht nur hochwertige Lagerflächen, sondern<br />
auch eine Spezialisierung nach unterschiedlichen<br />
Logistikbereichen.“ So steht eine eigene<br />
speziell ausgerüstete Halle für Gefahrengut<br />
zur Verfügung, und durch die Integration<br />
des ehemaligen Kulturtempels zum<br />
Tiefkühllager wird dieses Flächenangebot<br />
nochmals breiter. „Derzeit sind alle unsere<br />
Tiefkühllager voll ausgelastet.“<br />
Container statt LKW<br />
Die Strategie des Hafens Linz scheint ganz<br />
dem Trend zu folgen, Rentables aus- und<br />
Unrentables abzubauen. So wurde die eigene<br />
LKW-Flotte aufgrund des zum Teil ruinösen<br />
Preiskampfes reduziert. Der Sektor der<br />
Transportlogistik ist zwar nach wie vor ein<br />
Kernsegment des Hafens, viel prosperierender<br />
hingegen entwickelt sich das Containergeschäft.<br />
Ein Zuwachs von 16,3 Prozent<br />
konnte festgestellt werden. 176.297 TEU<br />
wurden umgeschlagen. Ein TEU bezeichnet<br />
in der Fachsprache einen 20-Fuß-Container.<br />
Gesamt wurden im Linzer Hafen 2010<br />
2.814.086 Tonnen Fracht umgeschlagen. Die<br />
Investitionen der letzten Jahre sowie die aktuellen<br />
konnten bzw. können aus dem<br />
Cashflow finanziert werden.<br />
Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong><br />
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