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Ausgabe 05/2011 Wirtschaftsnachrichten Donauraum

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Stärkung der Innovationskraft durch<br />

2. Aktivierung des Wissens aller Mitarbeiter<br />

und wichtigen Kunden durch die intensive<br />

Einbindung in den Produktentwicklungsprozess<br />

Vernetzung von internen und externen<br />

3. Experten, um das richtige Wissen zum<br />

richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu<br />

haben oder wenigstens möglichst rasch zu<br />

finden.<br />

Der daraus abzuleitende Prozess startet mit<br />

der Definition von Wissenszielen, die sich<br />

aus den Unternehmenszielen ableiten. Im<br />

nächsten Prozessschritt der Wissensidentifikation<br />

werden die unternehmensinternen<br />

und -externen Wissensquellen lokalisiert und<br />

bezüglich der Relevanz für die Bearbeitung<br />

von Aufgaben bewertet. Im Rahmen der<br />

Wissensexplikation wird das identifizierte<br />

Wissen in kommunizierbarer Form, sofern<br />

möglich, zur Verfügung gestellt. Durch Wissens-(ver)teilung<br />

werden die Wissensbedürfnisse<br />

mit den Wissensquellen verknüpft,<br />

Wissen von außerhalb in das Unternehmen<br />

integriert und alle notwendigen Teilprozesse<br />

der Wissenslogistik innerhalb des Unternehmens<br />

aktiviert. Durch den Subprozess der<br />

Wissensspeicherung wird gewährleistet, dass<br />

sowohl einmal als relevant identifiziertes<br />

Wissen als auch Erfahrungen aus der Anwendung<br />

für spätere Problem- und Aufgabenbearbeitungen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Wissensanwendung setzt Wissen in Unternehmensprozessen<br />

zur Lösung bestimmter<br />

Probleme bzw. zur Bearbeitung<br />

von Aufgaben ein. Die Wissensbewertung<br />

sorgt für den regelmäßigen<br />

Abgleich zwischen den Wissenszielen<br />

und den bewerteten Ergebnissen<br />

der Subprozesse des Wissensmanagements.<br />

Wenn Mitarbeiter ihre Abteilung<br />

oder das Unternehmen verlassen,<br />

geht nur dann nichts von<br />

ihrem Wissen verloren,<br />

wenn dieses Wissensmanagement<br />

perfekt funktioniert.<br />

Weil das nicht in allen<br />

Fällen so ist, sollte<br />

eine genau definierte<br />

Übergabe für die nötige<br />

Weitergabe sorgen. Das<br />

gilt immer dann, wenn ein<br />

Mitarbeiter von sich aus<br />

die Stelle wechselt, wenn<br />

er in den Ruhestand geht<br />

oder aus einem anderen<br />

Grund das Unternehmen<br />

verlässt.<br />

Voraussetzung für den Erhalt<br />

des Wissens ist, dass<br />

rechtzeitig vor dem letzten<br />

Arbeitstag ein Abschlussgespräch<br />

oder Übergabegespräch<br />

erfolgt.<br />

Wenn eine Person die Stelle<br />

wechselt, gibt es unterschiedliche Formen<br />

der Übergabe. Beim Abschluss von oder<br />

Ausscheiden aus Projekten nutzen manche<br />

ein sogenanntes kurzes Debriefing (Nachbesprechung,<br />

Schlussbesprechung, Manöverkritik).<br />

Meist umfassender sind ein formales<br />

Abschlussgespräch, die systematische Aufarbeitung<br />

des Expertenwissens oder die umfassende<br />

Einarbeitung eines Nachfolgers<br />

durch den bisherigen Stelleninhaber.<br />

Dabei sollten diese Aspekte besonders berücksichtigt<br />

werden:<br />

n Es ist Aufgabe des Vorgesetzten, für eine<br />

ordentliche Übergabe und die Dokumentation<br />

des Wissens und der Erfahrungen<br />

des Mitarbeiters zu sorgen.<br />

n Das Debriefing sollte rechtzeitig geplant<br />

und durchgeführt werden. Sobald bekannt<br />

ist, dass der Mitarbeiter seine Abteilung<br />

oder das Unternehmen verlässt,<br />

sollte die Übergabe geplant werden.<br />

n Für die Durchführung sollte ausreichend<br />

Zeit eingeplant werden. Wie viel konkret<br />

benötigt wird, hängt vom Aufgabenspektrum<br />

des Mitarbeiters und von der Größe<br />

seines Erfahrungsschatzes ab. In manchen<br />

Fällen lässt sich das in einer halben<br />

Stunde erledigen, in anderen reicht ein<br />

ganzer Tag nicht aus.<br />

Die Übergabe sollte systematisch erfolgen:<br />

Es müssen bestimmte Themen besprochen,<br />

die richtigen Fragen gestellt und alle Informationen<br />

angemessen dokumentiert werden.<br />

Das Debriefing ist zunächst kurz und<br />

knapp angelegt und soll vor allem<br />

die wichtigen Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren<br />

herausstellen:<br />

Worauf kam es bei diesem Job<br />

besonders an<br />

Was lief gut<br />

und was lief<br />

schlecht Was<br />

waren die<br />

wichtigen<br />

Gründe dafür<br />

Das Debriefing<br />

ist<br />

meist eine einfache<br />

Frage-<br />

Antwort-Situation,<br />

in der einzelne<br />

Aspekte abgearbeitet<br />

werden.<br />

Dennoch wird der Begriff<br />

immer öfter auch<br />

für dialogisch angelegte,<br />

umfassendere und systematische<br />

Abschlussgespräche<br />

oder Übergabege-<br />

Die moderne Arbeitsmedizin<br />

kann den Abschied<br />

erfahrener und damit<br />

wertvoller Mitarbeiter<br />

hinauszögern.<br />

BILDUNG<br />

Wissen muss mit anderen geteilt werden,<br />

um einen optimalen Wissensfluss zu<br />

gewährleisten.<br />

Alle Fotos: Jupiterimages<br />

spräche verwendet, insbesondere in der<br />

Form des Experten-Debriefings. Hier werden<br />

alle Aspekte angesprochen, die die Arbeit<br />

des Stelleninhabers kennzeichnen und<br />

die sichtbar machen, wie er die Aufgaben erledigte.<br />

So sollen sein Wissen, aber auch<br />

seine Erfahrungen und seine Kontakte zu anderen<br />

Personen sichtbar gemacht und vor allem<br />

so dokumentiert werden, dass sie ein<br />

Nachfolger und die Kollegen nutzen können.<br />

Bestimmte Arbeitsbereiche machen eine umfassende<br />

Einarbeitung notwendig. Dazu arbeiten<br />

der Nachfolger und sein Vorgänger<br />

mehrere Tage (oder einen längeren Zeitraum)<br />

unmittelbar zusammen. Der Nachfolger<br />

wird intensiv eingearbeitet. Das ist besonders<br />

wichtig, wenn<br />

n es um technisch komplexe oder vielfältige<br />

Aufgaben geht;<br />

n die Beziehung zu anderen Personen im<br />

Unternehmen oder beim Kunden übertragen<br />

werden soll („Darf ich Ihnen meinen<br />

Nachfolger vorstellen“).<br />

In jedem Fall sollte immer ein abschließendes<br />

Gespräch mit jedem Mitarbeiter geführt<br />

werden, der die Abteilung oder das Unternehmen<br />

verlässt. Das ist ein Zeichen des Respekts<br />

und der Wertschätzung – unabhängig<br />

davon, was der Mitarbeiter geleistet hat. Und<br />

dieses Gespräch wird immer Hinweise enthalten,<br />

was man selbst oder was das Unternehmen<br />

beachten oder bewahren sollte. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 69

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