Ausgabe 05/2011 Wirtschaftsnachrichten Donauraum
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COVERSTORY<br />
Know-how-Transfer au<br />
Österreichs KMU exportieren wie<br />
Die Exportbilanz österreichischer Unternehmen kann sich sehen<br />
lassen und entwickelt sich zunehmend als Wachstumstreiber der<br />
heimischen Wirtschaft. Die Statistik Austria beziffert den Anstieg<br />
der Ausfuhren des vergangenen Jahres mit 16,5 Prozent auf 109,2<br />
Milliarden Euro, und das WIFO macht die bemerkenswerte Exportquote<br />
von knapp neun Prozent für den anhaltenden Konjunkturaufschwung<br />
mitverantwortlich.<br />
Mit einer Internationalisierungsoffensive<br />
will Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner<br />
künftig die Erschließung<br />
neuer Zukunftsmärkte außerhalb der Europäischen<br />
Union forcieren. „Wir wollen noch<br />
stärker in jenen Ländern präsent sein, die im<br />
weltweiten Vergleich am stärksten wachsen<br />
werden“, so seine Absicht.<br />
Nicht nur Konzerne mit internationalen<br />
Strukturen sind vom derzeitigen Exportfieber<br />
infiziert, auch Klein- und Mittelunternehmen<br />
bis 250 Mitarbeiter entdecken immer<br />
häufiger ihre Chancen am länderübergreifenden<br />
Handel. Was diesen Firmen allerdings<br />
fehlt, sind globale Netzwerke, auf<br />
die sie zählen können.<br />
Dass der Schritt auf den internationalen<br />
Markt gut geplant und wohl überlegt sein<br />
will, ist selbstverständlich. Mit einem starken<br />
Partner an der Seite sollte der Sprung ins<br />
kalte Wasser jedoch auch unerfahrenen Unternehmern<br />
und kleineren Betrieben gelingen.<br />
„Für die Erschließung eines neuen<br />
Marktes sind entsprechende firmeninterne<br />
Ressourcen, wie freie Kapazitäten, Mitarbeiter<br />
und Finanzmittel, nötig“, gibt Johannes<br />
Brunner von der Außenwirtschaft Österreich<br />
(AWO) zu bedenken. Nachdem die Erschließung<br />
eines neuen Marktes nicht schlagartig<br />
erfolgt, sind abseits vom Tagesgeschäft zunächst<br />
Zeit und Geld zu investieren, um den<br />
Markteintritt strategisch zu planen. Dafür<br />
sind freie Kapazitäten nötig, die geschaffen<br />
werden müssen. Zu hinterfragen ist auch, ob<br />
für den Schritt über die Grenzen das nötige<br />
Know-how wie Fremdsprachen oder Exportabwicklung<br />
bereits vorhanden ist oder geschaffen<br />
werden kann. Wo die Gefahren dennoch<br />
lauern, weiß Brunner. „Zum einen haben<br />
KMUs eine kleinere Marktmacht auf<br />
den Beschaffungs- und Absatzmärkten mit<br />
Von Marie-Theres Ehrendorff<br />
entsprechend großer Gefahr schlechter Preiskonditionen,<br />
zum anderen ist bei kleinen exportierenden<br />
Unternehmen der politische<br />
Einfluss in den relevanten Märkten klein.“<br />
Gute Geschäfte zwischen<br />
Copacabana und Zuckerhut<br />
Mit einem Wirtschaftswachstum von 7,5<br />
Prozent im abgelaufenen Jahr zählt Brasilien,<br />
das größte Land Südamerikas, zu den<br />
absoluten Shooting-Stars der weltweit boomenden<br />
Industrienationen. „Der 192.000-<br />
Einwohnerstaat ist nach den USA, Japan und<br />
Foto: wkw Pippan<br />
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>