Ausgabe 05/2011 Wirtschaftsnachrichten Donauraum

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Generation Innovation
Die Maschinenfabrik BRAUN ist
seit 160 Jahren in Familienbesitz.
Innovation scheint den
Brauns in den Genen zu liegen.
Jede Generation konnte sich als
Innovationsträger etablieren.
Um die Aufmerksamkeit des Kaiserhauses
zu erringen, musste man schon einiges
bieten. Isidor Braun ist das 1848 gelungen.
Er entwickelte einen Chrom-Nickel-
Vanadium-Stahl, der sich perfekt für Panzerplatten
eignete. Diese bahnbrechende Innovation
ist übrigens über 160 Jahre später in
aller Stahlwerke Munde. Vanadium wird von
der Stahlindustrie gerade wiederentdeckt.
Sechs Generationen später trägt DI Martin
C. Braun die Familientradition des innovativen
Denkens ohne Unterbrechung weiter.
Die BRAUN Maschinenfabrik ist natürlich
keine Schmiede und Feilenhauerei mehr,
sondern Spezialist für industrielle Nischen
in die sich sonst so schnell niemand
hineinwagt. Riesige Trennschleifmaschinen
für Stahl oder Sägeanlagen für Beton –
BRAUN baute in den 80er Jahren die größte
mobile Wandsägeanlage der Welt – sowie
Anlagen für den Stahlwasserbau bei Wasserkraftwerken
stehen heute im Zentrum der
Entwicklungen des Vöcklabrucker Unternehmens.
Marktführerschaft
Bei Heißtrennschleifmaschinen gelang
BRAUN 2004 der Sprung zur Marktführerschaft.
2009 gelang es den Technikern, die
weltweit erste Trennschleifmaschine für den
Einsatz von Trennscheiben mit 2000 mm
Durchmesser zu bauen. Spezialstahlwerke
in Italien, Schweden und Österreich zählen
zu den Kunden. „Innovation war für unsere
Familie seit jeher ein Thema, und jede Generation
trug ihren Teil dazu bei“, unterstreicht
Geschäftsführer Martin C. Braun.
Braun ist zudem auch KMU-Sprecher der
Industriellenvereinigung und vertritt Unternehmen
wie seines österreichweit. 90 Mitarbeiter
zählt BRAUN heute. Der Kundenkreis
ist global. Neben einer lückenlosen
Vertretung in Europa ist die Maschinenfabrik
auch in Russland, China und den USA vertreten.
Bei BRAUN bleibt man in Anbetracht
der Erfolge dennoch demütig. „Wir haben in
den letzten 160 Jahren alle Höhen und Tiefen
erlebt. Das Unternehmen war in der Monarchie
riesig und konnte satte Gewinne erwirtschaften.
In der Zwischenkriegszeit wurde
aufgrund der Weltwirtschaftskrise fast alles
verloren.“ Dennoch ist man sich treu geblieben,
hat die Ärmel hochgekrempelt und auf
die Kraft der Familie gesetzt. Unternehmen
wie BRAUN, die so lange ununterbrochen
im Familienbesitz waren, kann man heute
wohl an zwei Händen abzählen.
Trennschleifmaschinen
Kernprodukt bleiben die Trennschleifmaschinen.
Maschine und Werkzeug werden optimal
auf das zu bearbeitende Material abgestimmt.
Das verlangt nach hohem F&E-Einsatz und
Martin C. Braun: „Innovationsführerschaft
war für unsere Familie seit jeher ein Ziel, und
jede Generation trug ihren Teil dazu bei.“
der Kenntnis über diverse Werkstoffe. Kunden
wie CORUS, Böhler, Sandkvik oder BA-
OSTEEL ordern beim Vöcklabrucker Spezialmaschinenbauer.
Weiteres Standbein ist der
Betonschneide- und Betonbohrmaschinenbau.
Von fernsteuerbaren Wandsägen bis zu
Diamantseilsägen reicht die Palette. Keine
Mauer scheint zu dick.
Der Energieboom lässt auch die Maschinenfabrik
wachsen. „Bei Wasserkraftanlagen
sind wir gesamthaft tätig“, so Braun. Verschlüsse
oder fahrbare Rechenreinigungsanlagen
gehören zum Portfolio. Die Ingenieure
und Konstrukteure von BRAUN finden für
alle Probleme eine Lösung. Innovation ist
für Familie Braun eben nicht nur eine Phrase,
um Bestehendes besser zu machen, sondern
auch um Fehlendes erst einmal möglich zu
machen – und das seit 1848.
Ü
Betonschneide- und Sägeanlagen aus Vöcklabruck
kommen in der ganzen Welt zum
Einsatz.
Fotos: BRAUN
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2011 79