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Themenbereich „Energieeffizienz“<br />

Wegweisend im Bereich energieeffizienter<br />

Motorantriebe war sicherlich die Entwicklung<br />

von Synchronmotoren mit frequenzgesteuerten<br />

Permanentmagnetantrieben,<br />

welche erstmals 1996 von KONE auf den<br />

Markt kamen.<br />

Welche Verbesserungen und Neuentwicklungen<br />

gibt es seither im Bereich der<br />

Energieeffizienz?<br />

Baca: Da wir Aufzüge als Kraftfahrzeuge<br />

sehen, war es naheliegend, die Energieeffizienz<br />

des Antriebs zu steigern. Mit<br />

dem EcoDisc®-Antrieb ist es uns gelungen,<br />

hier rund 50 Prozent Einsparung zu<br />

realisieren. Aber was die Energieeffizienz<br />

betrifft, betrachten wir den Aufzug auch<br />

als „Stehzeug“. Und als solches verbraucht<br />

der Aufzug noch wesentlich<br />

mehr Strom. Bei einem durchschnittlichen<br />

Wohnhausaufzug liegt der Standby-Stromverbrauch<br />

bei bis zu 78 Prozent.<br />

Stavik: Dieser Tatsache tragen wir sowohl<br />

bei Neuanlagen als auch bei Modernisierungspaketen<br />

Rechnung. Die neueste<br />

Generation der KONE-Aufzüge ist in<br />

der Lage, den Stromverbrauch um weitere<br />

30 Prozent zu senken. Die meisten<br />

dieser Maßnahmen sind bereits in der<br />

Standardausstattung beinhaltet.<br />

Was wird die Zukunft hier noch bringen?<br />

Gibt es da laufende Forschungsprojekte<br />

bei KONE?<br />

Stavik: Gegenwärtig sehen wir speziell<br />

bei Hochleistungsaufzügen ein großes<br />

Interesse an regenerativen Antrieben.<br />

Diese Technologie macht den Aufzugsmotor<br />

zum Minikraftwerk, wobei Bremsenergie<br />

in Strom umgewandelt wird. Dieser<br />

Strom steht im Gebäudenetz zur<br />

Verfügung. Da Energieeffizienz in jeder<br />

Komponente, durch die Strom fließt, erhöht<br />

werden kann, laufen zurzeit zahlreiche<br />

Projekte parallel. Wir haben den<br />

Energieverbrauch zwar schon um mehr<br />

als 50 Prozent reduziert, werden uns<br />

damit aber nicht begnügen.<br />

Wann, glauben Sie, werden behördliche<br />

Vorschriften zur Energieeffizienz für<br />

Aufzüge vorgeschrieben sein?<br />

Baca: Im Sinne Ihrer Frage gibt es die<br />

eigentlich schon. Im Paragrafen 2 der<br />

AufzügeSicherheitsVerordnung in der<br />

Fassung von 2008 ist die Prüfung der<br />

Energieeffizienz vorgesehen. Mein „eigentlich“<br />

bezieht sich darauf, dass eine<br />

zu erreichende Klasse dabei nicht vorgegeben<br />

ist. Deshalb erfolgt bei der Abnahme<br />

durch den Aufzugsprüfer die<br />

Messung der Energieeffizienz nach VDI<br />

4707. Damit wird gegenwärtig dem Energieausweisvorlagegesetz<br />

Genüge geleistet.<br />

Eine konkretere Vorschrift ist im<br />

Moment noch nicht in Sicht.<br />

Wird das Thema Energieeffizienz von<br />

Ihren Kunden, welche zumeist gewerb-<br />

Ing. Andreas Stavik, Vorstandsvorsitzender<br />

liche Projektentwickler und Bauträger<br />

sein werden, angenommen oder zählt in<br />

den Vergabegesprächen nur der günstigste<br />

Angebotspreis?<br />

Stavik: Wir erkennen eine Tendenz, bei<br />

der die Betriebskosten über die gesamte<br />

Produktlebensdauer an Bedeutung gewinnen.<br />

Dahingehend ergeben sich neue<br />

Perspektiven für die Bewertung, was der<br />

günstigste Preis ist. Ungeachtet dessen<br />

herrscht traditionell enorme Preiskonkurrenz.<br />

Wird die energietechnische Modernisierung<br />

von bestehenden Aufzugsanlagen<br />

das nächste große Geschäftsfeld für die<br />

Aufzugsindustrie?<br />

Stavik: Nach der Erhöhung der Sicherheit<br />

ist die Verbesserung der Energieeffizienz<br />

für uns zweifellos das bedeutsamste<br />

Anliegen.<br />

Themenbereich „Marktentwicklung“<br />

Dem Gesamtmarkt ist zu entnehmen, dass<br />

die Errichtung von Neuanlagen im Jahr<br />

2008 in Österreich um rund 8 Prozent beziehungsweise<br />

in Wien sogar um 18 Prozent<br />

zurückgegangen ist. 2009 dürfte es wieder<br />

zu leichten Zuwächsen gekommen sein.<br />

Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht?<br />

Stavik: Die Zeiten sind wirtschaftlich anspruchsvoller<br />

geworden. Das bringt aber<br />

auch Chancen, die wir nutzen konnten.<br />

26 FOKUS I HOME & BUSINESS MÄRZ 2010

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