IMMOBILIEN - Fokus
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Flexibilität. Beim<br />
Wirtschaftspark Breitensee<br />
setzt die Wien Holding<br />
auf intelligente und<br />
funktionale Architektur<br />
für Selbstständige<br />
und Kleinbetriebe, die<br />
moderne innov ative<br />
Büroflächen mit integrierten<br />
Services suchen.<br />
zahl von Laborflächen, die fast schon zur<br />
Gänze vermietet sind. Ein weiterer thematischer<br />
Schwerpunkt ist im 3. Bezirk, St.<br />
Marx, wo sich alles um das Thema Medien<br />
und Kreativwirtschaft drehen wird.<br />
Zur Zielgruppe der Klein- und Einzelunternehmer:<br />
Wie sind die bisherigen Erfahrungen<br />
bei Ihren Projekten Unit Breitensee und<br />
Unit Döbling? Wie werden diese von der<br />
Zielgruppe der Kleinunternehmer angenommen<br />
und sind weitere Projekte angedacht?<br />
Die bisherigen Erfahrungen sind grundsätzlich<br />
positiv, es gibt sehr großes Interesse.<br />
Da es sich aber um neuartige Bürokonzepte<br />
handelt, ist es oft gar nicht so<br />
leicht, das Interesse auch immer in konkrete<br />
Mietabschlüsse umzuwandeln. Die<br />
Vorteile der Konzeptidee mit gemeinsam<br />
nutzbaren Infrastruktureinrichtungen und<br />
Gemeinschaftsräumen, die die Gesamtkosten<br />
für jeden Unternehmer oder Mieter<br />
reduzieren, liegen zwar klar auf der Hand,<br />
sind jedoch offensichtlich in der praktischen<br />
Umsetzung noch „gewöhnungsbedürftig“.<br />
Jene Mieter, die diese Hemmschwelle<br />
überwunden und die wir an diesen<br />
Standorten bereits haben, finden die Idee<br />
sehr reizvoll, auch wenn sie zuvor noch nie<br />
in so einem Büroverband gearbeitet haben.<br />
Überraschend ist dabei in den Feedback-<br />
Gesprächen, die wir laufend durchführen,<br />
welche Synergien unter den Unternehmern<br />
oft entstehen. Wir glauben auf jeden Fall,<br />
ermutigt durch diese ersten Erfahrungen,<br />
an dieses Konzept.<br />
Welches werden Ihrer Meinung nach generell<br />
die Hauptkriterien in Zukunft sein, welche<br />
erfolgreiche Immobilienprojekte oder Themengebiete<br />
von nicht erfolgreichen abgrenzen<br />
werden? Worauf legen Sie bei Ihren Projekten<br />
und Ausschreibungen besonders Wert?<br />
MÄRZ 2010<br />
Meist unterschätzt wird das Kosten-<br />
Nutzen-Verhältnis, konkret muss der Preis<br />
konform sein mit dem, was an diesem<br />
Standort geboten wird beziehungsweise<br />
was die Immobilie selbst leistet. Da wird<br />
es meiner Meinung nach zu starken Verschiebungen<br />
und Umdenkprozessen kommen.<br />
Wir versuchen den Mietern sehr<br />
flexibel entgegenzukommen. Dieses Thema<br />
der Flexibilität beginnt bei der Staffelung<br />
der Mietpreise, wo wir kleinen Firmen<br />
oder Start-up-Unternehmen am Beginn<br />
ihrer Unternehmenstätigkeit anfangs weniger<br />
hohe Sätze verrechnen und je nachdem,<br />
wie die Firma anläuft, in den folgenden<br />
Perioden wieder hinzurechnen.<br />
Weiters offerieren wir auch bei der Mietdauer<br />
sehr flexible Modelle. Wir achten<br />
auch darauf, dass wir bei unseren Projekten<br />
oder Themenparks eine Grundinfrastruktur<br />
schaffen. Dies wird ganz sicher auch ein<br />
Kriterium werden, was erfolgreiche gewerbliche<br />
Projekte von weniger erfolgreichen<br />
unterscheiden wird. Wir erleben dies<br />
aktuell bei unserem erwähnten Projekt<br />
Wirtschaftspark im 14. Bezirk. Dort haben<br />
wir auf dem Firmengelände als Erstes ein<br />
Kaffeehaus einge richtet, das sich als „Renner“<br />
entpuppt hat. Sowohl für Menschen,<br />
die am Standort arbeiten, als auch für die<br />
Bevölkerung, die im Umfeld wohnt. Insgesamt<br />
glaube ich, dass Nebenleistungen und<br />
breitere Nutzungsmöglichkeit an Standorten<br />
immer wichtiger werden.<br />
Wie hoch ist durchschnittlich die jährliche<br />
Investitionssumme der Wien Holding in<br />
Immobilienprojekte?<br />
Über die Jahre bewegen wir uns im Schnitt<br />
bei 150 bis 160 Millionen Euro.<br />
Wie gehen Sie mit dem Thema des kolportierten<br />
Bevölkerungswachstums in Wien um?<br />
Welche Effekte erwarten Sie für die Stadt?<br />
Ich bin überzeugt, dass ein deutlicher<br />
Bevölkerungszuwachs eintreten wird, und<br />
das ist aus meiner Sicht gut für die<br />
Stadt. Ich glaube auch, dass es auf Grund<br />
der zahlreichen Stadtentwicklungsgebiete<br />
beziehungsweise Zielgebiete ausreichend<br />
Flächenreserven im Raum Wien gibt. Die<br />
Herausforderung wird jedoch darin liegen,<br />
dass auch die Infrastruktur an solchen<br />
neuen Standort Schritt hält, das betrifft<br />
verschiedene Themenbereiche wie Kindergärten,<br />
Schulen, Sportanlagen, Grün flächen<br />
oder sonstige Sozialeinrichtungen.<br />
Eine weitere Herausforderung, die auf<br />
Wien noch zukommen wird, sehe ich in der<br />
Frage, wie man mit veralteten Bürogebäuden<br />
und Firmenkomplexen umgehen wird,<br />
die bereits zum Teil leer stehen, weil sie<br />
dem heutigen Stand der Technik und Architektur<br />
nicht mehr standhalten können.<br />
Eine herkömmliche Folgenutzung scheidet<br />
hier aus, gefragt sind daher innovative<br />
Nutzungskonzepte oder auch Umgestaltungsideen.<br />
�<br />
Zur Person.<br />
Dipl.-Ing. Sigrid Oblak ist seit März 2009<br />
Geschäftsführerin der Wien Holding und<br />
für die Bereiche Immobilien, Medien und<br />
Umwelt verantwortlich.<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 57