IMMOBILIEN - Fokus

WIRTSCHAFT / FINANZEN
60 FOKUS I HOME & BUSINESS
TEXT ALEXANDER SCHEUCH
FOTOS BANK AUSTRIA
Private
Finanzierung
Ein aktueller Bericht
zur Kreditsituation
Mit einer Beratungsoffensive und neuen
Produkten möchte die Bank Austria
mit der Verunsicherung bei Kunden
aufräumen und Hilfestellungen bei
Fremdwährungskrediten bieten.
FOKUS im Gespräch mit Mag. Wolfgang
Schilk und Mag. Christof Sperk.
Sie propagieren unten dem Slogan „Alles im
grünen Bereich“ ein spezielles Produkt der
Privatfinanzierung, den so genannten
„KlimaKredit“. Was ist das genau und für
wen eignet sich dieses Produkt, wer ist die
Zielgruppe dafür?
Sperk: Der KlimaKredit soll zur Finanzierung
von ökologisch nachhaltigen und
energiesparenden Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen
der eigenen vier
Wände, aber auch zur Finanzierung von
neuem Wohnraum dienen. Es handelt sich
dabei um eine tilgende Eurofinanzierung.
Das Angebot des KlimaKredits richtet sich
an alle, die ihren Wohnraum schöner und
komfortabler gestalten und gleichzeitig auf
die Umwelt und die Energieressourcen achten
möchten.
Welche Parameter hinsichtlich Flexibilität
für den Kunden sind in dieses Produkt
integriert?
Sperk: Eine Bau- und Wohnfinanzierung
bedeutet zumeist eine langjährige Partnerschaft
zwischen Kunde und Bank. Diese
Partnerschaft muss auf Gegenseitigkeit basieren
und erfordert auch oft genug einen
Handlungsspielraum, der zu Beginn oft
nicht absehbar ist. Wer weiß schon, was in
20 Jahren alles passieren kann, da ist es
wichtig, dass gerade eine Finanzierung
Flexibilität bietet, um an geänderte Lebensumstände
angepasst zu werden. Das
kann nun ein tilgungsfreier Zeitraum am
Beginn oder während der Laufzeit der
Finanzierung sein, wenn beispielsweise
kurzfristig das Einkommen geringer werden
sollte. Es kann auch die Laufzeit oder
die Ratenhöhe während der Laufzeit angepasst
werden, oder es besteht weiterer Finanzierungsbedarf.
All dies kann in einem
gemeinsamen Gespräch nach Maßgabe der
Möglichkeiten mit dem Bank Austria-Betreuer
besprochen und vereinbart werden.
Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang
der „Umweltbonus“?
Sperk: Wir sind der Meinung, dass alle
ihren Beitrag zu nachhaltigen, umweltschonenden
und energiesparenden Maßnahmen
leisten sollten – jeder in seinem
Bereich. In der Bank Austria wird Nachhaltigkeit
sehr groß geschrieben, und so war es
nur eine logische Konsequenz, dass wir bereits
2009 begonnen haben, auch in Sachen
Bau- und Wohnfinanzierungen dahingehend
ein Zeichen zu setzen. Energiesparen
bedeutet langfristig bares Geld zu sparen,
ist zumeist aber auch mit größeren Investitionen
verbunden, deshalb möchten wir
jene nicht nur mit günstigen Konditionen,
sondern auch mit dem Bank Austria UmweltBonus
bis zu 600 Euro belohnen.
Wie sehen Sie den Markt bzw. die aktuelle
Finanzierungssituation im Bereich der Privatkredite,
insbesondere für Menschen, die
Wohnraum schaffen oder erwerben wollen?
Schilk: Es ist offensichtlich, dass die massiven
Veränderungen der wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen in den letzten eineinhalb
Jahren auch das Kundenverhalten im
Bereich der Wohnraumschaffung stark beeinflusst
haben. Auch wenn es noch zu früh
ist, für 2010 einen klaren Trend vorherzusagen,
so sehen wir derzeit zwei Hauptentwicklungen:
Erstens Privatpersonen, für
die der Erwerb von Wohnungseigentum
mit einer erheblichen finanziellen Belastung
verbunden ist, sind mit ihrer Kauf-
und Finanzierungsentscheidung zurückhaltender
geworden. Der Grund dafür liegt
sicher in der erhöhten Verunsicherung in
der Einschätzung der wirtschaftlichen Zukunft
– nachhaltige Arbeitsplatzsicherheit
etc. – und auch darin, dass die von manchen
oft propagierte Aussage „Mit einem
Fremdwährungskredit auf Tilgungsträgerbasis
kann sich jeder ein Eigenheim leisten!“
klarerweise nicht mehr aufrechtzu-
MÄRZ 2010