IMMOBILIEN - Fokus
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Deutschland ermittelte Klima für Immobilieninvestitionen.<br />
Großbritannien ist schon weiter – für die erste<br />
Jahreshälfte wird eine besondere Beschleunigung des<br />
Erholungstempos erwartet. Die Untersuchung regis-<br />
triert bei den britischen Immobilieninvestoren eine<br />
gegenüber dem Frühjahr 2009 deutlich positiveren Ausblick<br />
auf die eigene wirtschaftliche Entwicklung; auch<br />
der Trendpfeil bei der Investitionsbereitschaft für das<br />
laufende Jahr zeigt in UK deutlich steiler nach oben als<br />
in Deutschland und Frankreich. So kündigen bereits<br />
60 Prozent der Investoren in UK steigende Immobilieninvestitionen<br />
für das Jahr 2010 an, in Frankreich<br />
liegt der Wert bei 52 Prozent, in Deutschland bei noch<br />
38 Prozent. „Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
wird für die nächsten zwölf Monate durchwegs noch<br />
skeptisch beurteilt. Die Investoren in Frankreich und<br />
UK trauen ihren Immobilienmärkten aber bereits gegenwärtig<br />
mehr zu, als dies in Deutschland der Fall ist“,<br />
sagt Janssen. „Der sehr steile Absturz 2008 in London<br />
hat attraktive Einstiegschancen geschaffen.“<br />
UK-INVESTOREN. Korrespondierend hierzu erwarten knapp<br />
30 Prozent der befragten britischen Investoren, dass<br />
die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschafts krise für<br />
den heimischen Immobilienmarkt bereits im Laufe der<br />
nächsten zwölf Monate überwunden sein werden. Für<br />
ihre jeweiligen Märkte erwarten dies nur 12 Prozent der<br />
deutschen und 13 Prozent der französischen Immobilieninvestoren.<br />
Die deutliche Mehrheit geht von ein bis<br />
drei Jahren aus. Die gravierendsten Folgen sehen die<br />
europäischen Investoren im Übrigen für den spanischen<br />
Immobilienmarkt: 60 Prozent der Befragten erwarten,<br />
dass dieser erst in drei bis fünf Jahren aus der Krise<br />
kommt bzw. sogar nachhaltig betroffen sein wird. Besonders<br />
kritisch werden neben den spanischen auch die<br />
Immobilienmärkte in Mittel- und Osteuropa sowie in<br />
Japan beurteilt. Die europäischen Cross-Border-Transaktionen<br />
in diese Regionen dürften demnach auch 2010<br />
auf sehr niedrigem Niveau verharren.<br />
SONNIGERES KLIMA. Anders als in Deutschland erwarten<br />
die britischen und französischen Immobilienprofis in<br />
ihren jeweiligen Märkten für 2010 ein sehr viel besseres<br />
Klima für Büroinvestments und in dessen Folge ein<br />
signifikant steigendes Investoreninteresse aus dem<br />
In- und Ausland. Der britische Immobilienmarkt wird<br />
jedoch nicht nur von den lokalen Marktplayern mit Vorschusslorbeeren<br />
überhäuft. In der Untersuchung wird<br />
London generell als Markt mit den derzeit besten Rahmenbedingungen<br />
für Immobilieninvestments weltweit<br />
beurteilt. 44 Prozent der befragten Investoren sehen<br />
für 2010 in London „gute bis ausgezeichnete“ Investitionsbedingungen.<br />
Im Investitionsranking schneiden<br />
darüber hinaus Deutschland, Frankreich, USA und<br />
Skandinavien mit guten Werten ab. Nach Einschätzung<br />
der befragten Investoren werden Pensionskassen, Versicherungen<br />
und die Offenen Immobilienfonds 2010<br />
auch dort zu den maßgeblichen Akteuren zählen. �<br />
STARKES VIERTES<br />
QUARTAL 2009<br />
Die Investitionssummen ziehen wieder an<br />
Die Transaktionsumsätze auf dem europäischen<br />
Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien sind<br />
im vierten Quartal 2009 auf 25,7 Milliarden Euro<br />
gestiegen – so das Ergebnis der jüngsten Studie<br />
von CB Richard Ellis. Dieser Wert liegt 42 Prozent<br />
über dem des Vorquartals und ist der höchste, der<br />
seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers in<br />
einem Quartal verzeichnet werden konnte. Damit<br />
hat sich die Belebung der Investmentmärkte, die zur<br />
Jahresmitte 2009 in einigen Metropolen begonnen<br />
hat, weiter fortgesetzt und regional ausgeweitet.<br />
Für das Jahr 2010 geht CB Richard Ellis von einer<br />
Fortsetzung der zum Jahresende 2009 eingesetzten<br />
Belebung aus.<br />
Der Gesamtumsatz auf dem europäischen<br />
Gewerbeimmobilieninvestmentmarkt lag im Jahr<br />
2009 bei rund 70 Milliarden Euro, 2008 wurden 121<br />
Milliarden umgesetzt. In 17 der 26 untersuchten<br />
Märkte wurden in den letzten drei Monaten des<br />
Jahres 2009 die höchsten Umsätze aller Quartale<br />
verzeichnet. Diese Belebung zeichnete sich bereits<br />
zur Jahresmitte ab. So lagen die Umsätze des<br />
zweiten Halbjahres 2009 mit einem Volumen von<br />
ca. 43,9 Milliarden Euro um 71 Prozent über jenen<br />
der ersten sechs Monate.<br />
Besonders stark hat das Transaktionsvolumen auf<br />
den zwei größten Märkten in Kontinentaleuropa<br />
zugenommen: In Frankreich und Deutschland<br />
haben sich die Umsätze in den letzten sechs<br />
Monaten im Vergleich zur ersten Jahreshälfte<br />
jeweils mehr als verdoppelt. Mit einer Steigerung<br />
der Gesamtumsätze ging auch eine Belebung der<br />
Cross Border Investments einher, nachdem das<br />
erste Halbjahr 2009 in erster Linie durch natio nale<br />
Geschäfte geprägt war. Die deutschen Offenen<br />
Immobilienfonds gehörten zu den wichtigsten<br />
Investoren. So wurde von diesen allein im Dezember<br />
des vergangenen Jahres mehr als eine Milliarde<br />
Euro in 13 verschiedene Objekte in sieben verschiedenen<br />
Märkten Europas investiert. Auch Staatsfonds<br />
und staatliche Pensionsfonds trugen zur Steigerung<br />
der Investmentaktivität bei. Die Akquisition des<br />
HSBC Towers in Londons Canary Warf durch den<br />
National Pension Service of Korea für 860 Euro<br />
Millionen ist eine der größten Einzeltransaktionen<br />
des Jahres 2009.<br />
MÄRZ 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 41