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IMMOBILIEN - Fokus

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junkturbedingt verschwindend klein und<br />

wird auch in den kommenden Monaten die<br />

Ausnahme darstellen.“ Nachgefragt werden<br />

insbesondere die modernen Neubauprojekte<br />

in etablierten Bürolagen, welche neben<br />

einer modernen und effizienten Ausstattung<br />

auch über eine perfekte Verkehrsanbindung<br />

und ein repräsentatives Image<br />

verfügen. Ehrenberger: „Als Beispiele können<br />

hier die MARXBOX, das VIERTEL<br />

ZWEI und das RIVERGATE genannt werden,<br />

welche sich hohen Mieterzuspruchs<br />

erfreuen.“ Der Immobilienstandort Wien<br />

präsentiert sich hinsichtlich des Mietpreisniveaus<br />

der abgeschwächten Konjunktur<br />

zum Trotz als schwankungsarmer Markt.<br />

„Ein Nachgeben der Durchschnittsmiete<br />

über Gesamt-Wien konnte nicht beobachtet<br />

werden“, erklärt Strasser. Diese liegt<br />

weiterhin bei rund 12,10 Euro netto pro<br />

Quadratmeter und Monat.<br />

NEUVERMIETUNG. Die Spitzenmieten hielten<br />

im vergangenen Jahr ihr Niveau und betragen<br />

auch derzeit 24,00 Euro netto. Diese<br />

Werte beziehen sich jedoch ausschließlich<br />

auf die Wiener Innenstadt. Repräsentative,<br />

moderne und mit ausreichend Stellplätzen<br />

versehene Büroflächen sind am Markt nur<br />

knapp vorhanden.“ Im Jahr 2009 wurden<br />

rund 260.000 Quadratmeter Bürofläche<br />

vermittelt. Im Vergleich zum Durchschnitt<br />

der vergangenen zehn Jahr mit 290.000<br />

Quadratmetern sei „das relativ gut“, so<br />

Strasser. Aber die Vermietungen haben ein<br />

zeitliches Moment. Strasser erklärt: „Ver-<br />

MÄRZ 2010<br />

mietet haben wir im dritten und vierten<br />

Quartal des vergangenen Jahres das, was<br />

Ende 2008, Anfang 2009 gesucht beziehungsweise<br />

nachgefragt wurde. Das dritte<br />

und vierte Quartal waren aber ganz<br />

schwach von der Nachfrage her.“ Daraus<br />

könnte sich ein relativ schlechtes Jahr 2010<br />

ergeben, und „die Neuvermietung wird nur<br />

rund 220.000 Quadratmeter betragen“,<br />

schätzt Ehrenberger. Auch die Neuvermietungen<br />

2009 lebten eigentlich von den<br />

ersten drei Quartalen, denn „auffallend ist<br />

der Tiefpunkt der Neuvermietungen im<br />

vierten Quartal 2009, in dem nur rund<br />

40.000 Quadratmeter Bürofläche in Wien<br />

vermittelt werden konnten“, erklärt Andreas<br />

Ridder, Geschäftsführer CB Richard<br />

Ellis Österreich. Ein Quartalswert, der zuletzt<br />

in den 1990er-Jahren erreicht wurde.<br />

Auf einen sehr interessanten Aspekt im<br />

Zusammenhang Vermietung 2009 weist<br />

Strasser hin: „Wir schätzen, das mindestens<br />

ein Drittel bis 40 Prozent der Mieter im vergangenen<br />

Jahr Schulungsunternehmen<br />

waren.“ Was auch auf die aktuelle wirtschaftliche<br />

Lage Aufschluss gibt …<br />

NEUFLÄCHENPRODUKTION. Ganz so direkt muss<br />

sich aber dieses „zeitliche Moment“ nicht<br />

unbedingt auf den Markt auswirken beziehungsweise<br />

könnte es noch abgefangen<br />

werden: Denn die Entscheidungsfindung,<br />

umzuziehen, geht schneller – selbst bei großen<br />

Flächen. Stefan Brezovich, Vorstand<br />

der ÖRAG, erklärt: „Auch bei sehr großen<br />

Büromietern sind die Entscheidungszeit-<br />

räume kürzer geworden. Früher hat man<br />

bei 10.000 Quadratmetern zwei Jahre im<br />

Voraus geplant, aber das verkürzt sich<br />

jetzt.“ Allerdings verkürzt sich auch die<br />

Dauer der Mietverträge. Da niemand weiter<br />

vorausblicken möchte – oder kann – als<br />

zwei, drei Jahre, tendieren Mieter zu kürzeren<br />

Mietlaufzeiten. Brezovich: „Der<br />

Wunsch nach Flexibilität ist groß. Die Firmen<br />

trauen sich nicht länger zu entscheiden.<br />

Die Kurzfristigkeit ist ein Resultat der<br />

allgemeinen Unsicherheit.“ Für kürzere<br />

Laufzeiten verzichten die Mieter auch auf<br />

Neubau. 185.000 Quadratmeter sind die geringste<br />

Neuflächenproduktion der vergangenen zehn Jahre, aber einige<br />

Projekte stehen in der Pipeline oder kurz vor Baustart.<br />

Incentives von Seiten des Vermieters. Zu<br />

stark ist der wirtschaftliche Druck, und sogar<br />

einige Unternehmen mit Mietlaufzeiten<br />

von zehn Jahren versuchen derzeit vor<br />

dem Ende der Mietlaufzeit ihre Räumlichkeiten<br />

aufzukündigen – oder diese günstiger<br />

zu bekommen. Strasser: „Wer in bestehenden<br />

Flächen ist, der verhandelt.“ Damit<br />

fallen potenzielle Mieter aus der Nachfrage<br />

nach neuen Flächen. Ridder: „Auch die Tatsache,<br />

dass Mieter mit Vermietern günstigere<br />

Mieten verhandeln konnten, hielt einige<br />

Unternehmen davon ab, bereits 2009 in<br />

neue Objekte zu ziehen.“ Für neu errichtete<br />

Objekte stellt sich aber der Büromarkt derzeit<br />

ganz gut dar. Der Markt ist mit einer<br />

Neuflächenproduktion von 185.000 Quadratmetern<br />

relativ ausgedünnt. EHL-<br />

Research-Profi Ehrenberger: „Das ist der<br />

tiefste Stand seit zehn Jahren.“ Daher wiesen<br />

die neuen Büroprojekte wie Marxbox,<br />

Rivergate oder Euro Plaza trotz eines<br />

schwierigen Marktumfeldes einen hohen<br />

FOKUS I HOME & BUSINESS 29

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