IMMOBILIEN - Fokus
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<strong>IMMOBILIEN</strong><br />
TEXT ROBERT SCHWEIGER<br />
FOTOS SHUTTERSTOCK<br />
SHOPPINGSTADT. Stellen Sie sich vor, Sie sind<br />
in Paris, und die ganze Stadt ist ein einziges<br />
Shoppingcenter – ein Store neben dem<br />
anderen. Ganz so kompakt geht es natürlich<br />
nicht, und vermutlich würde sich auch<br />
die Stadtverwaltung dagegen aussprechen,<br />
aber wenn man die Shoppingcenter-Fläche<br />
in Europa zusammennehmen würde, dann<br />
wäre Paris faktisch ein einziges Shoppingcenter.<br />
100 Millionen Quadratmeter Einkaufsfläche<br />
steht den Europäern insgesamt<br />
zur Verfügung – also das Stadtgebiet<br />
von Paris. Mehr als die Hälfte dieser Fläche<br />
ist dabei im Westen Europas zu finden, wobei<br />
die Spitzenreiter England, Italien und<br />
Spanien sind. Doch diese Aufteilung könnte<br />
sich – in die Zukunft gesehen – ändern,<br />
denn rund 45 Millionen Quadratmeter<br />
sind noch geplant, und von dieser Fläche<br />
32 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
Bitte<br />
einkaufen!<br />
Der Weg in den Konsum<br />
100 Millionen Quadratmeter Shoppingcenter-Fläche<br />
gibt es derzeit in Europa, wie eine aktuelle Erhebung<br />
des Standortberaters RegioPlan Consulting in 33 Ländern<br />
Europas ergeben hat. Aber es wird noch um einiges mehr.<br />
sollen mehr als 80 Prozent in Ost- und Südosteuropa<br />
entstehen, wobei Russland mit<br />
13 Millionen Quadratmeter den größten<br />
Anteil hat.<br />
AUFHOLBEDARF. Auch wenn das jetzt seltsam<br />
anmuten mag in der aktuellen wirtschaftlichen<br />
Lage, aber es ist davon auszugehen,<br />
dass in diesem Bereich in den<br />
nächsten Jahren und Jahrzehnten in den<br />
osteuropäischen Staaten noch ein enormer<br />
Aufholbedarf befriedigt wird. Das Potenzial<br />
in Osteuropa ist riesig, die Entwicklung<br />
daher dementsprechend dynamisch.<br />
Die Märkte sind aber auch labiler, weil die<br />
Entwicklungen teils viel zu schnell und am<br />
Konsumenten vorbei vorangetrieben wurden.<br />
Die Finanzkrise hat also im Osten<br />
sicher mehr Spuren hinterlassen als im sta-<br />
bileren Westen. „Die Pipeline ist aber überall<br />
kleiner geworden“, fasst RegioPlan-<br />
Geschäftsführer Wolfgang Richter zusammen.<br />
Grundsätzlich ist der Bedarf an<br />
Shoppingcentern in Osteuropa größer als<br />
in Westeuropa, da im Osten gewachsene<br />
Handelszonen in den Innenstädten fehlen.<br />
Es ist also langfristig durchaus zu erwarten,<br />
dass es im CEE-/SEE-Raum zu einer<br />
höheren Dichte an synthetischen Handelszonen<br />
kommt als in Westeuropa.<br />
OST-WEST-VERGLEICH. „Man muss ganz<br />
stark differenzieren, wenn es um die Beurteilung<br />
der Handelslandschaft in Europa<br />
geht, denn kein Land gleicht dem anderen,<br />
nicht im Westen und nicht im Osten“, stellt<br />
Shoppingcenter-Experte Richter fest. Es<br />
gebe aber Merkmale, die für Projektent-<br />
MÄRZ 2010