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WIRTSCHAFT / FINANZEN<br />

TEXT CHRISTIAN PRENGER<br />

FOTOS BADBEAT, SXC.HU<br />

SPIELEND VERDIENEN<br />

Pokern – eine neue Alternative<br />

Die einen investieren in Aktien, andere<br />

wählen Online-Poker: BadBeat sucht Talente,<br />

gibt ihnen Geld, trägt das finanzielle Risiko<br />

und kassiert 50 Prozent aller Gewinne.<br />

BADBEAT. Für 30.000 Euro würde so mancher<br />

budgetschwache Student alles auf eine<br />

Karte setzen. Richard Ellis hat es gemacht<br />

und diese Summe im Vorjahr eingestreift.<br />

Dafür musste er weder für Geheimdienste<br />

spionieren, noch mit riskanten Aktien spekulieren.<br />

Der 22-jährige Brite zockte einfach<br />

im Internet Poker mit Spielgeld von<br />

BadBeat. Hinter jenem Namen steckt keine<br />

angesagte Rave-Band, sondern eine neue<br />

Geschäftsidee: Wer mit guten Blättern verdienen<br />

möchte, aber zu wenig Budget für<br />

die finanziell aufwendige Betätigung besitzt,<br />

klopft bei jener<br />

Firma an, bekommt<br />

Cash<br />

54 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />

und retourniert 50 Prozent aller Gewinne.<br />

Gegründet wurde der etwas andere Fonds<br />

für Glücksspiel vom Iren John Conroy und<br />

dem britischen Hedgefonds-Besitzer Chris<br />

Smith, zwei passionierten Anhängern von<br />

Action mit Assen. Sie reagierten rasch auf<br />

den wachsenden Hype rund um solche<br />

Events im Netz und verwandelten den<br />

Boom zur Startrampe einer alternativen<br />

Anlageform.<br />

60 MILLIARDEN DOLLAR MIT NETZ-POKER. An den<br />

Voraussetzungen konnte diese Überlegung<br />

erst gar nicht scheitern. Den das<br />

Potenzial ist nicht ohne: Nach<br />

Schätzungen der Beratungsfirma<br />

MECN wurde 2005 auf Online-Poker-Sites<br />

um über 60<br />

Milliarden Dollar gespielt. In<br />

Europa allein betrug das<br />

Volumen gemäß H2<br />

Gambling Capital<br />

immerhin schon<br />

rund zwei Milliarden<br />

Euro.<br />

Manche Leute grinsten trotzdem bloß höhnisch<br />

über das Start-up mit den fünf Millionen<br />

Dollar. Geld für Zocker statt Wertpapiere,<br />

das konnte nur ein Bluff sein – oder<br />

ein guter Riecher. Die Macher selbst hegten<br />

nie Zweifel. „Wenn man Könner unterstützt,<br />

diese in Verlustphasen nicht fallen<br />

lässt und das Risiko minimiert, müssen die<br />

Einnahmen stimmen“, betont Chief Operating<br />

Officer David Conroy. Ob sich hinter<br />

dem Selbstbewusstsein dicke Konten verbergen,<br />

bleibt offen. Die Firma schweigt<br />

beharrlich zu Umsätzen und merkt lapidar<br />

an, dass sich diese Sache von Beginn an rentiert<br />

hätte. Es spricht einiges dafür: Rund<br />

300 Spieler zählen zum globalen Glücksteam,<br />

wobei ein Topstar allein schon<br />

250.000 Dollar im Jahr hereinbringt. Solche<br />

Zahlen wirken wie Magneten, um<br />

Nachwuchs muss sich niemand sorgen. Bewerben<br />

kann sich ohnehin jeder von der<br />

Hausfrau bis zum Akademiker, doch nicht<br />

jeder darf zum Futtertrog – BadBeat, was in<br />

der Fachsprache bedeutet, dass man trotz<br />

guter Karten den Kürzeren zieht, unterzieht<br />

Aspiranten einem beinharten Ausleseverfahren.<br />

KNALLHARTE AUSWAHL DER SPIELER. Das Können<br />

wird schonungslos unter die Lupe ge-<br />

MÄRZ 2010

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