VERBORGENES PERUGIA Auf ... - Comune di Perugia
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Petersburg verkauft wurde. Die Familie<br />
verteilte im Erdgeschoss in Absprache<br />
mit den Suore Stimatine <strong>di</strong> Porta<br />
Sant’Angelo Essen und Kleidung an<br />
Bedürftige. Bereits einmal erweitert<br />
1818 (nach einem Entwurf von<br />
Giovanni Cerrini) erlitt der Bau weitere<br />
Änderungen, um den Anforderungen<br />
einer Bibliothek gerecht zu werden, <strong>di</strong>e<br />
1969 vom Palazzo dei Priori hierher<br />
umzog. Grundstock der Bibliothek waren<br />
insbesondere <strong>di</strong>e Schenkung von<br />
7000 Bänden durch Prospero Po<strong>di</strong>ani im<br />
Jahr 1582 und <strong>di</strong>e während der<br />
Säkularisation enteigneten kirchlichen<br />
und klösterlichen Sammlungen.<br />
Gegenüber ein Gebäude mit manieristischem<br />
kleinen Portal, das bis 1812 Sitz<br />
der Accademia del Disegno war (daneben,<br />
zwischen Hausnr. 16 und 18 <strong>di</strong>e<br />
Inschrift von 1638 auf rotem Stein, <strong>di</strong>e<br />
an den ersten Sitz der Accademia <strong>di</strong><br />
Belle Arti erinnert). Daneben <strong>di</strong>e Chiesa<br />
<strong>di</strong> Sant’Angelo della Pace (s. Guida <strong>di</strong><br />
<strong>Perugia</strong>, 2006, S. 17) aus dem 16. Jh.,<br />
<strong>di</strong>e im <strong>Auf</strong>trag von Crispo über einer<br />
früheren Loggia von 1548 durch Alessi<br />
(nach Angabe anderer durch Sangallo)<br />
errichtet wurde, wie der lateinischen<br />
Inschrift auf dem Architrav zu entnehmen<br />
ist, <strong>di</strong>e sich auf <strong>di</strong>e von Papst Paul<br />
III. errichtete Loggia bezieht; bitte beachten<br />
Sie auf dem Vorsprung der<br />
Dachrinne kleine Regenspeiermasken<br />
(Bild).<br />
Das Gebäude war Sitz der Compagnia<br />
dei Muratori (Maurerzunft), dei Lanari<br />
(Wollweberzunft), della Santa Croce<br />
(Bruderschaft Santa Croce) (im 19. Jh.)<br />
und ist heute Lager der Bibliothek.<br />
Daneben nimmt <strong>di</strong>e spektakuläre gewundene<br />
Treppe der Via delle Prome ihren<br />
Anfang, <strong>di</strong>e drei Rampen hat (Bild),<br />
deren zweite auf etruskischen Mauern<br />
stützt und <strong>di</strong>e eine atemberaubende<br />
Aussicht auf Borgo Sant’Angelo bietet.<br />
Sie mündet schließlich ein in <strong>di</strong>e Via<br />
Bartolo und <strong>di</strong>e Via Scoscesa. Wir bleiben<br />
auf der Piazzetta delle Prome, der<br />
heutigen Piazza Rossi Scotti wo sich<br />
ein schönes Panorama von Porta San -<br />
t’An gelo bis Borgo Sant’Antonio bietet,<br />
das echteste und einmaligste, laut<br />
Walter Binni (1984).<br />
Der Name des Platzes leitet sich ab von<br />
dem Palast aus dem 17.Jh., der über den<br />
Resten der Fortezza von Monmaggiore,<br />
auf der Ostseite des Platzes errichtet<br />
wurde und seinen Besitzern, Gegnern<br />
der Savoia, mit einer bemerkenswerten<br />
künstlerischen, kulturellen und päpstlichen<br />
Kultur. Unter ihnen ragt Conte<br />
Giovan Battista (1863-1926) heraus,<br />
Journalist, Schriftsteller, Archäologe<br />
(Leiter des damaligen Museo Archeo -<br />
logico), Sammler von Antiquitäten,<br />
Büchern und Kunstwerken. Die Samm -<br />
lungen und kostbaren Einrichtungs -<br />
gegenstände des Palastes kamen nach<br />
seinem Tod unter den Hammer, wurden<br />
aufgeteilt und zerstreut (der große<br />
Leuchter aus dem 19. Jh. befindet sich<br />
heute im Speisesaal des Hotels Brufani).<br />
Der Palazzo ging zum Teil an <strong>di</strong>e Familie<br />
Mescolini Romizi, zum Teil an öffentliche<br />
Einrichtungen über. Erwähnt werden<br />
soll auch der Garten, der so genannte<br />
Giar<strong>di</strong>no dell’Usignolo<br />
(Nachtigall en garten, Privateigentum),<br />
der auf <strong>di</strong>e Stützmauern der Festung<br />
hinausgeht und auf Reste der etruskischen<br />
Mauer, von wo sich ein herrlicher<br />
Ausblick bietet auf den mittelalterlichen<br />
Mauerring des Borgo Sant’An -<br />
tonio und den nahe gelegenen<br />
Kirchturm von Santa Maria della Mi -<br />
sericor<strong>di</strong>a.<br />
Es geht hinauf auf <strong>di</strong>e Piazza Miche lot -<br />
ti, der früheren Piazza del Monte <strong>di</strong><br />
Por ta Sole, <strong>di</strong>e 1870 nach dem berühmten<br />
Söldnerführer Biordo Michelotti<br />
benannt wurde, der hier in den Häusern<br />
der Michelotti geboren wurde und auch<br />
starb (<strong>Perugia</strong>, 1352-98). Er stand im<br />
Dienste der Visconti und der Stadt<br />
Florenz. Nach seiner Rückkehr nach<br />
<strong>PERUGIA</strong> 19