VERBORGENES PERUGIA Auf ... - Comune di Perugia
VERBORGENES PERUGIA Auf ... - Comune di Perugia
VERBORGENES PERUGIA Auf ... - Comune di Perugia
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Geradeaus weiter geht es dann rechts in<br />
<strong>di</strong>e Via del Piccione, <strong>di</strong>e auf eine hoch<br />
gelegene Terrasse führt mit Blick über<br />
<strong>di</strong>e Bulagaio-Abhänge und von wo aus<br />
man den Spazierweg im Parco <strong>di</strong><br />
Sant’Angelo nehmen kann. Wir kehren<br />
zurück, hinunter durch <strong>di</strong>e Via dei<br />
Barutoli und am Ende rechts in <strong>di</strong>e Via<br />
del Bulagaio (Bild), <strong>di</strong>e vermutlich bereits<br />
in der Etruskerzeit genutzt war –<br />
das Toponym ist evtl. abgeleitet von<br />
„bugliare”, was „Abfälle einen steilen,<br />
wilden Abhang hinunter werfen“ bedeutet.<br />
Die Straße geht <strong>di</strong>rekt auf <strong>di</strong>e<br />
Piazza Fortebracci, <strong>di</strong>e ehemalige<br />
Piazza Grimana, <strong>di</strong>e im 16. Jh. durch<br />
den Kar<strong>di</strong>nal Marino Grimani aufgeschüttet<br />
wurde und überstanden ist<br />
von dem mächtigen Arco Etrusco (oder<br />
auch: Arco <strong>di</strong> Augusto) und dem<br />
Palazzo Gallenga Stuart, dem früheren<br />
Palazzo Antinori (ebenda, S. 31-32), einem<br />
Barockbau, dessen hinterer<br />
Gebäudeteil in den 30er Jahren des 18.<br />
Jh. angefügt wurde. Vom Arco Etrusco<br />
geht es bergauf über <strong>di</strong>e Via Ulisse<br />
Rocchi, benannt nach dem Peruginer<br />
Arzt Ulisse Rocchi (1837-1919), der lange<br />
Jahre Bürgermeister der Stadt war.<br />
Die Peruginer kennen <strong>di</strong>e Straße noch<br />
unter dem Namen Via Vecchia, der alten<br />
Nord-Süd-Achse der etruskisch-römischen<br />
Stadt, von der noch Abschnitte<br />
der Pflasterung gefunden worden sind.<br />
Nach dem Bogen erinnert ein<br />
Gedenkstein am Haus Nr. 58 an den<br />
Maler und Bildhauer Arturo Checchi<br />
(Florenz 1886 - <strong>Perugia</strong> 1971), der hier<br />
lebte.<br />
Gegenüber, gleich nach dem Palazzo<br />
Brutti aus dem 17. Jh. (zurzeit Sitz der<br />
Soprintendenza per i Beni Architet to -<br />
nici, il Paesaggio, il Patrimonio Stori co,<br />
Artistico ed Etnoantropologico del -<br />
l’Umbria) kommt <strong>di</strong>e Via Pozzo Cam -<br />
pana, so benannt nach dem Brunnen,<br />
der Wasser sammelte und es an den<br />
Brunnen auf der weiter unten liegenden<br />
Piazza Grimana abgab. Die abzweigende<br />
Gasse bildet einen kleinen Platz, wo sich<br />
in den Häusern von Nr. 14 bis 18 noch<br />
mittelalterliche Steintürme erkennen<br />
lassen. Es geht weiter, nach rechts, über<br />
einen teilweise überwölbten Weg, um<br />
unter einem Bogen <strong>di</strong>e Treppe in <strong>di</strong>e Via<br />
Ulisse Rocchi hinab zu nehmen. Bei der<br />
Nr. 29 befand sich <strong>di</strong>e ehemalige Kirche<br />
San Donato, ursprünglich aus dem 13.<br />
Jh., aber jetzt umfassend umgebaut, an<br />
der Ecke mit der Via della Nespola. Sie<br />
<strong>di</strong>ent heute als Geschäftsräume (Erd -<br />
geschoss) und für Wohnungen (Ober -<br />
geschoss). In dem Bezirk lag früher <strong>di</strong>e<br />
erste Synagoge, um <strong>di</strong>e herum sich der<br />
Großteil der Juden in <strong>Perugia</strong> niederließen<br />
(ohne dass sich aber jemals ein<br />
richtiges Ghet to bildete), bis zu ihrer<br />
Verbannung aus der Stadt 1569, in <strong>di</strong>e<br />
sie erst in der ersten Hälfte des 19. Jh.<br />
wieder zu rückkehrten (Toaff, 1975). Die<br />
Stadtverwaltung ließ Anfang 2006 einen<br />
Gedenkstein zur Erinnerung anbringen.<br />
Von der Via Ulisse Rocchi führt eine<br />
steile kleine Gasse mit Treppen neben<br />
der ehemaligen Kirche, <strong>di</strong>e Via della<br />
Ne spola auf <strong>di</strong>e hübsche Piazzetta<br />
Alfani, Geschlechtsname einer alten<br />
Familie aus <strong>Perugia</strong>, deren Gründer der<br />
berühmte Jurist Bartolo da Sassoferrato<br />
war. Ihr entstammen <strong>di</strong>e beiden Maler<br />
Domenico und Orazio Alfani sowie <strong>di</strong>e<br />
Juristen Bernar<strong>di</strong>no und Buonaccorso.<br />
Es geht zurück auf <strong>di</strong>e Piazzetta An -<br />
sidei, der ehemaligen Piazza San Dona -<br />
to, 1871 so benannt nach einer alteingesessenen<br />
Peruginer Familie, <strong>di</strong>e hier<br />
einen ihrer Paläste hatte – <strong>di</strong>e Ansidei<br />
<strong>di</strong> Catrano (einer nicht mehr vorhandenen<br />
Burg im NW von <strong>Perugia</strong>), <strong>di</strong>e bereits<br />
Anfang des 15. Jh. in <strong>di</strong>e Stadt<br />
übergesiedelt waren. Ein Gedenksein<br />
auf der Fassade des Palastes erinnert an<br />
den Conte Reginaldo, der ab 1861 sechzehn<br />
Jahre lang Bürgermeister von<br />
<strong>Perugia</strong> war.<br />
Via Ulisse Rocchi führt über einen steilen<br />
und engen Abschnitt weiter zwischen<br />
hohen Häusern, darunter auch<br />
der Palazzo Coppoli (dem heutigen Sitz<br />
der Enoteca provinciale), dem Palast einer<br />
uralt eingesessenen, mächtigen<br />
Familie, bis auf <strong>di</strong>e Piazza Danti.