VERBORGENES PERUGIA Auf ... - Comune di Perugia
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Porta San Pietro<br />
Der Rundgang nimmt seinen Anfang an<br />
der Piazza Matteotti, <strong>di</strong>e früher Piazza<br />
Garibal<strong>di</strong>, Piazza Piccola bzw. Piazza<br />
Sopramuro hieß. Zur Vergrößerung des<br />
zu Handelszwecken bestimmten Platzes<br />
wurden mächtige Substruktionsbauten<br />
in Form von Pfeilern errichtet, um mehr<br />
Raum für Läden und Lager zu schaffen<br />
(s. Guida <strong>di</strong> <strong>Perugia</strong>, 2006, S. 56-57).<br />
Oberhalb des Platzes entstanden in den<br />
letzten Jahrzehnten des 15. Jh. und zu<br />
Beginn des 16. Jh. <strong>di</strong>e wichtigen<br />
Gebäude des Palazzo del Capitano del<br />
Popolo und der Università Vecchia (s.<br />
ebenda, S. 56). Interessant sind auf der<br />
Fassade des ersten Palazzo <strong>di</strong>e alten<br />
Maßeinheiten von 97, 63 und 41 cm,<br />
<strong>di</strong>e auf dem Markt üblich waren (Bild).<br />
Etwas weiter vorn, zwischen Hausnr. 18<br />
und 19 verläuft <strong>di</strong>e Grenze zwischen<br />
den beiden Stadtteilen Porta Sole und<br />
Porta San Pietro, deren Symbole hier<br />
dargestellt sind. Im letzten Abschnitt,<br />
Richtung Via Baglioni ist der Platz mit<br />
dem Corso verbunden über <strong>di</strong>e Via<br />
Danzetta, <strong>di</strong>e frühere Via dei Cappellari<br />
bzw. Rimbocco della Salsa, <strong>di</strong>e Oliven-<br />
Salsa, <strong>di</strong>e bei der Wollverarbeitung verwendet<br />
wurde. Der heutige Straßen -<br />
namen von 1871 geht auf eine alte<br />
Adelsfamilie zurück, <strong>di</strong>e durch den<br />
Handel mit Wolle und Fellen im<br />
Risorgimento zu Macht und Ehren kam.<br />
Es folgt <strong>di</strong>e Via dello Struzzo – <strong>di</strong>e angeblich<br />
nach dem Strauß benannt ist,<br />
den Ludwig I. von Bayern der Marchesa<br />
Marianna Florenzi schenkte, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>e<br />
Statue im Hängegarten des Palazzo<br />
Alfani Florenzi in der Via Baglioni 3<br />
aufstellte. Eine steinerne Gedenktafel<br />
im Atrium des Palazzo besagt, dass hier<br />
von 1820 bis 1850 Marianna lebte, eine<br />
der schönsten und gebildetsten Frauen<br />
des 19. Jh.<br />
Weiter geht es in der Via Baldo, so genannt<br />
zu Ehren von Baldo degli Ubal<strong>di</strong>,<br />
1327 in <strong>Perugia</strong> geboren, Schüler des<br />
Bartolo da Sassoferrato, wie der<br />
Gedenkstein besagt. Gegenüber dem<br />
Ziegelbau, der das Wohnhaus des großen<br />
Rechtsgelehrten war, der Palazzo<br />
Pucci Boncambi, auf dessen Fassade eine<br />
Gedenktafel von Marcello Lippi<br />
Boncambi erzählt, dem Helden und<br />
Träger der goldenen Tapfer keits -<br />
medaille, gefallen im 2. Weltkrieg.<br />
Überqueren Sie jetzt <strong>di</strong>e Via Baglioni,<br />
<strong>di</strong>ese bedeutende Geschäftstraße, <strong>di</strong>e<br />
1871 nach der berühmtesten Familie<br />
der Stadt und Gegnerin des Papstes benannt<br />
wurde. Die Straße war bereits<br />
1582 auf Geheiß des päpstlichen Legats<br />
Alessandro Riario mit dem Namen Via<br />
Riaria geöffnet worden. So erreicht<br />
man <strong>di</strong>e Via Santa Lucia, eine Gasse,<br />
deren steile Treppe in <strong>di</strong>e Via Oberdan<br />
mündet. Sie trägt den Namen der kleinen,<br />
ursprünglich mittelalterlichen<br />
Kirche, <strong>di</strong>e auch unter Chiesa Colle<br />
Landone bekannt ist und 1760 ihre<br />
heutige Form erhielt. Im 19. Jh. befanden<br />
sich hier eine Nudelfabrik und ein<br />
Trockeneiskeller.<br />
Links der Zugang zur Via Alunni, so benannt<br />
nach dem Findelhaus Alunni, das<br />
hier bis 1873, dem Jahr seiner<br />
Schließung, bestand; Findelkinder wurden<br />
<strong>di</strong>e vielen ausgesetzten Neu ge -<br />
borenen genannt, <strong>di</strong>e hier in eine drehbare<br />
Klappe gelegt werden konnten<br />
und von einigen Ammen, den<br />
„Allevatrici” (von lateinisch alo = “nähren”)<br />
groß gezogen wurden.<br />
Am Ende der Treppen angelangt befinden<br />
Sie sich in der Via Oberdan. Gehen<br />
Sie bis zur Kreuzung mit der Via<br />
Sant’Ercolano, danach <strong>di</strong>e kurze Via<br />
Floramonti hinauf, <strong>di</strong>e so heißt nach<br />
der Adelsfamilie, <strong>di</strong>e hier bis zum 17.Jh.<br />
lebte. Bei der Hausnr. 9 ist noch ein gut<br />
erhaltener mittelalterlicher Wohnturm<br />
zu erkennen (Bild).