VERBORGENES PERUGIA Auf ... - Comune di Perugia

Der mit Wasser gut versorgte Ort begünstigte
in der Tat die Ansiedlung von
Handwerksbetrieben, die sich mit der
Gerberei befassten (die Gerberbecken
sind außerhalb des Tors noch zu sehen).
In der römischen Zeit befanden sich hier
die Thermen, von denen noch das berühmte
Mosaics di Orfeo (s. Guida di
Perugia, 2006, S. 27) erhalten ist. Von
der zu Beginn des 20. Jh. abgerissenen
Kirche ist in der Nähe zum Eingang zum
Mosaik nur noch ein Teil einer Mauer
übrig mit einer Majolika, die die Hl.
Elisabeth darstellt (Bild).
Nun geht es wieder bergauf, in
Richtung der Bogen des Aquädukts, bis
zur Via del Poeta links, die 1958 wieder
so genannt wurde (als das Gesetz
Merlin in Kraft trat, das u. a. die
Schließung der Freudenhäuser vorsah),
nachdem dort ein Freudenhaus gestanden
hatte, die so genannte Casa della
Bianca, das aus der nahe gelegenen Via
Corrotta (einer quer zur Via del
Maneggio verlaufenden Sackgasse), einer
Bordellzone, umgesiedelt worden
war, in eines der ärmsten Viertel
Perugias. Ist man oben in der Gasse angekommen
geht es rechts weiter bis zur
ersten Straße links, der Via Lupattelli,
die 1871 dem Patrioten des Risorgi -
mento aus Perugia gewidmet wurde,
der zusammen mit den Brüdern Ban -
diera 1844 in Cosenza zum Tod durch
Erschießen verurteilt worden war.
Nach einer platzartigen Erweiterung
der Straße kommt rechts die Via Piace -
vole, von der die Via del Senso und andere
Gassen abgehen. Weiter durch die
Via Lupattelli (Bild) gelangt man zur
Hausnr. 9, wo eine steinerne Tafel die
Geburtsstätte Lupattellis anzeigt, um
nach den charakteristischen Gassen Via
Graziosa, Via Gentile und Via del Gallo
weiter zu gehen, bis man schließlich
den Corso Garibaldi erreicht hat.
Früher hieß die schmale, lange Straße
Via della Lungara (wie die gleichnamige
Straße in Rom), wurde dann aber nach
dem Helden des italienischen Risorgi -
mento benannt. Typisch für den Corso
sind die einfache Architektur, die kleinen,
kompakten mittelalterlichen Häuserzeilen
(Bild), mit kleinen Höfen und
Gärten auf der der Straße abgewandten
Seite. Es sind auch seltene Typologien
aus der Antike sowie einige wichtige
Häuser dabei, neben zahlreichen
Klostergebäuden.