VERBORGENES PERUGIA Auf ... - Comune di Perugia
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nerinnenkloster Santa Maria Madda -<br />
lena, der heutigen Kaserne der Ca ra -<br />
binieri (Hausnr. 133 - s. ebenda, S. 62).<br />
Nach kurzem Weg ist <strong>di</strong>e Porta San<br />
Pietro erreicht (s. ebenda, S. 63), <strong>di</strong>e<br />
frühere Porta delle due Porte; auf <strong>di</strong>eser<br />
Seite das erste, mittelalterliche<br />
Stadttor, von dem nur noch wenige<br />
Reste erhalten sind. Links, vor dem<br />
Ausgang, das Oratorio <strong>di</strong> San Giacomo<br />
(Bild), das durchziehenden Pilgern<br />
Obdach gewährte. Durch das zweite<br />
Stadttor, ein schönes Renaissance -<br />
bauwerk von Ago stino <strong>di</strong> Duccio, gelangt<br />
man in den Borgo XX Giugno, der<br />
früher Borgo San Pietro hieß (Bild).<br />
Zu dem Namen Borgo XX Giugno kam<br />
es in Folge der Ereignisse vom 20. Juni<br />
1859, als Truppen der vom Kir chen -<br />
staat bezahlten Schweizer Garde unter<br />
der Führung von General Schmidt<br />
durch <strong>di</strong>e Porta San Costanzo (s. Guida<br />
<strong>di</strong> <strong>Perugia</strong>, S. 66-67) in das Viertel eindrangen,<br />
<strong>di</strong>e Abtei San Pietro verwüsteten<br />
und in der ganzen Stadt<br />
Plünderungen und Morde verübten. Zur<br />
Erinnerung an den beispielhaften<br />
Widerstand der Einwohner des Viertels<br />
und der Mönche von San Pietro wurde<br />
1909 der Borgo per Dekret der Stadt -<br />
verwaltung mit seinem heutigen<br />
Namen geehrt, gegenüber den Giar<strong>di</strong>ni<br />
del Frontone wurde ein Denkmal errichtet<br />
mit dem Greif, dem Symbol<br />
<strong>Perugia</strong>s, der <strong>di</strong>e päpstliche Tiara zerstört,<br />
und mit einer siebenköpfigen<br />
Hydra, <strong>di</strong>e aber später durch den<br />
Nach der Porta San Pietro kommt<br />
rechts, als erste von der Via Sant’Anna<br />
abgehende Straße, <strong>di</strong>e Via dei Ghezzi,<br />
eine alte Bezeichnung für „dunkelhäutig”<br />
– wie <strong>di</strong>e drei Mauren des Stein -<br />
reliefs auf der gleichnamigen Porta in<br />
dem unterhalb liegenden Viale Roma,<br />
auf den <strong>di</strong>e Treppen der Via Sant’Anna<br />
hinab gehen. In der Via dei Ghezzi<br />
(Hausnr. 15) wurde 1844 durch Con -<br />
tessa Laura Donini Montesperelli ein<br />
Altersheim für alte und kranke Frauen<br />
eingerichtet, das noch in Betrieb ist.<br />
Wir verlassen <strong>di</strong>e Straße und gehen zurück<br />
in den Borgo XX Giugno, bis rechts<br />
der Porta San Pietro <strong>di</strong>e Via Bonfigli<br />
kommt (<strong>di</strong>e alte Via Romana, bis ins 19.<br />
Jh. <strong>di</strong>e Hauptstraße nach Rom). Sie hat<br />
den Namen des Peruginer Malers trägt<br />
(um 1420 - 1496), bekannt für seine<br />
Darstellung der Stadt im 15. Jh. (wie in<br />
Bildhauer Giuseppe Fringuelli in eine<br />
etwas abgemilderte Form gebracht<br />
wurde. Noch im selben Jahr wurde<br />
auch ein Gedenkstein am Eingang des<br />
Klosters San Pietro aufgestellt zur<br />
Erinnerung an <strong>di</strong>e Verwüstungen und<br />
<strong>di</strong>e Hilfe der Mönche für <strong>di</strong>e Ver -<br />
wundeten und <strong>di</strong>e Patrioten, <strong>di</strong>e hinter<br />
ihren Mauern Zuflucht gefunden hatten<br />
(s. Zappelli, 1999, S. 211). 1944, gut<br />
85 Jahre später, kam es zu einem weiteren<br />
Ereignis in der Geschichte des<br />
Borgo und der Stadt, ein außergewöhnlicher<br />
Zufall, als wieder an einem<br />
20. Juni <strong>di</strong>e angloamerikanischen Trup -<br />
pen durch <strong>di</strong>e Porta San Costanzo einmarschierten,<br />
um <strong>Perugia</strong> von seinem<br />
faschistischen Regime zu befreien. Zur<br />
Erinnerung an <strong>di</strong>e Morde an den<br />
Antifaschisten steht ein Gedenkstein<br />
im Borgo XX Giugno.