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Mikromechanische Modellierung von Formgedächtnismaterialien

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5<br />

2. Grundlagen<br />

2.1. Linear elastische isotherme Kontinuumsmechanik<br />

Die Beschreibung <strong>von</strong> dreidimensionalen Problemen erfordert eine vollständig dreidimensionale<br />

Formulierung des Materialverhaltens. Das übliche Werkzeug hierfür ist die Kontinuumsmechanik,<br />

die in diesem Kapitel kurz eingeführt werden soll. Hierbei werden sich die<br />

Betrachtungen auf die in dieser Arbeit benötigten Aspekte beschränken. Insbesondere der<br />

Einfluss großer (finiter) Verformungen sowie thermische Aspekte werden aus Gründen der<br />

Kompaktheit eingespart. Der weitergehend interessierte Leser sei auf Standardwerke der<br />

Kontinuumsmechanik wie Altenbach and Altenbach (1994), Truesdell (1985) und Gurtin<br />

(1981) verwiesen.<br />

Unter einem Kontinuum versteht man im Allgemeinen eine Menge <strong>von</strong> Materiepunkten.<br />

Ein zusammenhängendes und begrenztes Kontinuum wird als Körper bezeichnet. Hierbei<br />

ist mit zusammenhängend gemeint, dass jeder einzelne Materiepunkt mit jedem anderen<br />

durch eine Linie, die nicht unbedingt gerade sein muss, verbunden werden kann, wobei alle<br />

Punkte dieser Linie selbst auf dem Körper liegen. Ein Körper kann also durchaus auch<br />

Bereiche einschließen, die nicht zu diesem Körper gehören. Die Begrenzung eines Körpers<br />

muss wiederum nicht endlich sein, womit auch unendlich große Körper als Grenzfall betrachtet<br />

werden können.<br />

2.1.1. Kinematik<br />

Die Kinematik beschreibt die geometrischen Aspekte der Lageveränderung <strong>von</strong> Materiepunkten<br />

eines Körpers. Dabei werden zunächst noch keine Aussagen darüber gemacht, welche<br />

Ursachen welche Lageveränderungen im Körper hervorrufen.<br />

Für jeden in der Kontinuumsmechanik betrachteten Körper wird zunächst (mindestens) ein<br />

Referenzzustand definiert. Die Wahl des Referenzzustandes ist grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt<br />

willkürlich; allerdings ist es für die meisten Problemstellungen üblich, einen unbelasteten<br />

Zustand als festen Referenzzustand zu wählen. Die Koordinaten eines jeden Punktes<br />

P auf dem Körper im Referenzzustand werden durch den Vektor<br />

⎛<br />

X P = ⎝<br />

⎞<br />

X 1P<br />

X 2P<br />

⎠ (2.1)<br />

X 3P<br />

repräsentiert. Hierbei liege ein kartesisches, also gradliniges und rechtwinkliges, Koordinatensystem<br />

zugrunde. Zur Verkürzung der Schreibweise wird ein jeder Punkt im Folgenden<br />

mit seinen Koordinaten X in der Referenzkonfiguration bezeichnet.

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