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Mikromechanische Modellierung von Formgedächtnismaterialien

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2.1. Linear elastische isotherme Kontinuumsmechanik 11<br />

Hierbei ist C der so genannte Elastizitätstensor, ein Tensor vierter Stufe, der im dreidimensionalen<br />

Raum 3 4 =81Komponenten aufweist.<br />

Der Gradient der Energie nach der Dehnung ist die so genannte Ingenieursspannung 5<br />

σ = ∂Ψ(ε)<br />

∂ε . (2.20)<br />

Im Falle der Energiefunktion nach Gl. (2.19) ergibt sich somit<br />

σ = ∂ ( 1<br />

ε : C : ε)<br />

2<br />

= C : ε. (2.21)<br />

∂ε<br />

Wie Standardwerken der Kontinuumsmechanik zu entnehmen ist, muss für die Spannung<br />

im Inneren des Körpers das (statische) Kräftegleichgewicht<br />

∇·σ = −p (2.22)<br />

gelten, wobei p die Volumenkraftdichte bezeichnet. Diese kann zum Beispiel durch Gravitations-<br />

oder Magnetfelder erzeugt werden. Derartige Einflüsse können für die folgenden<br />

Herleitungen vernachlässigt werden, weswegen die Volumenkraftdichte im weiteren Verlauf<br />

dieser Arbeit zu null gesetzt wird.<br />

Da die Komponenten des Elastizitätstensors C das Materialverhalten ähnlicher Werkstoffe<br />

<strong>von</strong>einander unterscheidet, können diese auch als Materialparameter bezeichnet werden.<br />

Die Anzahl unabhängiger Materialparameter hängt wiederum <strong>von</strong> der Symmetrie des Materialverhaltens<br />

ab:<br />

• Im Allgemeinen Fall können zunächst alle 81 Parameter unabhängig sein.<br />

• Durch Einführung des Boltzmann-Axioms, welches besagt, dass im Kontinuum keine<br />

Elementarmomente auftreten, ergibt sich die Symmetrie des Materialtensors. Da<br />

nach Gl. (2.17) auch der geometrisch lineare Dehnungstensor symmetrisch sein muss,<br />

ergeben sich folgende Symmetrien des Materialtensors:<br />

C ijkl = C jikl = C ijlk = C klij (2.23)<br />

Somit bleiben 21 unabhängige Materialparameter.<br />

Berücksichtigt man zusätzlich, dass sich bei einer Rotation <strong>von</strong> Spannungs-, Dehnungs-<br />

und Materialtensor durch einen beliebigen Rotationstensor das Materialverhalten<br />

nicht ändern darf, ergeben sich drei zusätzliche Abhängigkeiten und somit 18<br />

verbleibende Kennwerte.<br />

• Weist das Materialverhalten eine Symmetrieebene auf, verringert sich die Anzahl der<br />

unabhängigen Parameter um sechs auf 12. Man spricht in diesem Falle <strong>von</strong> monotropem<br />

Materialverhalten.<br />

Hierbei ergibt die Einführung der Symmetrie zunächst acht neue Abhängigkeiten der<br />

Kennwerte, wobei aber auch zwei der drei oben aus der Rotationsunabhängigkeit der<br />

Materialgleichung abgeleiteten Beziehungen identisch erfüllt werden.<br />

5 Wie zuvor für Dehnungsmaße gezeigt, lassen sich auch für Spannungsmaße eine Vielzahl verschiedener<br />

Formulierungen herleiten. Da im Rahmen dieser Arbeit lediglich die Ingenieursspannung Verwendung<br />

findet, wird darauf hier jedoch verzichtet.

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