Mikromechanische Modellierung von Formgedächtnismaterialien
Mikromechanische Modellierung von Formgedächtnismaterialien
Mikromechanische Modellierung von Formgedächtnismaterialien
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Zusammenfassung<br />
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der energetischen <strong>Modellierung</strong> <strong>von</strong> Formgedächtnislegierungen.<br />
Auf Grund der Fähigkeit dieser Werkstoffe, auf äußere Lasten durch<br />
Ausbildung einer martensitischen Mikrostruktur zu reagieren, ist die <strong>Modellierung</strong> des zugehörigen<br />
Materialverhaltens aufwändiger als die herkömmlicher Materialien.<br />
Insbesondere ist die in phasentransformierenden Materialien durch Mikrostrukturausbildung<br />
erreichbare Verringerung der Energiedichte nicht exakt bekannt, wenn mehr als drei<br />
kristallographische Varianten vorliegen. In dieser Arbeit wird die Qualität vorhandener unterer<br />
Grenzen als Abschätzung der Energiedichte monokristalliner Materialien durch Vergleich<br />
mit bekannten und neu entwickelten oberen Grenzen validiert. Hierbei wird die größte<br />
Übereinstimmung zwischen oberen und unteren Grenzen, und damit die genaueste Eingrenzung<br />
der tatsächlichen Energiedichte, durch Laminatgrenzen zweiter Ordnung erreicht,<br />
welche den Effekt der martensitischen Zwillingsbildung zur Steigerung der numerischen<br />
Effizienz berücksichtigen.<br />
Es folgt die Erweiterung der Betrachtung auf polykristalline Materialien. Im Rahmen dieser<br />
Verallgemeinerung werden weitere Aspekte wie das hysteretische Spannungs-Dehnungs-<br />
Verhalten sowie der Einfluss <strong>von</strong> fertigungsbedingten Vortexturen und anisotropen Materialeigenschaften<br />
der austenitischen und martensitischen Varianten einbezogen.<br />
Anhand <strong>von</strong> experimentellen Texturdaten wird abschließend das Materialverhalten eines<br />
realen polykristallinen Probenkörpers simuliert. Die wesentliche innere Variable des mikromechanischen<br />
Modells, nämlich die Orientierungsdichteverteilung des Martensits, wird<br />
durch den Vergleich mit Beobachtungen aus Synchrotronbeugungsversuchen validiert.