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Mikromechanische Modellierung von Formgedächtnismaterialien

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4.3. Numerische Beispiele 73<br />

ergibt. Hiermit lässt sich die Evolutionsgleichung<br />

ċ j i = ρ [<br />

devA jq j ]<br />

ξ j i<br />

(4.28)<br />

A j<br />

formulieren, wobei der Index A j eine Beschränkung des aktiven Deviators auf die aktive<br />

Menge bedeutet. Abschließend wird Gl. (4.28) noch durch die Kuhn-Tucker-Bedingungen<br />

ρ ≥ 0 , Φ ≤ 0 , ρΦ=0 (4.29)<br />

sowie die Konsistenzbedingung<br />

ergänzt.<br />

dev A jq j i ≤ 0 für i /∈ A j (4.30)<br />

Eine ähnliche Vorgehensweise wie die hier erläuterte wurde auch in Mielke (2006) und<br />

Govindjee and Miehe (2001) angewandt.<br />

4.3. Numerische Beispiele<br />

Die Evolutionsgleichung (4.28) kann zusammen mit den Kuhn-Tucker-Bedingungen (4.29)<br />

mittels aus der Plastizität bekannter Algorithmen implementiert werden.<br />

Für die numerische Implementierung des Modells genügt ein einfacher Prädiktor-Korrektor-<br />

Algorithmus, der für ausreichend kleine Schrittweiten ein stabiles numerisches Verhalten<br />

aufweist. Der Korrektor-Schritt kann hierbei mit einem Standard-Newton-Verfahren umgesetzt<br />

werden; aufgrund der hohen Anzahl (n · N) <strong>von</strong> Unbekannten wurde dabei, trotz des<br />

damit verbundenen schlechten Konvergenzverhaltens für große Schrittweiten, eine Euler-<br />

Forward-Strategie angewandt, da beispielsweise eine Euler-Backward-Implementierung die<br />

Lösung sehr großer Gleichungssysteme erfordern würde.<br />

Für die folgenden Beispiele wurden die <strong>von</strong> Sedlák et al. (2005) gemessenen elastischen<br />

Konstanten verwendet, welche auch in Anhang B.2 wiedergegeben sind. Von dieser Arbeitsgruppe<br />

wurden sowohl die Materialkonstanten des Austenits als auch die des Martensits in<br />

voller Anisotropie gemessen.<br />

Die Inverse des Elastizitätstensors einer bestimmten Variante und Orientierung C j i ist grundsätzlich<br />

mit der Definition<br />

(<br />

C<br />

j) −1<br />

i pqrs<br />

(<br />

C<br />

j)<br />

i = 1 rstu<br />

2 (δ ptδ qu + δ pu δ qr ) . (4.31)<br />

möglich. Diese Gleichung jedoch für jede Variante jeder Kristallorientierung bei jedem Update<br />

<strong>von</strong> C eff zu lösen wäre sehr zeitaufwändig. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, für die<br />

numerische Implementierung die Notation nach Mehrabadi and Cowin (1990) zu verwenden.<br />

Ähnlich der bekannten Voigt’schen Notation, Voigt (1966), werden hierbei die elastischen<br />

Konstanten in einer 6 × 6-Matrix C angeordnet. Hierbei kommt folgende Definition

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