Mikromechanische Modellierung von Formgedächtnismaterialien
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4. Materialverhalten polykristalliner<br />
Formgedächtnismaterialien<br />
In diesem Kapitel wird die Betrachtung <strong>von</strong> ein- auf vielkristalline Formgedächtnislegierungen<br />
erweitert. Eine Mikroskopie eines solchen polykristallinen martensitisch transformierenden<br />
Werkstoffes zeigt Abb. 4.1.<br />
Abbildung 4.1.: Mikroskopie einer polykristallinen Formgedächtnislegierung (Ni 48 Ti 50 Fe 2 )<br />
mit vereinzelten Martensitnadeln. Mikroskopie <strong>von</strong> J. Frenzel und J. Pfetzing,<br />
siehe auch Zhang et al. (2006).<br />
Wie in der Mikroskopie zu erkennen ist, besteht ein solches polykristallines Material aus<br />
einer hohen Anzahl einzelner Kristalle, <strong>von</strong> denen jeder im Folgenden wie die in Kapitel<br />
3 betrachteten Einkristalle behandelt wird. Insbesondere wird die Flexibilität des Materialverhaltens<br />
dadurch abgebildet, dass die Transformation <strong>von</strong> Austenit zu Martensit, die in<br />
Abb. 4.1 in Gestalt einiger vereinzelter Martensitnadeln zu erkennen ist, für jeden einzelnen<br />
Kristallit modelliert wird.<br />
Das hier und in Hackl and Heinen (2007) eingeführte Modell gilt für Temperaturbereiche<br />
in der Nähe der jeweiligen Transformationstemperaturen, während Rekristallisation, die in<br />
der Regel bei wesentlich höheren Temperaturen stattfindet, ausgeschlossen sein soll. Dies<br />
hat insbesondere zur Folge, dass die einzelnen Körner im Polykristall weder wachsen noch<br />
schrumpfen, und dass sich demzufolge die zu einer bestimmten Kristallorientierung gehörenden<br />
Volumenanteile nicht durch Belastung ändern können.<br />
Die im vorigen Kapitel dargestellten Überlegungen hatten zum Ziel, die einer gegebenen<br />
Verformung entsprechende elastische Energie näher zu charakterisieren. Aus diesem Grund