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Mikromechanische Modellierung von Formgedächtnismaterialien

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4.2. Evolutionsgleichung 71<br />

4.2. Evolutionsgleichung<br />

Im vorhergehenden Abschnitt wurde die freie Energie einer polykristallinen Formgedächtnislegierung<br />

für gegebene Volumenanteile c j i berechnet. Im Verlauf eines Belastungspfades<br />

ändern sich diese Volumenanteile. Die hier verwendete Vorgehensweise und Notation ist<br />

der zur globalen Optimierung der Laminatgrenze zweiter Ordnung in Kapitel 3.3.2 bereits<br />

verwendeten ähnlich.<br />

Zur Berücksichtigung des mit der Volumenanteilsänderung verbundenen Energieverlustes<br />

wird die Dissipationsfunktion<br />

∑<br />

∆(ċ) =r√ N n∑<br />

ξ j (ċj 2<br />

i)<br />

(4.15)<br />

j=1<br />

i=0<br />

definiert. Die Evolution der Volumenfraktionen lässt sich daraus mittels Minimierung der<br />

Gesamtleistung<br />

L (c, ċ) = d dt Ψrel (ε, c)+∆(ċ) = ∂Ψrel<br />

ċ +∆(ċ) (4.16)<br />

∂c<br />

bezüglich der Volumenfraktionen ċ für feste Dehnungen ε ermitteln. Diese Vorgehensweise<br />

wurde erstmals <strong>von</strong> Ortiz and Repetto (1999) vorgestellt. Der Term −∂Ψ rel /∂c stellt hierbei<br />

die zur Volumenanteilsevolution ċ thermodynamisch konjugierte Triebkraft dar. Diese wird<br />

im Folgenden mit<br />

q j i = − ∂Ψrel<br />

∂c j i<br />

= ξ<br />

[η j j i : C eff :(ε − η eff )+ 1 2 (ε − η eff) :<br />

(4.17)<br />

(<br />

C eff : ( C j ) −1<br />

)<br />

]<br />

i : Ceff :(ε − η eff ) − α i<br />

abgekürzt.<br />

Die Nebenbedingungen der Massenerhaltung und Nichtnegativität der Volumenfraktionen<br />

werden nun durch Lagrange-Parameter β j bzw. Kuhn-Tucker-Parameter γ j i berücksichtigt.<br />

Damit ergibt Gl. (4.16):<br />

( )<br />

N∑ n∑ N∑ n∑<br />

−qċ +∆+ β j − γiċ j j i → min . (4.18)<br />

j=1<br />

i=0<br />

ċ j i<br />

j=1<br />

i=0<br />

Hierbei wurde für jede Kristallorientierung ein eigener Lagrange-Parameter β j eingeführt,<br />

da im Rahmen dieser Arbeit da<strong>von</strong> ausgegangen werden soll, dass keine Rekristallisation<br />

stattfindet. Demzufolge muss die Massenerhaltung für jede Kornorientierung separat gelten.<br />

Die Parameter γ j i sind für diejenigen Varianten inaktiv, also gleich null, welche positive<br />

Volumenanteile oder zwar keinen positiven Volumenanteil, dafür aber eine positive Volumenanteilsentwicklung<br />

aufweisen. Es gilt also:<br />

{<br />

γ j =0 für c<br />

j<br />

i > 0 ∨ ( c j i =0∧ ċ j i > 0 )<br />

i<br />

. (4.19)<br />

> 0 sonst

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