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HandbucH Littering - Littering Toolbox

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<strong>Littering</strong> und Detailhandel in Zahlen<br />

Die Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IG<br />

DHS), die sich für die gemeinsamen wirtschaftspolitischen<br />

Interessen der sechs Schweizer Unternehmen Charles Vögele<br />

a , Coop, Denner, Manor, Migros und Valora einsetzt, hat<br />

2006 eine Folgestudie zur ersten Basler <strong>Littering</strong>-Studie<br />

des Programms für Nachhaltigkeitsforschung der Universität<br />

Basel in Auftrag gegeben. Die Studie basiert auf einer<br />

umfassenden Befragung von Passanten und Kunden von IG<br />

DHS-Verkaufsstellen in 11 Schweizer Städten. Diese Untersuchung<br />

kommt zu folgenden Schlüssen [1] :<br />

• Gesamthaft verursachen die Kunden der IG DHS-<br />

Unternehmen 30% der gelitterten Abfallstücke. 26%<br />

der gelitterten Abfallstücke stammen von Take-Away-<br />

Produkten der IG DHS-Mitglieder und rund 4% von IG<br />

DHS-Produkten ohne klaren Take-Away-Charakter (siehe<br />

Abbildung).<br />

Weitere
Abfälle
<br />

19%
<br />

(Rund
4%
IG
DHS)
<br />

Take‐Away
IG
DHS
<br />

26%
<br />

• Nur etwa 13% der verkauften Take-Away-Produkte der<br />

IG DHS-Mitglieder werden im öffentlichen Raum konsumiert<br />

und sind somit litteringrelevant. Zudem gehören<br />

Take-Away-Produkte nicht zum Kerngeschäft der IG<br />

DHS-Mitglieder.<br />

• Nur bei Getränkeverpackungen bis 0.5l (insbesondere<br />

PET) und bei Plastikverpackungen ist der Beitrag der<br />

Kunden der IG DHS-Unternehmen an die Abfallmenge<br />

im öffentlichen Raum überdurchschnittlich. Bei allen<br />

restlichen Abfallstücken wie Papierverpackungen, Servietten,<br />

Alufolie, Plastikbesteck usw. ist der Beitrag verglichen<br />

mit den Kunden anderer Take-Away-Anbieter<br />

unterdurchschnittlich.<br />

• Gerade aber bei der Entsorgung von Getränkeverpackungen<br />

erbringt der Detailhandel schon heute hohe<br />

Eigenleistungen. Für jede verkaufte PET-Flasche und<br />

Alu-Dose wird ein vorgezogener Recyclingbeitrag (VRB)<br />

bezahlt, mit dem auch die Sammlung im öffentlichen<br />

Raum finanziert wird. Zusätzlich leistet der Detailhandel<br />

einen grossen Beitrag zur Rücknahme und zum Transport<br />

von Recyclinggut. In jeder Filiale des Detailhandels<br />

können z.B. PET-Flaschen zurückgegeben werden. Dadurch<br />

werden wichtige Stoffkreisläufe geschlossen.<br />

Innenstädte und ist auf den eigenen Grundstücken oft<br />

selbst vom <strong>Littering</strong> betroffen.<br />

Gemeinsam mit anderen Take-Away-Anbietern, Herausgebern<br />

von Gratiszeitungen und der Tabakindustrie möchte<br />

die IG DHS <strong>Littering</strong> im öffentlichen Raum eindämmen.<br />

Neben der Unterstützung von Sensibilisierungskampagnen<br />

engagiert sie sich für direkte Massnamen wie die Reinigung<br />

der unmittelbaren Umgebung und das Leeren von Abfalleimern<br />

vor den Verkaufsstellen. Da <strong>Littering</strong> räumlich und<br />

zeitlich sehr unterschiedlich auftritt, soll der Fokus dabei<br />

auf Problemstandorte gelegt werden. Allgemeine und nationale<br />

Massnahmen wie Gebühren sind aus Sicht IG DHS<br />

nicht zielführend. Die IG DHS setzt sich daher für gemeinsame<br />

Lösungen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden ein,<br />

welche die <strong>Littering</strong>-Problematik gezielt vor Ort angehen<br />

(siehe Kastenbeitrag Kooperationen der IG DHS für einen<br />

sauberen öffentlichen Raum).<br />

> Christine Luther, Migros-Genossenschafts-Bund, Abteilung<br />

Ökologie, Mitglied Arbeitsgruppe Abfall und Recycling der IG<br />

Detailhandel Schweiz (IG DHS)<br />

a<br />

Charles Vögele verkauft keine Take-Away Produkte. Daher beziehen<br />

sich die Zahlen der Studie nur auf die fünf Unternehmen: Coop, Denner,<br />

Manor, Migros und Valora.<br />

11<br />

Zeitungen
&
Flyer
<br />

25%
<br />

Take‐Away
andere
<br />

30%
<br />

Diese Fakten zeigen klar, dass der Detailhandel nicht<br />

pauschal für das <strong>Littering</strong>-Problem verantwortlich gemacht<br />

werden kann. Auch die anderen Anbieter von Unterwegsverpflegung,<br />

die Tabakindustrie und die Herausgeber von<br />

Gratiszeitungen müssen in Lösungsansätze gegen das <strong>Littering</strong><br />

einbezogen werden.<br />

Abbildung: Aufteilung <strong>Littering</strong> in der Schweiz<br />

(Basis Abfallstücke)<br />

Für die IG DHS ist <strong>Littering</strong> aber tatsächlich ein störendes<br />

Problem: Auch der Detailhandel wünscht sich saubere

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