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HandbucH Littering - Littering Toolbox

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60<br />

6Der<br />

integrierte<br />

Handlungsansatz<br />

<strong>Littering</strong> ist nicht bloss ein Produkt des Unterwegskonsums.<br />

In sehr vielen Fällen steht es in enger<br />

Wechselwirkung mit anderen drängenden Problemen im<br />

öffentlichen Raum. Durch ein verändertes Ausgehverhalten<br />

von Nachtschwärmern hat die abendliche Nutzung<br />

öffentlicher Plätze und Pärke in den letzten Jahren<br />

zugenommen. Jugendliche und junge Erwachsene im<br />

Alter von 15 bis 30 halten sich länger und später im öffentlichen<br />

Raum auf. Durch die hohe Mobilität besuchen<br />

sie weit von ihrem Wohnhort entfernte Zielstandorte,<br />

zu denen sie wenig persönlichen Bezug haben. Durch<br />

diese Nutzung entstehen Probleme wie Ruhestörung,<br />

Hausfriedensbruch, Schäden durch unsachgemässe Benutzung,<br />

Vandalismus und <strong>Littering</strong>. Begleitet werden<br />

diese Probleme von starkem Alkoholkonsum, der bis zum<br />

Rauschtrinken anwachsen kann. An besonders problematischen<br />

Standorten werden auch harte Drogen gehandelt<br />

und konsumiert. In den städtischen und ländlichen Hotspots<br />

entstehen so Problemsituationen, die nicht nur für<br />

Ärger und Unmut anderer Nutzer sorgen, sondern auch<br />

Sicherheitsprobleme und Unsicherheitsgefühle in der<br />

Bevölkerung erzeugen. Wenn die Nachtschwärmer nach<br />

dem Ausgang alkoholisiert nach Hause fahren, treten zudem<br />

Probleme der Verkehrssicherheit auf.<br />

Auch tagsüber tritt <strong>Littering</strong> als Teilproblem neben<br />

Nutzungskonflikten, Ruhestörung und teilweise mit<br />

Unsicherheit auf. Wird der Abfall nicht umgehend weggeräumt,<br />

können zudem in wirtschaftlich schwächeren<br />

Gebieten (z.B. Quartiere mit einkommensschwacher<br />

Bevölkerung) Wechselwirkungen zwischen liegen gelassenen<br />

Abfällen, Schmierereien und Instandhaltungsmängeln<br />

entstehen und dadurch die Standortqualität<br />

verringern und Unsicherheit erzeugen.<br />

Aufgrund der verschiedenen Zusammenhänge zwischen<br />

<strong>Littering</strong> und anderen Problemen liegt eine gemeinsame<br />

Betrachtung im öffentlichen Raum auf der<br />

Hand. In Problemgebieten mit komplexem Sachverhalt<br />

(vor allem in nächtlichen Situationen) wird ein integrierter<br />

Handlungsansatz benötigt, der auf der Ebene der gesellschaftlichen<br />

Prozesse ansetzt und auf die Ursachen<br />

eingeht, die an betroffenen Standorten zu Problemen<br />

führen. Dies schafft neue Potentiale für eine effektive<br />

Bekämpfung von <strong>Littering</strong>, da der Leidensdruck durch<br />

die Verschmutzung an vielen Standorten nicht für aufwändigere<br />

Massnahmen ausreicht.<br />

Der integrierte Handlungsansatz in der Stadtentwicklung<br />

dient in europäischen Gemeinden und Städten<br />

bereits seit Längerem als viel versprechender Methode<br />

zur Lösung sozialer Probleme. Grund ist die breite Beteiligung<br />

der Raumnutzer und der Einbezug als oft als<br />

schwierig empfundener Zielgruppen. Bei der Lösungs-

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