13.03.2015 Aufrufe

HandbucH Littering - Littering Toolbox

HandbucH Littering - Littering Toolbox

HandbucH Littering - Littering Toolbox

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

44<br />

Abfallthemen zu sensibilisieren. Die Gestalter von Kübeln<br />

können dann für einen gewissen Zeitraum zu Kübelpaten<br />

werden (siehe Box Seite 35), wobei sie für dessen<br />

Wartung und Leerung verantwortlich sind. Selbst gestaltete<br />

Kübel schaffen eine lokale Identität und erfreuen<br />

sich grosser Beliebtheit. Häufig angewendet wird die<br />

Kübelgestaltung in Projektwochen oder Abfall-Aktionswochen<br />

[102] .<br />

Positives:<br />

• Unter Tagesbedingungen können gut platzierte und<br />

auffällige Kübel deren Nutzung steigern. Der allergrösste<br />

Teil der Bevölkerung trägt seinen Abfall bis<br />

zur nächsten Entsorgungsmöglichkeit, sofern diese<br />

in Reichweite ist.<br />

Zu beachten:<br />

• Bei vollen Abfallkübeln werden Abfälle nur selten<br />

gestopft, sondern eher lose darauf bzw. daneben<br />

gelegt. Dies kann zu Verwehungen führen, die dem<br />

Standort einen verschmutzen Eindruck verleihen.<br />

• Beim nächtlichen <strong>Littering</strong> können selbst optimal<br />

platzierte und auffällige Kübel unbenutzt bleiben,<br />

wenn Nachtschwärmer alkoholisiert sind und/oder<br />

in Gruppen auftreten. Unter solchen Umständen<br />

ist die korrekte Abfallentsorgung oft unwichtig oder<br />

sogar unangebracht (Gruppendruck) (siehe Kapitel<br />

3.4).<br />

• Die Kombination von Kübeln mit Aschenbechern hat<br />

sich bewährt, da dadurch die Entsorgung von Zigarettenkippen<br />

gesteigert werden kann [58, 100] und Kübelbrände<br />

vermieden werden.<br />

• Die Art der Öffnung von Kübeln (Loch oben, Schlitz<br />

seitlich) hat kaum Einfluss auf die Menge darin in<br />

kleinen Portionen entsorgter Hausabfälle (‚weisse<br />

Säckchen’) [12] .<br />

• Bei Events ist die Sichtbarkeit von Kübeln durch<br />

die Menschenmassen beschränkt. Zusätzlich ist die<br />

Bereitschaft zur korrekten Entsorgung geringer als<br />

unter Alltagsbedingungen, da Events allgemein mit<br />

grossen Abfallmengen verbunden werden. Flexible<br />

Abfallkübel (‚Mauderli’, ‚Johann’, ‚Dräksak’ etc.) können<br />

ergänzend an neuralgischen Stellen aufgebaut<br />

werden. Eine Kennzeichnung z.B. durch Fahnen (wie<br />

bei ‚Dräksak’) hilft dem Besucher, diese Stellen zu<br />

finden [22] .<br />

4.2.13. Aufenthaltsinfrastrukturen<br />

Sofern es die Nutzungsbestimmungen zulassen,<br />

können Problemstandorte für den längeren Aufenthalt<br />

unattraktiv gemacht werden. Dazu gehört das<br />

Entfernen von Aufenthaltsinfrastrukturen wie Bänke,<br />

Tische, Schwellen oder Brunnen, aber auch das Anbringen<br />

von nutzungserschwerenden Elementen wie Rillen<br />

gegen Skateboards und Bodennoppen (oder auch regelmässiges<br />

Nassmachen) gegen das Hinsetzen (Es werden<br />

auch akustische Störungen eingesetzt, wie beispielsweise<br />

die „Mosquitos“. Dies sind Lautsprecher, die unangenehme<br />

Töne in hochfrequenten Bereichen senden, die<br />

nur junge Menschen hören können [103] ). <strong>Littering</strong> verursachende<br />

Nutzungsarten wie Picknicken, Rumhängen<br />

oder Skaten können dadurch eingeschränkt werden (siehe<br />

als Beispiel Europaplatz Luzern [64] ).<br />

Im Gegensatz dazu können andernorts auch Infrastrukturen<br />

aufgebaut werden, die bestimmte Nutzer<br />

anziehen sollen, damit andere Standorte entlastet<br />

werden. Ein Beispiel für solche Infrastrukturen ist das<br />

Vandalismus-resistente Karussell. Dabei handelt es sich<br />

um eine Konstruktion aus Stahl, die kaum beschädigt<br />

werden kann und keine Oberflächen für Sprayereien<br />

bietet. Es bietet einen überdachten Innenraum mit Sitzgelegenheiten,<br />

es kann aber auch auf dem Dach Platz<br />

genommen werden. Solche Konstruktionen können beispielsweise<br />

Jugendlichen an passenden Standorten zur<br />

Abb. 16 Kreativer Abfallkübel, gestaltet von Kindern und<br />

Jugendlichen im Rahmen der Aktion MüllArt, einer Teilaktivität<br />

der „Aktion Weniger Dräck“ des Amts für Umwelt Kanton<br />

Solothurn.<br />

Bild: Amt für Umwelt Kanton Solothurn

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!